K.o.-Sieg im Comeback-Fight Abraham kommt krachend zurück
15.01.2012, 11:48 Uhr
In Runde fünf war Pablo Farias nur noch Fallobst für Arthur Abraham.
(Foto: REUTERS)
Arthur Abraham meldet sich mit einem K.o.-Sieg standesgemäß im Boxring zurück. Der ehemalige Weltmeister will sich noch in diesem Jahr wieder einen WM-Gürtel holen. Doch der Weg dahin wird schwer und steinig. Ein potentieller Gegner ist WBO-Weltmeister Robert Stieglitz, der ebenfalls siegt.

Der erste Schritt zurück in die Weltspitze ist für Abraham gemacht. Nur: Die nächsten Schritte werden härter werden.
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Der Weg für Arthur Abraham zurück auf den WM-Thron wird steinig. Der Ex-Weltmeister hat sich mit einem vorzeitigen Erfolg nach achtmonatiger Pause zwar standesgemäß im Ring zurückgemeldet. Boxerisch war die Leistung des 31 Jahre alten Berliners beim K.o.-Sieg in der fünften Runde gegen den hausbackenen Argentinier Pablo Farias aber noch längst nicht titelreif. "Das war erst der erste Schritt. Ich muss jetzt weiter hart trainieren, damit ich in die Weltspitze zurückkomme", gestand Abraham nach dem 27. K.o.-Sieg seiner Karriere vor 4000 Zuschauern in der Baden-Arena Offenburg realistisch ein.
Der Schützling von Trainer Ulli Wegner begann gegen seinen sieben Jahre jüngeren Kontrahenten zwar offensiver als in seinen letzten Kämpfen. Von einer boxerischen Linie war aber kaum etwas zu sehen. Von einer kontrollierenden Führhand sowieso nicht. So musste sich der gefürchtete K.o.-Schläger wie immer auf seine gefährlichste und einzige Waffe verlassen: die harte Rechte.
Die traf erst in Runde fünf so richtig. Und zwar so hart, dass der nachhaltig beeindruckte Argentinier innerhalb weniger Augenblicke dreimal zu Boden ging und der Ringrichter den ungleichen Kampf abbrach. "Wer die Nummer drei der IBF ohne größere Mühe in der fünften Runde k.o. schlägt, von dem ist einiges zu erwarten. 2012 wird Arthurs Jahr", kündigte Promoter Kalle Sauerland euphorisch an.
Harte Brocken auf dem Weg zum Titel
Wenn er sich da mal nicht irrt. Abraham will in diesem Jahr wieder Weltmeister werden. Dazu müsste er im Supermittelgewicht - seinem neuen Limit - dicke Brocken aus dem Weg räumen wie WBA-Superchamp André Ward (USA) oder WBC-Weltmeister Carl Froch (Großbritannien). Gegen beide hat er bereits sang- und klanglos verloren. IBF-Weltmeister Lucian Bute (Rumänien) wird mit den beiden auf eine Stufe gestellt und ist somit auch nicht wirklich zu empfehlen.
Bliebe eigentlich nur Robert Stieglitz aus dem konkurrierenden SES-Stall. Der 30 Jahre alte Magdeburger behielt seinen WBO-WM-Gürtel in Abrahams Vorprogramm durch einen einstimmigen Punktsieg (116:112, 118:110, 119:109) gegen den Stralsunder Henry Weber und soll ihn nun am 14. April in Kopenhagen gegen den starken Dänen Mikkel Kessler verteidigen. Danach könnte Arthur kommen. SES-Promoter Ulf Steinforth hätte nichts dagegen: "Einen Kampf von Robert gegen Arthur Abraham wollen die deutschen Boxfans sehen. Es wäre bestimmt ein Highlight für das Boxen."
Im zweiten WM-Kampf in Offenburg verteidigte Dreifach-Titelträgerin Ramona Kühne aus Berlin ihre Titel gegen die Ungarin Renata Domsodi durch technischen K.o. in der achten Runde. Für die 31 Jahre alte Superfedergewichtlerin war es der 19. Sieg im 20. Profikampf.
Quelle: ntv.de, dpa