Akkusauger im Test Roborock H60 Hub Ultra: Bekommt Dyson jetzt Druck?
06.10.2025, 15:58 Uhr
Der Roborock H60 Hub Ultra Akkusauger macht mit seiner Bodenleuchte Staub und Schmutz sichtbar.
(Foto: Roborock/ntv.de)
Roborock ist bisher für Saugroboter bekannt, bringt mit der H60-Hub-Serie aber drei neue Akkusauger auf den Markt. Wie schlägt sich das Topmodell H60 Hub Ultra mit Absaug- und Ladestation im Test?
Akkustaubsauger sind praktisch. Sie sind wendig, hinterlassen keinen Kabelsalat und können auch mal schnell mit rausgenommen werden, um das Auto auszusaugen. Den Mythos, dass sie nicht genug Power haben, um mit ihren kabelgebundenen Kollegen mitzuhalten, hat die Stiftung Warentest schon 2020 widerlegt. Kein Wunder also, dass Platzhirsch Dyson mittlerweile jede Menge Konkurrenz bekommen hat. Auch der chinesische Hersteller Roborock will mitmischen. Hierzulande ist er vor allem für seine Saugroboter bekannt, stellt jetzt aber mit seiner H60-Hub-Serie gleich drei neue Akkustaubsauger vor. Die sind jeweils mit einem eigenen Ladedock ausgestattet, das Roborock Hub nennt.
Die Modelle H60 Hub, H60 Hub Pro und H60 Hub Ultra unterscheiden sich vor allem hinsichtlich Saugleistung und Akkulaufzeit. "Reinigung nötig? Nur her damit", tönt Roborock auf seiner Homepage. Demnach brilliert "die Roborock H60-Hub-Serie mit einer starken Saugleistung, einer langen Akkulaufzeit, einer Anti-Verhedderungs-Bürste und einem Mehrfiltersystem. Das bedeutet mühelose, effiziente und wirklich hygienische Reinigung". Obendrein verspricht das Unternehmen, dass das System dem Nutzer auch noch Arbeit abnimmt. Klingt gut. Ob das stimmt, muss der H60 Hub Ultra beweisen – das stärkste Modell der Serie ist bei ntv.de zum Test eingetrudelt.
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Kurz und knapp vorab: Unser Eindruck vom Roborock H60 Hub Ultra
Der Roborock H60 Hub Ultra macht seine Sache in weiten Teilen sehr ordentlich. Im Test saugt das Gerät zuverlässig Katzenhaare und das entsprechende Streu vom Boden, gleichzeitig verheddern sich keine Haare in der Bürste. Auch Polster lassen sich mit dem H60 Hub Ultra gut reinigen. Die Absaugstation transportiert den Schmutz innerhalb von kürzester Zeit aus dem Staubsauger in den Beutel im Hub – tatsächlich eine echte Erleichterung. Abzüge gibt es für das relativ hohe Gewicht des Saugers. Wer auf der Suche nach einer erschwinglichen Alternative zu Dyson-Staubsaugern ist, kann hier definitiv einen Blick riskieren.
Das gefällt uns gut:
- Gute Saugkraft auf allen drei Stufen
- LED-Licht macht versteckten Staub sichtbar
- Automatische Entleerung im Ladedock spart Zeit
- Bürstenaufbewahrung schlau gelöst
- Kaum Haare in der Bürste
- Leicht wechselbarer Akku
Und das nicht:
- Relativ schwer
- Akku auf maximaler Stufe schnell leer
- Keine automatische Leistungsanpassung
Ausstattung und Aufbau des H60 Hub Ultra
Dass hier mehr als nur ein Staubsauger geliefert wird, bekommt direkt der arme Paketbote zu spüren, der einen rund 15 Kilogramm schweren Karton vor die Haustür wuchten muss. Lange dauert es aber nicht, bis das Gerät einsatzbereit ist: Handgriff, Stange und Bürste zusammenstecken, fertig. Das Ladedock ist bereits mit einem Staubbeutel ausgestattet und muss nur eingestöpselt werden.

Im Ladedock lassen sich die Bürsten verstauen. Der Staubbehälter kann per Hand gereinigt werden.
(Foto: Roborock/ntv.de)
Roborock liefert drei Bürsten mit: Eine Anti-Verhedderungsbürste für Böden und Teppiche, die mit grüner LED-Beleuchtung ausgestattet ist, um Schmutz besser sichtbar zu machen. Eine motorisierte Minibürste, die Staub und Tierhaare von Sofas, Betten und Stoffen entfernen soll, ohne dass sich Haare verheddern. Und eine 2-in-1-Fugenbürste für enge Stellen und empfindliche Oberflächen. Die Saugkraft beträgt laut Hersteller 210 Airwatt (AW). Zum Vergleich: Der Dyson V15 ist mit 240 AW ausgestattet. Roborock gibt außerdem an, dass die Serie über ein fünfstufiges Filtersystem verfügt, das bis zu 99,95 Prozent der Mikrostaubpartikel, Pollen sowie Hautschuppen von Hunden und Katzen auffängt und so die Luft sauber hält, was im Test nicht überprüft werden konnte. Der Akku ist auswechselbar, ein Ersatzakku ist nicht enthalten.
Auf dem gut ablesbaren LED-Display zeigt der H60-Sauger den Akkustand und den jeweiligen Reinigungsmodus an. Möglich sind Eco, normal und max.
Was kann der Roborock H60 Hub Ultra?
Wir drehen eine Runde durch die rund 100 Quadratmeter große Wohnung. Die Gegner: Zwei Norwegische Waldkatzen, die gefühlt zu 80 Prozent aus Haaren bestehen sowie deren Katzenstreu, Krümel, Sand vom Pausenhof und Staubflusen. Der H60 startet generell im normalen Modus mit mittlerer Saugkraft. Für das Katzenstreu reicht das völlig, zweimal mit der Düse hin und her gefahren und das Zeug ist verschwunden. Egal, ob Haare im Badezimmer, Sand oder Staub: Alles saugt der Akkusauger ohne größere Mühen weg und wir haben nicht das Gefühl, den Schmutz nur vor uns herzuschieben. Nur ein paar größere Krümel unter dem Tisch schiebt das Gerät hin und her und wir müssen kurz in den Maxi-Modus schalten, um sie zu erwischen. Für solche Haushalts-Herausforderungen wäre eine automatisierte Leistungsanpassung gut. Das integrierte grüne Laserlicht macht versteckten Staub gut sichtbar und hilft, nichts zu übersehen.
Plötzlich geht der Akkusauger aus
Beim Saugen unter dem Kleiderschrank im Kinderzimmer geht das Gerät plötzlich aus. Nanu? Gerade zeigte das Display noch 60 Prozent. Als die Düse zum Vorschein kommt, sehen wir auch den Grund: Eine Socke hatte sich verirrt und wäre sonst in den Sauger geraten, wenn der nicht automatisch abgeschaltet hätte – gut gelöst. Nach 26 Minuten ist die Wohnung sauber und der H60 macht schlapp – unser Arm aber ebenfalls. Denn die Motoreinheit und damit auch der Schwerpunkt liegen oben am Sauger und bei längeren Einsätzen macht sich das Gewicht durchaus bemerkbar. Hier kann Roborock noch von anderen Herstellern wie etwa Mieles Triflex HX2 lernen, bei dem der Motor auch unten am Gerät montiert werden kann.
Der Hub ist eine echte Arbeitserleichterung
Dann geht es zum Laden an den Hub. Nach einer Stunde am Dock ist die Anzeige auf 35 Prozent geklettert, zwei Stunden und 45 Minuten braucht das Gerät, um wieder voll aufzutanken. Das ist akzeptabler Durchschnitt. Fix ist dagegen der Staubsaugerbehälter ausgeleert: In zehn Sekunden ist der Inhalt im Beutel in der Ladestation verschwunden, sobald der Sauger eingehängt ist. Tatsächlich finden sich kaum Rückstände im Staubsauger und auch die Bürste ist haarfrei geblieben – eine wirkliche Arbeitserleichterung, wenn nicht dauernd Flusen irgendwo herausgefummelt werden müssen.

Im handlichen Modus mit der motorisierten Minibürste lassen sich Katzenkissen gut reinigen.
(Foto: ntv.de)
Anschließend nutzen wir den Maxi-Modus, um ganz kompakt ohne Teleskoprohr Polster und Kissen mit der kleinen Bürste katzenhaarfrei zu bekommen. Zwar müssen wir ein paarmal über die Oberfläche gleiten, aber am Ende sind die Haare weg. Wie bei vielen Modellen anderer Hersteller kann man allerdings bei Vollgas der Power-Anzeige beim Schrumpfen zusehen. Zudem ist der Geräuschpegel des Saugers jetzt deutlich lauter und schriller. Der Akku selbst ist auswechselbar.
Für wen eignet sich der Roborock H60 Hub Ultra?
359 Euro kostet der Roborock H60 Hub Ultra bei Amazon. Das ist für das Gebotene ein absolut fairer Kurs: Der Akkusauger liefert mit seiner Saugkraft von 210 AW solide Reinigungsergebnisse und die Absaug- und Ladestation macht Schluss mit dem umständlichen Entleeren des Schmutzbehälters. Andere Hersteller bieten zwar mehr Leistung – Dyson gibt für seinen Gen5Detect bis zu 280 AW an, der Dreame Z40 liefert laut Hersteller sogar bis zu 310 AW Saugleistung. Das kostet aber auch bedeutend mehr, denn mit einer vergleichbaren Ladestation hat der Dreame eine UVP von 899 Euro. Das ist eine Menge Geld für einen Staubsauger, auch wenn der Straßenpreis deutlich niedriger ist.
Der Roborock H60 Hub Ultra bietet somit für alle ein gutes Preis-Leistungs-Paket, die bei der Ergonomie Kompromisse eingehen können und keine Premium-Features wie eine automatische Bodenerkennung oder Spezialaufsätze brauchen.
Quelle: ntv.de