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Flugspaß für Einsteiger Minidrohnen unter 200 Euro im Test - ein Modell fliegt allen davon

Fliegen und filmen - wir haben sechs Minidrohnen genau unter die Lupe genommen

Fliegen und filmen - wir haben sechs Minidrohnen genau unter die Lupe genommen

(Foto: RTL/ntv.de)

Ein Fluggerät durch die Luft steuern und Urlaubsvideos aus der Vogelperspektive drehen – Minidrohnen machen das möglich, auch ohne Führerschein. Die ntv/RTL-Testredaktion testet vier beliebte Modelle aus verschiedenen Preisklassen. Ergebnis: Die Qualität schwankt stark, ein Modell macht klar das Rennen.

Drohnen sind längst mehr als Spielzeug. Sie filmen Hochzeiten, prüfen Dachrinnen, liefern neue Perspektiven für Social-Clips. Auch unter 200 Euro zeigt sich: Der Spaß beim Fliegen und die Qualität der Aufnahmen sind bei den verschiedenen Modellen sehr unterschiedlich.

Im Praxisteil zählt, wie schnell ein Modell startklar ist und wie logisch die App führt. In der Luft entscheiden Schwebestabilität und präzise Steuerbarkeit. Leichter Wind ist der Härtetest – gute Modelle halten ihren Punkt, nehmen Kurswechsel sauber an und bremsen kontrolliert. Zur Sicherheit gehört Propellerschutz ebenso wie funktionierende Assistenz, etwa Return-to-Home (RTH), also automatische Rückkehr zum Startpunkt.

Für Reichweite und Verbindung zählt nicht die Zahl auf der Verpackung, sondern ein stabiles Livebild ohne Ruckler und eine Steuerung ohne spürbare Verzögerung. Bei der Kamera sind Schärfe, natürliche Farben und eine wirksame Stabilisierung entscheidend. Am Ende zählt die Praxis: Wie lange hält ein Akku und welches Zubehör liegt den Sets bei?

Darauf sollte man beim Kauf und Betrieb einer Minidrohne achten

Für Drohnen unter 250 Gramm ist in der EU kein Führerschein nötig. Kameradrohnen müssen in Deutschland dennoch registriert werden. Die Anmeldung läuft online beim Luftfahrt-Bundesamt. Danach steht die elektronische Betreiber-ID im Nutzerkonto und wird gut sichtbar auf jeder eigenen Drohne angebracht. Die Registrierung kostet für Privatpersonen 20 Euro. Der Antrag ist in wenigen Schritten erledigt. Abgefragt werden persönliche Daten und eine Haftpflichtversicherung, die auch Drohnen abdeckt – sie ist für den Betrieb vorgeschrieben.

Grundregeln beim Fliegen

  • Sichtkontakt: Immer so fliegen, dass die Drohne mit den eigenen Augen erkennbar bleibt.

  • Höhenlimit: Maximal 120 Meter über Grund.

  • Abstand zu Menschen: Keine Menschenansammlungen überfliegen. Einzelne Personen möglichst meiden und Abstand halten.

  • Erlaubte Zonen: Vor dem Start die Flugkarte prüfen und nur dort fliegen, wo es erlaubt ist.

  • Straßen, Bahnen, Einsatzorte - Nicht über Straßen oder Bahntrassen fliegen. Keine Einsätze von Polizei, Feuerwehr oder Rettungskräften stören.

  • Privatsphäre: Keine fremden Gärten, Balkone oder Personen filmen. Aufnahmen nur mit Einverständnis veröffentlichen.

  • Natur schützen:- In und nahe Schutzgebieten besonders vorsichtig sein. Tiere nicht aufscheuchen.

  • Technik-Check : Vor jedem Start Akkustand prüfen, Propeller festziehen, Home-Point setzen, Rückkehrhöhe sinnvoll wählen.

  • Sicher landen : Genügend Platz wählen, Wind beachten, mit Restakku landen.

Diese Minidrohnen im Test

Klarer Testsieger - DJI Neo fliegt auf Platz eins

Klein, leicht, voll mit Assistenz: Die DJI Neo bringt 135 Gramm auf die Waage und ist die teuerste Drohne im Test. Gesteuert wird sie über das Smartphone, das per WLAN verbunden ist. Propellerschützer sind ab Werk montiert und erlauben Flüge im Nahbereich und in Innenräumen.

Die App ist in wenigen Schritten eingerichtet. Kurze Video-Tutorials führen durch den Start, die Oberfläche ist logisch aufgebaut, die Bedienung intuitiv. Handstart klappt zuverlässig – praktisch, wenn kein ebener Untergrund vorhanden ist. In der Luft hält die Neo ihre Position sehr stabil, setzt kurze Kurswechsel präzise um und bleibt bei leichtem Wind gut kontrollierbar. Die Automatiken funktionieren: Der Orbit-Modus kreist sauber um ein Motiv, der Follow-Me-Modus arbeitet als einziges Modell im Test zuverlässig. RTH bringt die Neo zielsicher zum Abflugort zurück und landet sauber.

Die Kamera liefert die mit Abstand besten Bilder im Feld. Die integrierte Stabilisierung beruhigt das Videobild deutlich, dynamische Manöver wirken ruhig. Die Neigung der Kamera erfolgt gleichmäßig – keine ruckartigen Sprünge. Das 4K-Video zeigt hohe Detailtreue und kräftige Farben, die Fotos wirken klar.

Ein Schwachpunkt bleibt die Ausdauer. Der mitgelieferte Akku hält etwa 14 Minuten. Zusätzliche Akkus lohnen sich. Eine Fernbedienung lässt sich nachrüsten. Im Lieferumfang liegen Ersatzpropeller und ein Gimbal-Schutz. Der Gimbal ist die Kamerahalterung, die Bewegungen ausgleicht und das Videobild beruhigt.

Fazit: Die DJI Neo ist sehr einfach zu fliegen, sehr stabil in der Luft und liefert die beste Bildqualität im Test. Kurz ist nur die Flugzeit mit einem Akku. Mit einem zusätzlichen Akku – und auf Wunsch Fernbedienung – entsteht ein kompaktes Set für hochwertige Aufnahmen.

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FAKJANK F417 - Fliegen hui, Kamera pfui

Die FAKJANK F417 wiegt 143 Gramm, ist die günstigste Drohne im Test und richtet sich laut Hersteller an Kinder und Anfänger. Die Kopplung über die App gelingt schnell, eine Videoanleitung wäre dennoch hilfreich. Der Halter für das Smartphone überzeugt nicht – das Gerät sitzt nicht optimal fest.

In der Luft zeigt die F417 solide Basisqualitäten. Sie lässt sich passabel steuern und hält bei ruhigen Bedingungen relativ stabil die Position. Schon leichter Wind bringt sie aus der Spur, Korrekturen gelingen dann nur zäh. Im Testfeld ordnet sie sich ein: besser als die CHUBORY, klar unter DJI Neo und NAFYRE N11 PRO.

Die Kamera ist der Schwachpunkt der Drohne. Auf dem Papier steht „HD“, in der Praxis fehlen Auflösung und Details. Die Farben wirken blass, das Bild wackelt, feine Strukturen zerfallen. Besonders die Bodenkamera liefert extrem verpixelte Aufnahmen. Die Neigung der Hauptkamera gelingt nur ruckelig, eine Bildstabilisierung fehlt.

Wie bei der Neo liegt ein Akku bei. Im Praxisbetrieb hält er rund 14 Minuten – für kurze Runden ausreichend. Positiv: Ersatzrotorblätter und Propellerschützer gehören zum Lieferumfang.

Fazit: für den Preis ordentliche Flugeigenschaften, allerdings schwache Kamera. Für erste Steuerübungen und kurze Spaßflüge geeignet. Wer stabile Videos oder Reserven bei Wind sucht, greift besser zur DJI Neo oder zur NAFYRE N11 PRO.

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Die CHUBORY F89 ist unser Testverlierer

Die CHUBORY F89 ist 153 Gramm schwer und macht zunächst einen guten Eindruck. Die App ist schnell installiert, koppelt stabil, die Anleitungen in der App und im Video führen nachvollziehbar durch die ersten Schritte. Die Handy-Halterung ist nicht sehr stabil. Die Follow-Me-Funktion funktioniert in unserem Test nicht, denn obwohl es in der App so aussieht, als hätte die Drohne eine Person erkannt, ist die CHUBORY nicht dazu in der Lage ihr zu folgen. Zeitweise verschwindet diese Funktion sogar aus der App.

In der Luft zeigt die F89 zwei Seiten. Bei Windstille steht sie ordentlich, kurze Schwenks gelingen sauber. Schon leichter Wind schiebt die Drohne jedoch spürbar weg und sie lässt sich dann nur schwer kontrollieren. Hier hilft der Headless-Modus, bei dem die Steuerbefehle der Pilotenperspektive folgen und nicht der Nase der Drohne. So lässt sich die Drohne gerade für Anfänger leichter zurückholen, auch wenn sie sich schon weiter entfernt hat und nicht mehr so gut zu erkennen ist. Doch trotz dieser Funktion setzt bei unseren Versuchen der Antrieb dem Wind zu wenig Kraft entgegen, sodass wir die Drohne immer wieder notlanden müssen, weil sie unkontrolliert vom Wind weggeschoben wird. Mit wachsender Entfernung häufen sich zudem Bildruckler, kurze Aussetzer und Verzögerungen.

Die Kamera liefert brauchbare Fotos. Das Videobild wirkt dagegen wie einfach komprimiertes Full HD: feine Details gehen verloren, Konturen bleiben nur bedingt stabil. Bewegungen laufen insgesamt flüssig, Farben erscheinen relativ satt. Eine Stabilisierung fehlt komplett. Entsprechend wackeln die Clips bei Bewegungen. Bei der Bildqualität reiht sich die F89 auf dem vorletzten Platz ein. Schlechter schneidet nur die FAKJANK F417 ab.

Ein Akku hält im Praxisbetrieb ordentliche 16 Minuten. Drei Akkus liegen bei - gut 45 Minuten Gesamtflugzeit ohne Nachladen sind realistisch - ein guter Wert. Zum Zubehör gehören zudem Propellerschützer und vier Ersatzrotorblätter.

Fazit: Die CHUBORY F89 liegt auf dem Preisniveau der NAFYRE N11 PRO und schneidet deutlich schlechter ab. Dadurch, dass die Drohne so windanfällig und motorschwach ist, ist sie schwer zu kontrollieren und dieses Kriterium ist unserer Meinung nach das gewichtigste. Bedienung, Kamera gehen in Ordnung und Akkulaufzeit ist gut.

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NAFYRE N11 PRO - Preisleistungssieger mit langem Atem

Die NAFYRE N11 PRO ist mit 180 Gramm die schwerste Minidrohne im Test. Eine ausführliche Anleitung erleichtert den Start, die App funktioniert zuverlässig. Die Smartphone-Halterung fixiert das Gerät sicher. Vor dem ersten Abheben dauert die Kalibrierung etwas länger, um Kompass und Sensoren sauber einzurichten. Danach überzeugt die N11 PRO mit kontrolliertem Flug und präziser Steuerung, auch wenn der Wind auffrischt. RTH arbeitet vorbildlich: Auf Knopfdruck oder bei Notfällen kehrt die Drohne automatisch zum Startpunkt zurück und landet sicher. Der Orbit-Modus funktioniert, der Follow-Me-Modus fällt im Test durch.

Die Kamera liefert ein ordentliches Bild. Die UHD-4K-Angabe spiegelt sich in scharfen Fotos und flüssigen Clips wieder, doch Aufnahmen wackeln bei Bewegungen – eine ruhige Kamerafahrt gelingt nicht auf dem Niveau der Neo. Für Szenen mit wenig Aktion passt die Qualität, bei dynamischen Manövern fehlt Stabilität. Im Gesamteindruck liegt die N11 PRO hinter der DJI Neo auf dem zweiten Platz.

Bei der Ausdauer setzt die N11 PRO ein Ausrufezeichen. Ein Akku hält etwa 20 Minuten – der beste Einzelwert im Test. Mit drei Akkus sind lange Sessions möglich, ohne zwischendurch zu laden. Im Set sind zudem Ersatzrotorblätter enthalten.

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Fazit: starke Flugeigenschaften und sehr zuverlässige Rückkehrfunktion, beste Akkulaufzeit im Test, fairer Lieferumfang. Schwächen bei der Videostabilisierung und ein nicht funktionierendes Follow-Me kosten Punkte. Für Einsteiger, die vor allem stabil fliegen und lange in der Luft bleiben wollen, eine überzeugende Wahl – für ruhige, dynamische Videos ist die Neo die bessere Option.

*Die ntv/RTL-Testredaktion ist unabhängig, erwirbt alle Produkte auf eigene Kosten, führt Tests durch und bewertet nach objektiven Kriterien. Wenn Sie ein Produkt über einen Link kaufen sollten, erhalten wir eine Provision. Der Preis ändert sich dadurch nicht.

Quelle: ntv.de

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