Oberösterreich-Tour abgebrochen 17-jähriges Rad-Talent stirbt nach Sturz bei Bergabfahrt
22.07.2023, 13:09 Uhr
Die Oberösterreich-Rundfahrt musste nach einem Todesfall abgebrochen werden.
(Foto: IMAGO/Eibner Europa)
Erneut durchfährt den Radsport ein Schock: Bei der Oberösterreich-Rundfahrt stürzt ein 17-jähriger Radrennfahrer vom Berg. Das italienische Talent wird in ein Krankenhaus geflogen, doch erliegt seinen Verletzungen. Erst fünf Wochen zuvor hatte der Tod des Schweizer Profis Gino Mäder für Trauer gesorgt.
Nur fünf Wochen nach dem Tod des Schweizer Profis Gino Mäder hat es erneut einen tödlichen Unfall im Radsport gegeben. Nach einem Sturz auf der zweiten Halbetappe der 48. Oberösterreich-Rundfahrt für Junioren am Freitag erlag ein italienischer Nachwuchsfahrer in der Nacht seinen Verletzungen. Das teilten die Veranstalter auf Facebook mit. Die Rundfahrt wurde abgebrochen. Der italienische Radsportverband betrauerte den Tod des 17-Jährigen und nannte auch seinen Namen: Jacopo Venzo.
"Tief schockiert müssen wir mitteilen, dass der italienische Nachwuchsathlet, der gestern auf der 1. Etappe zu Sturz gekommen ist, trotz aller ärztlichen Bemühungen seinen Verletzungen erlegen ist", schrieben die Veranstalter. "Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen, Betreuern und Teamkollegen."
Der 17 Jahre Italiener war während der Etappe von Haid nach Marchtrenk auf der Abfahrt vom Mistelbacher Berg folgenschwer gestürzt. Er sei von Rennärzten sofort erstversorgt und dann per Rettungshubschrauber ins Kepler Universitätsklinikum nach Linz geflogen worden, hieß es. Wegen der Rettungsmaßnahmen war die Etappe zunächst angehalten und dann abgebrochen worden.
Erst vor fünf Wochen war der Schweizer Mäder vom Profi-Team Bahrain-Victorious nach einem Unfall gestorben. Der 26-Jährige war bei der Tour de Suisse ebenfalls in einer Abfahrt gestürzt und hatte dabei schwerste Verletzungen erlitten, denen er im Krankenhaus erlag. Die Tragödie versetzte den Radsport in einen Schockzustand. Auf dem Bus seines Teams steht während der Tour de France der Hashtag #rideforGino geschrieben. Daneben prangt ein Herz.
Nun ist mit einem erneuten Todesfall die kollektive Wunde des Radsports wieder weit aufgerissen, dabei dreht man sich beim Thema Sicherheit offenbar nur allzu gern im Kreis. Der Ex-Profi Tony Martin sagte etwa Ende Juni: "So, wie ich es sehe, ist relativ wenig passiert. Gefühlt fahren wir immer noch mit demselben Standard rum wie zum Start meiner Karriere. Ich habe versucht, viel herbeizuführen, da ist aber relativ wenig bis gar nichts passiert", so der 38-Jährige, der seine Karriere 2021 beendet hatte.
Quelle: ntv.de, dbe/dpa