Rekordmeister-Duell im DEL-Finale Adler Mannheim gleichen aus
18.04.2012, 21:59 Uhr
Christoph Ullmann, Adam Mitchell und Kenneth Magowan (v.l.) bejubeln das 1:0.
(Foto: dpa)
Das erste Finalspiel der DEL gewinnen die Eisbären Berlin, das zweite geht an Mannheim: In ihrem ausverkauften Hexenkessel besiegen die Adler den Meister deutlich. Wie angespannt die Nerven sind, beweist Berlins Coach Jackson, der in der zweiten Pause seinen Emotionen freien Lauf lässt.
Das Traumfinale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft ist wieder völlig offen. Die Adler Mannheim haben das zweite Duell der DEL-Rekordmeister gegen die Eisbären Berlin nach einer deutlichen Leistungssteigerung mit 4:1 (1:1, 1:0, 2:0) gewonnen und damit in der "Best-of-five"-Serie auf 1:1 ausgeglichen. Im dritten Endspiel am Freitag hat wieder Titelverteidiger Berlin, der die erste Partie mit 2:0 gewonnen hatte, Heimrecht.
Nationalspieler Christoph Ullmann (12.) sowie die Kanadier Ken Magowan (33.) und Adam Mitchell (46. und 47.) wahrten vor 13.600 Zuschauern in der ausverkauften SAP Arena mit ihren Toren die Chance auf den insgesamt siebten Meistertitel für die Mannheimer, die bislang wie die Eisbären fünfmal seit Einführung der Deutschen Eishockey Liga (DEL) 1994 triumphiert hatten. Für die Berliner, die ihre fünf Meisterschaften in den vergangenen sieben Jahren gewannen, traf Barry Tallackson zum zwischenzeitlichen Ausgleich (14.).
Aufatmen bei den Gästen schon vor dem ersten Bully: Torjäger Florian Busch bekam von den Ärzten Grünes Licht für seinen Einsatz. Der Ex-Nationalspieler hatte im Halbfinale bei einem brutalen Foul von Straubings Torwart Barry Brust eine Gehirnerschütterung erlitten und im ersten Finale gefehlt.
Keine Tore bis zur 12. Minute
Doch beflügelt waren zunächst die Adler - vom Lärmpegel in der ausverkauften Arena. Nach einem Lattenschuss von Steven Wagner (1.) taten sich die Mannheimer allerdings lange schwer, klare Chancen herauszuspielen. Die konternden Berliner hatten durch Mads Christensen (11.) und Richard Regehr (12.) zunächst die besseren Möglichkeiten.
Dann brach jedoch Ullmann mit seinem achten Play-off-Tor den Bann. Im Nachschuss setzte der Nationalspieler den Puck unter die Latte. Warum die Schiedsrichter Lars Brüggemann und Marcus Brill den Videobeweis benötigten, blieb ihr Geheimnis.
Das Tor löste die Anspannung bei den Gastgebern, plötzlich kamen sie innerhalb weniger Sekunden zu hochkarätigen Chancen, doch Kapitän Marcus Kink scheiterte zweimal an Nationaltorwart Rob Zepp (13.).
Eisbären-Coach Jackson geht Kink an
Ein katastrophaler Fehlpass von Verteidiger James Sifers bescherte den Berlinern, die auf den gesperrten André Rankel und die Langzeitverletzten Denis Pederson und Stefan Ustorf verzichten mussten, den überraschenden Ausgleich: Tallackson nahm das Geschenk dankend an.
Danach bekamen die Play-off-erfahrenen Eisbären das Spiel besser in den Griff, die Kulisse wurde immer leiser. Magowan drehte die Lautstärke mit seinem siebten Play-off-Treffer dann aber wieder hoch bis zum Anschlag. Eisbären-Goalie Zepp war beim Mannheimer Führungstreffer ohne Chance, nachdem er zuvor die Alleingänge von Ronny Arendt (27.) und Yanick Lehoux (33.) noch reaktionsschnell abgewehrt hatte.
Auf dem Weg in die Kabine in der zweiten Pause sorgte Berlins Trainer Don Jackson für einen Eklat, als er Adler-Kapitän Kink zur Rede stellen wollte. Mannheims Manager Teal Fowler ging dazwischen. In einem hektischen Schlussabschnitt mit zahlreichen Strafminuten verpassten Michael Glumac mit einem Solo (41.) und Lehoux mit einem Lattenschuss (43.) die schnelle Vorentscheidung. Doch dann machte Mitchell mit einem Doppelschlag innerhalb von 74 Sekunden alles klar.
Quelle: ntv.de, Thomas Lipinski, sid