Dopingvorwürfe gegen Topsprinter Adidas setzt Vertrag mit Gay aus
15.07.2013, 17:12 Uhr
Haben Powell und Gay Dopingmittel genommen? Die B-Probe soll es klären.
(Foto: dpa)
Seine B-Probe ist noch nicht da. Trotzdem hebt Sportartikelhersteller Adidas seinen Vertrag mit dem unter Dopingverdacht stehenden US-Sprintstar Tyson Gay auf. Derweil wird offenbar ein Trainer des Jamaikaners Asafa Powell verhaftet.
Unter Tränen sagte Tyson Gay seine Teilnahme bei der Weltmeisterschaft in Moskau ab. Der Grund: Eine seiner Dopingproben war positiv getestet worden. Zwar ist das Ergebnis der B-Probe noch nicht bekannt. Allein der Verdacht ist dem Sportartikelhersteller adidas aber schon zu heiß: Er setzt seinen Vertrag mit dem Dreifach-Weltmeister von 2007 aus.
"Wir sind geschockt von den neuesten Nachrichten", sagte ein Konzernsprecher der BBC. "Auch wenn wir von seiner Unschuld ausgehen, bis etwas anderes nachgewiesen ist, gilt unser Vertrag mit Gay momentan als aufgehoben."
Adidas habe in den Verträgen mit den Athleten eine Klausel, dass der Kontrakt gekündigt werden könne, wenn ein Sportler des Dopings für schuldig befunden werde, erklärte Adidas-Sprecher Oliver Brüggen. Die Partnerschaft zwischen Adidas und Gay besteht seit 2005. "Während dieser Zeit war er ein großer Botschafter für die Leichtathletik und unsere Marke", fügte er hinzu.
Powell übergibt Mittel an die Polizei
Gay soll von adidas pro Jahr bis zu einer Million Dollar, umgerechnet 770.000 Euro, erhalten haben. Laut der britischen Zeitung "Daily Mail" ist Weltrekordler Usain Bolt Topverdiener unter den Leichtathleten: Ausrüster Puma zahlt dem Jamaikaner rund acht Millionen Dollar (6,2 Millionen Euro) im Jahr.
Auch unter Dopingverdacht stehen fünf jamaikanische Sportler, darunter der ehemalige 100-Meter-Weltrekordler Asafa Powell, die frühere 100-m-Vizeweltmeisterin Sherone Simpson und Nesta Carter, Nummer zwei der Welt in diesem Jahr über 100 m. Bekommen haben soll Powell die Substanzen, die zu seinem positiven Dopingtest geführt haben, von seinem Konditionstrainer. Der sei während eines Trainingscamps in Italien von der Polizei in Gewahrsam genommen worden, berichtete die jamaikanischen Zeitung "The Gleaner" indes. Die Mittel soll Powell bereits der Polizei ausgehändigt haben.
Powell bestätigte die Meldung auf seinem Twitter-Profil. Der Name des Trainers, der seit Mai 2012 für Powell arbeitet und mit dem Topsprinter zeitweise zusammenwohnte, wurde nicht veröffentlicht.
Quelle: ntv.de, hah/SID/dpa