Warntag 2022: Katastrophenschutz Notfallrucksack richtig packen: Diese Dinge gehören hinein
07.12.2022, 14:52 Uhr
Warntag 2022 in Deutschland: Das BKK zählt auf, was bei einer Katastrophe in den Notfallrucksack gehört.
(Foto: istockphoto.com)
Notsituationen treten oft überraschend ein. Um im Falle einer Katastrophe nicht unvorbereitet zu sein, sollte man im Idealfall einen Notfallrucksack präpariert haben. Das gehört in die Survival-Tasche.
Heute ist Warntag. Um 11 Uhr sollen deutschlandweit Sirenen heulen und Handys Alarm schlagen, weil die Warnmittel auf ihre Funktionalitäten geprüft werden. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ruft die Menschen nebenbei dazu auf, für den äußersten Notfall eines Krisenfalls gewappnet zu sein. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, legt sich nicht nur einen Notvorrat zu, sondern setzt zusätzlich auf einen Notfallrucksack, der im Ernstfall griffbereit ist.
Die Survival-Tasche beinhaltet dabei die allerwichtigsten Sachen zum Überleben: von haltbaren Lebensmitteln bis hin zu Dokumenten und Schlafsachen. Welche Dinge auf jeden Fall Einzug in den Notfall-Rucksack halten sollten, verraten wir hier.
Hinweis: Die Packliste ist angelehnt an den Vorschlag des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, der auf der offiziellen Homepage ausgeschrieben ist. Persönliche Präferenzen können hier abweichen. Das Nötigste sollte jeder für den Notfall aber in seiner Tasche verstaut haben.
1. Alle Medikamente
Lebenserhaltende und wichtige Medikamente sind in einem Notfallrucksack essenziell. Wer auf medikamentöse Zugaben angewiesen ist, sollte die Medikamente gebündelt in einer Medikamentenschachtel aufbewahren. Der Vorteil: Die Dosen nehmen weniger Platz weg, als wenn man alle Arzneimittel-Verpackungen zusammen in den Rucksack schmeißt.
2. Erste-Hilfe-Kit
Unfälle und Co. sind keine Seltenheit, wenn es schnell gehen muss. Hier sollte man mit einem Erste-Hilfe-Set gewappnet sein, um sich selbst oder Mitmenschen verarzten zu können.
3. Batteriebetriebenes Radio oder Kurbelradio
In Ausnahmezuständen sind Informationen und Warnmeldungen überlebenswichtig. Wer eingeschlossen oder ohne Stromanschluss im Freien ist, kann Rundfunk, TV und Internet nicht nutzen. Das Radio bleibt dann das Hauptmedium zur Informationsbeschaffung. Ein batteriebetriebenes Rundfunkgerät oder Kurbelradio sind die Retter in der Not. Wichtig: Reservebatterien nicht vergessen!
4. Dokumente & Geld
In Deutschland gilt weiterhin die Ausweispflicht. Wichtige Ausweispapiere, Versicherungskarten und Co. sollten in einer Dokumententasche bei sich getragen werden. Man weiß nie, wann man diese gebrauchen kann. Gerade bei Ankunft in einem anderen Land oder bei Behörden werden diese notwendig. Eine kleine Summe an Bargeld darf auch nicht fehlen. Was noch in die Dokumententasche gehört:
- Personalausweis oder Reisepass
- Krankenversicherungskarte
- Impfausweis
- Haustür- und Autoschlüssel
- Bargeld, Geldkarten
5. Verpflegung in staubdichter Verpackung
Auch Proviant ist unverzichtbar. Wichtig hierbei ist die Wahl haltbarer Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, getrocknetes Obst oder getrocknetes Fleisch. Als Verpackung eignen sich staubdichte Bentoboxen, mit denen sogar schon Besteck kommt und die als Geschirr herhalten.
6. Wasserflasche
Apropos Versorgung: Zum Überleben ist vor allem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Hier sollte man sich auf Wasser oder aber Teezusätze beschränken. Statt mehrerer Plastikflaschen, setzt man am besten auf wiederbefüllbare Wasserflaschen. Das spart viel Gewicht, das ohnehin bei einem Notfallrucksack hoch ist.
7. Taschenmesser
Der Allrounder in Sachen Werkzeug ist und bleibt das Taschenmesser. Man weiß nie, wofür das kleine Klappmesser nützlich sein kann: zum Öffnen von Verpackungen und Dosen, als Schere oder aber als rettendes Hilfsmittel, wenn andere Menschen in der Klemme stecken. Ein Taschenmesser ist schnell verstaut und erleichtert das Überleben außerhalb der eigenen vier Wände ungemein. Besser noch ist ein Klappmesser wie das von Victorinox mit 15 Funktionen. Hier sind selbst Schere und Flaschenöffner enthalten.
8. Taschenlampe
Eine Taschenlampe hilft gerade dann, wenn die Dunkelheit hereinbricht. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zu einer Kurbel-Taschenlampe. Die Solarlampe wie von superpow kommt ohne Batterien aus, sie lädt sich durch Sonnenstrahlen auf. Der Akku speichert die Energie lange genug, um gut im Alltag damit zurechtzukommen.
9. Schlafsack
Wenn kein Bett oder Sofa in der Nähe ist, muss man es sich woanders gemütlich machen. Für den Notfallrucksack eignen sich kleine Schlafsäcke, die wirklich bis aufs kleinste Maß gefaltet werden können. Warm halten Hüttenschlafsäcke aus Mikrofaser. Das Beste: Sie nehmen wenig Platz im Rucksack ein und sind superleicht.
10. Wetterschutzkleidung
Natürlich sollten im Notfallrucksack Unterwäsche, Socken und einige Kleidungsstücke Platz finden. Trotzdem: Bei Wind und Wetter hilft am besten wasser- und windfeste Schutzkleidung. Regenanzüge sehen zwar nicht stilvoll aus, darum wird es im Katastrophenfall aber ohnehin nicht gehen. Hier gilt: Funktion über Style. Besonders praktisch: Wetterschutzkleidung trocknet schnell und lässt sich klein zusammenrollen und verstauen.
11. Kopfbedeckung
Neben wetterfester Kleidung gehört auch eine wärmende Mütze zum Grundinventar. Gerade im Herbst, Winter und Frühling sollten die Ohren vor Kälte geschützt werden, um Krankheiten vorzubeugen.
12. Arbeitshandschuhe
Wenn man draußen ums Überleben kämpft, wird man um körperliche Anstrengungen nicht herumkommen. Da kann es sein, dass man Sachen tragen oder mal etwas Handwerksgeschick beweisen muss. Hierfür eignen sich Arbeitshandschuhe, um Verletzungen vorzubeugen. Klar: Die Handschuhe sind ebenfalls gut, um die Hände warmzuhalten.
13. Hygieneartikel
In den Notfallrucksack gehören zudem ein paar Hygieneartikel wie Zahnbürsten, Zahnpasta, für Kinder Windeln und Co. Wichtig: Kosmetik, die gesundheitlich nicht notwendig ist, sollte man in jedem Fall zu Hause lassen. Der Platz im Rucksack muss sinnvoll genutzt werden. Schminke, Luxusgüter und Co. haben hier nichts zu suchen. Eine Kosmetiktasche eignet sich dafür, die Hygieneartikel zu organisieren.
14. Campingtoilette
Wer noch etwas Platz in seinem Notfallrucksack hat oder sich ein nützliches Gadget unter den Arm klemmen möchte, kann sich für eine Campingtoilette entscheiden. Das Objekt ist nicht unbedingt notwendig, erleichtert das menschliche Bedürfnis aber – gerade für diejenigen, die es in der Natur nicht wagen wollen.
15. Schutzmaske
Das BBK rät bei einer Katastrophe zum Tragen einer Schutzmaske im Sinne der eigenen Gesundheit. Gerade zum Schutz bei Gefahr durch Radioaktivität oder Chemikalien können diese laut ihrer Webseite lebenswichtig sein.
16. Fotoapparat
Ein Fotoapparat oder aber die Kamera des Smartphones eignen sich zur Dokumentation der Geschehnisse. Außerdem können mit ihnen die Schäden an den Habseligkeiten festgehalten werden, nachdem es wieder zurück ins Eigenheim geht. Wer auf einen Fotoapparat setzt, muss kein teures Modell kaufen. Günstige Versionen reichen vollkommen aus.
17. SOS-Kapseln für Kinder
Eltern können bereits vor dem Notfall sogenannte SOS-Kapseln für ihre Kinder anlegen. Die SOS-Kapseln beinhalten Name, Geburtsdatum und Wohnort der Kleinen und können mit ihrer Krankenakte angereichert werden. Wenn Kinder verloren gehen oder plötzlich orientierungslos sind, sind sie so ihren Eltern zuzuordnen.
18. Notfall-Signal-Gerät
Wenn alle Stricke reißen oder man sich in Gefahr befindet, kann ein Notfall-Signal-Gerät dabei helfen, gefunden zu werden. Platzsparend ist ein Taschenalarm, der leicht in der Hosentasche verstaut werden kann. Das Gerät piept schrill, wenn betätigt und zieht alle Aufmerksamkeit auf sich.
Zusammengefasst: So packt man den Notfallrucksack richtig
Die zu verstauenden Dinge für den Krisenfall lassen sich insgeheim in vier Kategorien aufsplitten. Jede Kategorie ist dabei lebenswichtig.
- Gesundheit: Arzneimittel, Medikamente, Erste-Hilfe-Kit etc.
- Dokumente: Ausweise, Versichertenkarten, Geld
- Verpflegung: Wasser, haltbare Nahrungsmittel
- Equipment: Schlafsachen, Kleidung, Messer etc.
Notfallrucksack packen: Welche Szenarien drohen
Der Notfallrucksack wappnet Menschen für zahlreiche Ereignisse. Das können Naturkatastrophen wie eine Flut, ein Erdbeben oder starke Schneefälle sein, die dazu führen, dass Menschen von der Außenwelt abgeschnitten werden. Aber auch bei möglichen Kriegsszenarien kann ein fertig gepackter Survival-Rucksack etwas Sicherheit im Vorfeld schaffen.
Natürlich kann in die Tasche noch all das eingepackt werden, was für einen persönlich einen hohen Wert hat. Übertreiben sollte man es dann aber nicht. Sonst wird der Notfallrucksack zu schwer und beschränkt den Transport bei einem wahren Notfall.
Quelle: ntv.de