Hörgenuss ohne Druck Wie gesund sind Open-Ear-Kopfhörer für die Ohren?
29.08.2025, 09:36 Uhr
Open-Ear-Kopfhörer liegen nicht im Gehörgang und schonen so die Ohren.
(Foto: Shokz, Huawei, Sony)
Open-Ear-Kopfhörer liegen nicht direkt im Gehörgang, sondern lassen die Ohren frei. Das soll gesünder sein und mehr Komfort im Alltag ermöglichen – bringt aber auch Einschränkungen mit sich.
Klassische In-Ear-Kopfhörer sitzen tief im Gehörgang, was nicht nur auf Dauer unangenehm sein kann, sondern auch die Belüftung der Ohren einschränkt. Open-Ear-Modelle versprechen eine gesündere Alternative: Sie schweben oder liegen lediglich am Ohr an, ohne es vollständig zu verschließen. Dadurch bleibt der natürliche Schallkanal offen, was sowohl für die Hygiene als auch für das Gehör Vorteile mit sich bringen kann.
Warum Open-Ear-Kopfhörer gesünder sind
Offene Bauweisen belasten die Ohren weniger stark, da sie den Gehörgang nicht abdichten. Das mindert das Risiko von Druckstellen, Hautreizungen oder Feuchtigkeitsstau im Ohr. Zudem lassen Open-Ear-Kopfhörer Außengeräusche bewusst durch – was im Straßenverkehr oder beim Sport mehr Sicherheit bringt. Gleichzeitig wird das Gehör weniger stark beansprucht, da sich Klang und Sprache natürlicher wahrnehmen lassen.
Allerdings gibt es auch Grenzen: Da keine vollständige Abdichtung vorliegt, können Umgebungsgeräusche die Klangqualität beeinträchtigen. Auch Basswiedergabe und Lautstärke fallen oft schwächer aus als bei geschlossenen Modellen. Für laute Umgebungen oder längere Musik-Sessions kann dies ein Nachteil sein.
Open-Ear-Kopfhörer: Modelle im Überblick
Huawei FreeClip
Mit ihrem Clip-Design werden die FreeClip von Huawei einfach ans Ohr geklemmt und bleiben dabei auch bei Bewegung stabil. Im Test bei Chip punktet das Modell mit einem ordentlichen Klang, der Trageerkennung und dem kabellos aufladbaren Case.
- C-Bridge-Design
- Leichtgewicht für längeren Tragekomfort
- Chip-Testnote: 1,6
Der Klang ist bei den Huawei FreeClip-Kopfhörern eher auf Mitten und Höhen, aber weniger auf Bass fokussiert.
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Shokz OpenFit 2+
Shokz hat verschiedene Kopfhörer mit Open-Ear-Technik im Portfolio, die oft auf bestimmte Sportarten ausgerichtet sind. Das Modell OpenFit 2+ setzt auf eine offene Ohrmuschel-Lösung statt auf Knochenschall. Chip lobt im Test neben dem hohen Tragekomfort die einfache Bedienung und den ausdauernden Akku.
- Flexibler Bügel für Sport und Outdoor
- Klare Stimmenwiedergabe, hoher Tragekomfort
- Chip-Testnote: 1,3
Auch hier dürfte die Basswiedergabe nicht so kräftig wie bei In-Ears sein.
Sony LinkBuds Open
Sony bietet mit den LinkBuds Open ein besonders futuristisches Design, das auf maximale Offenheit setzt.
- Ringförmiger Treiber mit freiem Schallkanal
- Natürliche Umgebungswahrnehmung
- Chip-Testnote: 1,6
In lauter Umgebung dürfte das Modell schnell an seine Grenzen stoßen. Zudem sind die Open-Ears zwar spritzwassergeschützt, aber nicht wasserdicht.
Huawei FreeBuds 6
Auch wenn die neuen FreeBuds 6 von Huawei nicht als klassische Open-Ear-Kopfhörer gelten, soll ihr tropfenförmiges Design laut Hersteller hohen Komfort gewährleisten. Sie sitzen lockerer als typische In-Ears und belüften den Gehörgang besser.
- Halboffene Bauweise mit ANC-Unterstützung
- Bequemer Sitz dank ergonomischer Form
- Bei starkem Wind oder viel Bewegung eventuell weniger stabil
Fazit: Komfortabel, aber nicht für alle Situationen
Open-Ear-Kopfhörer können eine gesündere Wahl für empfindliche Ohren sein. Sie verhindern Druckgefühle, lassen die Haut atmen und bieten mehr Sicherheit im Alltag, weil Umgebungsgeräusche nicht ausgeblendet werden. Für Sport oder den Weg zur Arbeit sind sie daher ideal.
Wer hingegen Wert auf starke Basswiedergabe und absolute Abschottung legt, wird bei klassischen In-Ear- oder Over-Ear-Modellen besser bedient. Die neuen Designs – wie bei den Huawei FreeClips oder den Sony LinkBuds Open – zeigen aber, dass Open-Ear-Kopfhörer längst nicht mehr nur Nischenprodukte sind, sondern eine spannende Alternative für den täglichen Einsatz darstellen.
Quelle: ntv.de