Sport

Bauermann-Kritik "Heuchelei" Alba-Coach Pavicevic erbost

Mit Vehemenz hat Trainer Luka Pavicevic von Alba Berlin die Kritik von Basketball-Bundestrainer Dirk Bauermann an den geringen Einsatzzeiten deutscher Bundesliga-Spieler zurückgewiesen. "Für mich ist das Heuchelei", sagte Pavicevic nach dem 86:57 des deutschen Meisters über EnBW Ludwigsburg am Sonntagabend.

Dabei war Aufbauspieler Steffen Hamann mit 13 Punkten zweitbester Alba-Werfer. Johannes Herber und Philip Zwiener erhielten in der Schlussphase Einsatzzeit, als die Partie entschieden war. Zwiener habe sich wegen seiner Rolle nie beschwert, sagte Pavicevic. Center Patrick Femerling fällt seit längerem verletzt aus.

Quotenregelungen nötig

Für Pavicevic sind die Trainer die falschen Ansprechpartner. Er verwies auf Quotenregelungen in anderen europäischen Ländern, wo stets eine Mindestzahl einheimischer Spieler auf dem Parkett stehen muss. "Wir leben doch nicht auf dem Mars, wir leben mitten in Europa. Länder der Europäischen Union haben diese Regelungen", sagte der 40 Jahre alte Serbe und nannte Spanien und Griechenland sowie außerdem Russland und die Türkei. In Deutschland müssen derzeit drei Spieler im zwölfköpfigen Kader einen deutschen Pass besitzen. Ab der kommenden Saison müssen es vier sein.

Viele kleine Clubs würden auf den Einsatz starker deutscher Spieler aus Kostengründen verzichten, erklärte Pavicevic, betonte aber auch: "Die amerikanischen Spieler sind ein, zwei Schritte voraus." Grund sei das Ausbildungssystem in den USA. Bei Alba fordere er die deutschen Spieler im Training stark. "Alle haben sich verbessert", unterstrich Pavicevic.

Steiniger Weg zu deutschen Akzenten

Bauermann hatte am Wochenende auf die Partie zwischen Spitzenreiter Oldenburg und Ludwigsburg verwiesen, bei der kein deutscher Spieler auf dem Parkett stand. Ludwigsburgs Trainer Rick Stafford, einst unter Bauermann Spieler und Assistent in Bamberg, setzte in Berlin drei deutsche Spieler in seinem ersatzgeschwächten Team ein.

Stafford sprach von einem langen Weg hin zu mehr deutschen Akzenten und verwies auf den Erfolgsdruck, unter dem die Trainer stünden: "Wir müssen Spiele gewinnen."

Quelle: ntv.de

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