Absicherung bei Wintersport Unfall im Skiurlaub: Wer zahlt im Ernstfall?
30.10.2024, 09:39 Uhr
Im Skiurlaub mit der ganzen Familie kann ein Unfall leider schnell passieren. Welche Versicherungen sind dann wichtig?
(Foto: istockphoto.com)
Die Wintersportsaison steht bevor. Ob Skifahren, Snowboarden oder Rodeln: Viele zieht es in den Wintermonaten in verschneite Gebiete. Welche Policen sollten Urlauber dann im Gepäck haben, um im Notfall abgesichert zu sein?
Neben ihrer Ausrüstung und warmer Kleidung sollten Wintersportler eines im Gepäck haben: eine passende Versicherung für Notfälle. Bei Sportarten wie Skifahren oder Snowboarden kann es schließlich schnell mal zu ungünstigen Stürzen oder Kollisionen kommen. Sind dann eine medizinische Versorgung oder sogar ein Krankenhausaufenthalt notwendig, kann das ein teurer Urlaub werden – zumindest, wenn keine Versicherung vorhanden ist. Welche Policen im Skiurlaub sinnvoll sind, verraten wir hier.
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Was deckt die deutsche Krankenversicherung ab?
Die gesetzliche Krankenversicherung deckt medizinische Kosten innerhalb Deutschlands ab, auch im Falle eines Unfalls auf der Skipiste. Aber: Bei einer zusätzlichen Leistung, etwa eines Krankentransports, kann es passieren, dass die Krankenkasse diese nicht übernimmt.
Privatversicherte sollten ihre Police vor dem Urlaub überprüfen, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Behandlungen, Bergungskosten und Rücktransporte im Ernstfall abgedeckt werden.
Die deutsche Krankenkassenkarte beinhaltet auf der Rückseite auch die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC), die für die meisten EU-Länder sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz gilt. Wer also in Verbier oder am Arlberg Skifahren möchte, kann – allerdings nur bei medizinisch notwendigen Behandlungen – dort eine medizinische Grundversorgung in Anspruch nehmen. Dafür gelten jedoch die gleichen Bedingungen wie für Einheimische, es kann also zu zusätzlichen Kosten bei Rücktransport, für Medikamente oder durch Selbstbeteiligung kommen.
Auslandskrankenversicherung für den Skiurlaub
Es ist daher ratsam, für die Reise in ein Skigebiet außerhalb Deutschlands eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Diese übernehmen in der Regel die Kosten für Behandlungen, Medikamente und Krankenhausaufenthalte. Manche Policen schließen auch einen Krankenrücktransport sowie Bergungsarbeiten ein, zum Beispiel die Versicherung von American Express und Axa:
- Kostenübernahme von Krankenhaus und Medikamenten: bis zu insgesamt 20.000.000 Euro
- Such- und Bergungskosten: bis zu insgesamt 5.000 Euro
- Medizinische Hilfe: Vermittlung von Fachpersonal und Krankenhäusern, Übernahme der Kosten für Aufenthalt von Familienmitgliedern während der Behandlung
- Krankenrücktransport: Kostenübernahme bei Krankheit, Unfall, Tod
Skiunfall: Hier hilft eine Reiseabbruchversicherung
Im besten Fall passiert bei einem Sturz oder einer Kollision weder den Personen noch dem Equipment etwas. Sollte es jedoch zu größeren Verletzungen kommen, die die Fortsetzung des Skiurlaubs unmöglich machen, übernimmt eine Reiseabbruchversicherung die Stornokosten und die Rückreisekosten.
Die Reiseversicherungen der HanseMerkur zeichnet der Finanztest der Stiftung Warentest regelmäßig mit "sehr gut" aus. Im Portfolio hat die Versicherung auch eine Reiserücktritts-Police, die auf Wunsch auch eine Reiseabbruchversicherung sowie einen Zusatzschutz für Aktivurlaub umfasst.
- Übernahme von Umbuchungs- und Stornokosten bei Reiserücktritt
- Erstattung der Rückreisekosten bei Reiseabbruch
- Optionaler Zusatzschutz für Aktivurlaub
Der Zusatzschutz umfasst die Kostenübernahme bei Sportunfähigkeit und bei erheblichem Schaden an Sportgeräten sowie die Erstattung von Leihgebühren, wenn Sportgeräte abhandenkommen. Auch Sportgeräte im Reisegepäck sind mit bis zu 1.500 Euro zusätzlich versichert. Für einen Ski- oder Snowboardurlaub ist diese Zusatzoption also genau die richtige Wahl!
Haftpflichtversicherung für Personenschäden und Equipment
Werden bei einem Ski- oder Snowboardunfall andere Personen verletzt oder die Ausrüstung geht kaputt, zahlt in der Regel die private Haftpflichtversicherung. Die meisten privaten Haftpflichtversicherungen in Deutschland bieten auch weltweiten Schutz für eine begrenzte Zeit, sodass Versicherungsnehmer in der Regel auch bei einem Skiunfall im Ausland, zum Beispiel in Österreich oder der Schweiz, abgesichert sind. Aber: Es ist immer ratsam, sich vor dem Skiurlaub noch einmal bei der Versicherung über die genauen Konditionen sowie eventuelle Ausnahmen zu informieren.
Gut zu wissen: In Italien und Südtirol gilt eine Nachweispflicht einer gültigen Haftpflichtversicherung auf der Skipiste. Wer keinen Nachweis vorlegen kann, muss mit Bußgeldstrafen bis 150 Euro und Entzug des Skipasses rechnen.
Unsere Empfehlung: Die Haftpflichtversicherung der Axa gibt es schon ab 1,49 Euro pro Monat. Zur Auswahl stehen drei Pakete mit unterschiedlichen Benefits, sodass jeder eine passende Police findet.
Inspiration gefällig? Skiurlaub im malerischen Rauris
Wer noch nicht die passende Destination für den Skiurlaub gefunden hat, findet sie vielleicht hier: Mitten in der Provinz Salzburg liegt das österreichische Skigebiet Rauris. Dort ist es eher ruhig – das Reiseziel eignet sich also ideal für alle, die ein paar entspannte Wintertage abseits der überlaufenen Pisten genießen wollen. Mit etwa 32 Pistenkilometern, geführten Skitouren, Langlaufloipen sowie Skischulen bietet der Ort für Anfänger und Profi-Skifahrer ein passendes Programm.
Das Vier-Sterne-Hotel Ferienwelt Kristall liegt im Zentrum der Stadt Rauris. Die Skipisten und die Liftanlagen sind fußläufig erreichbar. Bei Lidl Reisen buchen Interessierte beispielsweise vier Nächte im Januar 2025 ab 305 Euro pro Person.
- Vier-Sterne-Hotel im Zentrum von Rauris
- Standard- oder Doppelzimmer
- Für Familien: Zustellbett gegen Aufpreis möglich
- Halbpension
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Welche Versicherungen sind im Skiurlaub sinnvoll?
Wer in den Skiurlaub fährt, sollte für den Ernstfall gut versichert sein. Selbst erfahrene Ski- und Snowboardfahrer können Stürze und Kollisionen auf der Piste nicht ausschließen. Besonders im Ausland können die medizinischen Kosten dann schnell in die Höhe schießen. Innerhalb von Deutschland – und bis zu einem gewissen Grad auch im Ausland – übernimmt die gesetzliche oder private Krankenkasse die Kosten für die medizinische Versorgung nach einem Unfall auf der Skipiste. Abseits davon ist dementsprechend eine Auslandskrankenversicherung sinnvoll. Diese umfasst in einigen Fällen auch Such- und Bergungskosten, was vor allem in Wintersportgebieten von Vorteil sein kann. Um im Falle eines Reiseabbruchs nicht auf den Kosten sitzenzubleiben, ist eine Reiseabbruchversicherung von Vorteil. Diese übernimmt dann je nach Konditionen die Kosten, die für den Rest der Reise anfallen (zum Beispiel Unterkünfte) oder eine umgebuchte Rückreise. Eine Haftpflichtversicherung ist sowieso sinnvoll, auch im Alltag. In einigen Skigebieten ist sie mittlerweile sogar verpflichtend. Wintersportler sichern sich damit finanziell gegen Schäden an Dritten oder Equipment ab.
Quelle: ntv.de