Als Alternative zum Vertrag Lohnen sich Prepaid-Tarife auch für Viel-Surfer?
05.09.2024, 15:53 Uhr
Können auch Power-User mit einem Prepaid-Tarif glücklich werden?
(Foto: iStock)
Wer sich nicht lange an einen Mobilfunkanbieter binden möchte, findet in Prepaid-Tarifen eine gute Alternative. Die sind allerdings oft auf Gelegenheitsnutzer ausgelegt. Sollten User mit höheren Ansprüchen ans Datenvolumen die Finger davon lassen?
Die günstigsten Mobilfunkoptionen gibt es in der Regel mit einem Laufzeitvertrag. Der kann sich allerdings schnell als Kostenfalle entpuppen. Wenn sich etwa die eigenen finanziellen Verhältnisse verschlechtern oder andere Anbieter plötzlich mit besseren Offerten um die Ecke kommen, erweist sich eine zwei- oder dreijährige Vertragsbindung schnell als Klotz am Bein. Eine gute Möglichkeit, um unabhängig zu bleiben, ist die Nutzung einer Prepaid-Karte.
Unabhängig und flexibel: Prepaid-Tarife als Vertragsalternative
Bei diesen Mobilfunkoptionen werden fest definierte Leistungen vorab bezahlt und können dann in einer vorgebenen Zeitspanne verbraucht werden. Ist der Buchungszeitraum rum oder das gekaufte Kontingent erschöpft, kann man ein weiteres Paket buchen oder es einfach lassen. Mindestvertragslaufzeiten gibt es hier nicht, und eine automatische Verlängerung erfolgt nur auf ausdrücklichen Wunsch. Die ideale Lösung also – oder doch nicht?
Prepaid-Tarife: Nichts für Power-User?
Der Nachteil vieler Prepaid-Tarife ist, dass der gebotene Leistungsumfang begrenzt ist. Insbesondere beim Datenvolumen sparen viele Anbieter und richten sich mit ihren Optionen eher an Gelegenheitsnutzer. Wer unterwegs viel im Netz surft, muss aber nicht zwingend auf die Vorzüge von Prepaid-Tarifen verzichten. Einige Anbieter haben Offerten im Programm, die auch anspruchsvollere User zufriedenstellen sollten, ohne ihnen ein Loch ins Portemonnaie zu reißen.
Netzbetreiber o2 etwa bietet mit seinem Tarif o2 Prepaid L zum Preis von 19,99 Euro für vier Wochen eine Telefon- und SMS-Flatrate sowie 25 Gigabyte schnelles 5G-Datenvolumen. Der Clou: Wer die Smartphone-App des Anbieters nutzt, erhält ein Gigabyte gratis dazu. Für die Zahlung via Lastschrift gibt es ein weiteres Gigabyte on top. Bis Januar 2025 winkt ein noch dickerer Bonus: Bei Wiederaufladung des Guthabens lässt o2 noch einmal fünf Gigabyte gratis springen. So sind aktuell bis zu 32 Gigabyte im Monat drin.
- Telefon- und SMS-Flatrate
- 25 Gigabyte 5G-Datenvolumen (bis zu 300 Mbit/s)
- Bis zu sieben Gigabyte als Gratis-Bonus
- Weitersurfgarantie mit 384 KBit/s
- Grundgebühr: 19,99 Euro für vier Wochen
- Kein Anschlusspreis
- Keine Mindestvertragslaufzeit
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Besonders praktisch: Ist das Datenvolumen aufgebraucht, lässt o2 seine Kundschaft nicht im Regen stehen. Dank der sogenannten Weitersurfgarantie bleibt auch nach Erschöpfung des Inklusiv-Volumens ein Draht ins Netz mit bis zu 384 Kilobit pro Sekunde bestehen. Damit sind zwar keine großen Sprünge mehr möglich, für WhatsApp-Chats und gelegentliches Musik-Streaming reicht das aber durchaus. Hier sollten selbst eifrige Online-User gut zurechtkommen. Kein Wunder also, dass die Prepaid-Tarife von o2 vom Fachmagazin Connect zum Testsieger gekürt wurden.
Mehr Datenvolumen, weniger Tempo bei Blau.de
Eine ganz ähnliche Option wie o2 bietet der Provider Blau.de an. Auch hier gibt es einen Prepaid-Tarif für 19,99 Euro alle vier Wochen. Der enthält standardmäßig sogar 30 Gigabyte Datenvolumen, und für die App-Nutzung gibt es auch hier einen Ein-Gigabyte-Bonus. Gesurft wird im 5G-Netz von o2, allerdings nur mit 50 Megabit pro Sekunde. Wer höheres Tempo braucht, ist direkt bei o2 besser aufgehoben. Kommt es hingegen auf ein dauerhaft höheres Datenkontingent an, ist Blau.de eine gute Alternative. Netter Bonus: Wer jetzt kostenlos eine SIM-Karte ordert, bekommt 20 Euro Startguthaben, zahlt also in den ersten vier Wochen nichts.
- Telefon- und SMS-Flatrate
- 30 Gigabyte 5G-Datenvolumen im o2-Netz (bis zu 50 Mbit/s)
- Ein Gigabyte Gratis-Bonus bei App-Nutzung
- Grundgebühr: 19,99 Euro für vier Wochen
- Kein Anschlusspreis
- Keine Mindestvertragslaufzeit
Eine Weitersurfgarantie gibt es bei Blau.de allerdings nicht, ist das Datenvolumen verbraucht, geht es nur noch mit 64 Kilobit pro Sekunde weiter. Das reicht in der Regel nicht mal mehr, um eine Webseite in annehmbarem Tempo aufzurufen.
Mit CallYa-Tarif im Vodafone-Netz surfen
Wer sich im o2-Netz nicht heimisch fühlt, kann auch bei Vodafone für wenig Geld viele Daten im Prepaid-Tarif verbraten. Die Option CallYa Digital umfasst aktuell 30 statt 20 Gigabyte 5G-Datenvolumen mit einem Tempo von bis zu 300 Megabit pro Sekunde und kostet 20 Euro alle vier Wochen. Nützliche Boni sucht man hier vergebens, dafür gibt es ein großes Datenkontingent bei vollem Dampf auf der 5G-Leitung.
- Telefon- und SMS-Flatrate
- 30 Gigabyte 5G-Datenvolumen (bis zu 300 Mbit/s)
- Grundgebühr: 20 Euro für vier Wochen
- Kein Anschlusspreis
- Keine Mindestvertragslaufzeit
- Zehn Euro Startguthaben bei Rufnummernmitnahme Ein kleines bisschen zusätzlich sparen lässt sich auch hier. Wer seine bereits vorhandene Rufnummer mit zu Vodafone nimmt, sichert sich ein Startguthaben in Höhe von zehn Euro und zahlt so im ersten Abrechnungszeitraum nur die Hälfte. Alle drei Angebote sind top und haben ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Welche die richtige Offerte ist, entscheiden die persönlichen Vorlieben.
Quelle: ntv.de