Sport

Ausrüstervertrag mit DFB Adidas-Angebot zu niedrig

In den anstehenden Verhandlungen über einen neuen Ausrüstervertrag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hofft Präsident Theo Zwanziger auf ein verbessertes Angebot des bisherigen Partners adidas und die Unterstützung von Bayerns Münchens Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge.

"Vielleicht gelingt es Rummenigge durch seine glänzenden Beziehungen nach Herzogenaurach, dass wir von dort auch eine gute Offerte erhalten, damit sich das Problem nicht stellt", sagt Zwanziger in einem Interview mit der Bild-Zeitung. Zugleich sprach er von der "schwersten Entscheidung des Jahres" für das DFB-Präsidium sprach.

Der amerikanische Sportartikel-Hersteller Nike möchte den DFB ab 2011 für zunächst acht Jahre ausrüsten. Angeblich will das Unternehmen dafür rund 500 Millionen Euro an den DFB zahlen.

Der bisherige Ausrüster adidas, seit 1954 an der Seite des DFB, geht seinerseits davon aus, dass gemäß einer mündlichen Vereinbarung vom vergangenen Sommer der bestehende Kontrakt bis mindestens 2014 verlängert wird. adidas zahlt allerdings nach Schätzungen gerade mal ein Sechstel der vom Konkurrenten gebotenen Summe.

Dilemma für den DFB

"Dieses Angebot hat uns geehrt. Wir spüren, dass das Interesse am deutschen Fußball weiter gestiegen ist. Auf der anderen Seite beschert es uns einen klaren Konflikt mit einem langjährigen Partner", sagt Zwanziger.

Der 61-Jährige stellt aber klar: "Zuerst verhandeln wir mit adidas, ob wir Leistung und Gegenleistung in ein richtiges Verhältnis bringen können. Es geht hier um eine wirtschaftliche Zusammenarbeit und weniger um Tradition. Ob mit adidas oder Nike -wenn es zu einem Mehrerlös kommt, werden wir ganz klar offen legen, wie das Geld verwendet wird", erklärt Zwanziger.

Dass es zu einem Konflikt mit der Liga kommt, glaubt der DFB-Boss nicht -obwohl Rummenigge angekündigt hatte, dass Bayern-Nationalspieler kaum in einem Nike-Trikot spielen werden. "Rummenigge ist durch die Liga ja auch in die Entscheidung eingebunden. Bisher hatten Spieler von Nike-Klubs wie Hertha kein Problem, bei uns in adidas zu spielen", wiegelte Zwanziger ab.

Höhere Prämien für Nationalspieler

Falls es zu einem Abschluss kommen sollte, der die wirtschaftliche Seite des Verbandes stark verbessert, sollen auch die Nationalspieler von diesem Geldsegen profitieren: "Ohne Miroslav Klose, Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski hätten wir ja auch kein Nationalteam. Deshalb wäre es in Ordnung, wenn die Frage nach höheren Prämien gestellt würde."

Wichtig sei aber, dass für den Entwicklungsbereich des DFB ein erheblicher Anteil übrig bleiben müsse. Denn nur dann hätte die Basis Verständnis für die Profis.

Quelle: ntv.de

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