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Meister-Krönung beim Erzrivalen? Alba will Bamberg stoppen

Den Brose Baskets Bamberg fehlt noch ein Sieg zur Titelverteidigung in der Basketball-Bundesliga. Ex-Serienchampion Alba Berlin trennt noch eine Niederlage von der nächsten titellosen Saison. Die Nerven liegen blank: Während die Profis ein Entscheidungsspiel erzwingen wollen, attackiert der Alba-Manager die Referees.

In Spiel 2 führte Julius Jenkins die Berliner mit 23 Punkten zum Ausgleich in der Serie. Der Alba-Star ist nun erneut gefragt.

In Spiel 2 führte Julius Jenkins die Berliner mit 23 Punkten zum Ausgleich in der Serie. Der Alba-Star ist nun erneut gefragt.

(Foto: dpa)

Der Meister ist fokussiert, der Herausforderer frustriert: Auf dem Weg zur vierten Meisterschaft will sich Titelverteidiger Brose Baskets Bamberg weder von Alba Berlin noch anderen Störfeuern aus der Hauptstadt stoppen lassen. Vor dem vierten Finalspiel um die deutsche Basketball-Krone am Dienstag (20.00 Uhr/Sport1) kündigte Brose-Manager Wolfgang Heyder an: "Wir werden alles versuchen, den Sack zuzumachen." Die Krönung in der Halle des Erzrivalen wäre die Krönung einer Saison, die Bamberg dann das zweite Double in Folge bescheren würde.

Heyder hatte in dem Final-Fight für zusätzliche Schärfe gesorgt - zumindest nach Ansicht der Berliner, die bei der 74:90-Pleite am Samstag eine Beeinflussung der Referees witterten. Nun zählt es für Alba vor heimischem Publikum auf dem Parkett: "Wir stehen mit dem Rücken zur Wand", sagte Patrick Femerling.

Nach Spiel drei in Bamberg, bei dem die Oberfranken den zweiten von drei nötigen Siegen zum erneuten Titelgewinn feierten, hatte Alba-Manager Mithat Demirel gegen die Schiedsrichter gewettert. "Man kann es einfach nicht ignorieren, dass das Interview eines Offiziellen dazu führt, dass wir 15 Freiwürfe weniger und zehn Fouls mehr als Bamberg bekommen", giftete Demirel. Ähnlich hatte im Lauf der Best-of- Five-Serie freilich auch schon Bambergs Heyder vom Leder gezogen.

"Jetzt müssen wir Basketball spielen"

Die Spieler wollen sich aufs Sportliche konzentrieren. "Jetzt müssen wir Basketball spielen", forderte Berlins Kapitän Femerling. Nationalspieler Heiko Schaffartzik betonte: "Jedem ist jetzt klar, dass bei einer Niederlage die Saison für uns im negativen Sinne zu Ende ist." Es sei Moral gefragt, um die zweite Playoff-Niederlage gegen Bamberg nach dem Halbfinale 2004 und die sechste Pleite in einem Bundesliga-Finale zu vermeiden: "Jede Mannschaft geht anders mit der Situation um, mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Man wird sehen, wie wir damit umgehen werden."

Der Meister und Pokalsieger aus Bamberg will nach dem 26. Heimsieg in Folge einen erneuten Ausgleich in der Serie und damit Spiel fünf vermeiden. "Jetzt müssen wir besser mit dem Sieg umgehen als nach Spiel eins und in Berlin noch eine Schippe drauflegen", forderte Coach Chris Fleming. "Wir werden kämpfen und hoffen, dass es klappt", meinte Anton Gavel. "Wir hatten letztes Jahr ein fünftes Spiel in eigener Halle. Das war Nervenanspannung bis zum Ende."

Goldsberry soll Bambergs Spiel lenken

In Berlin dürfte den Franken Spielmacher John Goldsberry wieder länger zur Verfügung stehen. Nach seiner Bänderverletzung im Sprunggelenk aus dem ersten Spiel hatte der Amerikaner in Bamberg nur wenige Minuten auf dem Court gestanden - und dennoch viel zum Erfolg beigetragen. "John Goldsberry ist auch mit einem Bein definitiv ein überdurchschnittlicher Spieler in dieser Liga. Emotional gibt er der Mannschaft eine Menge Sicherheit", lobte Fleming.

Die "Albatrosse" hoffen auf das Gesetz der Serie. Im Halbfinale waren die Hauptstädter noch durch drei Auswärtssiege ins Endspiel gekommen. Dort setzten sich bislang dreimal die Heimteams durch - wenn es nach Schaffartzik geht, auch am Dienstag. "Wir wollen Meister werden. Wir wissen, dass wir besser spielen können als in Bamberg, und jeder Einzelne von uns ist gewillt, dies zu zeigen."

Quelle: ntv.de, Matthias Bossaller und Manuel Schwarz, dpa

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