WM-Dritter über 200 Meter Alex Quiñónez ist erschossen worden
23.10.2021, 16:59 Uhr
Quiñónez bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2019.
(Foto: imago images/Agencia EFE)
In der Hafenstadt Guayaquil wird Sprintstar Alex Quiñónez aus Ecuador erschossen. Der Tod des WM-Dritten über 200 Meter von 2019 erfolgt am vierten Tag des vom Präsidenten ausgerufenen Ausnahmezustands, um die steigende Kriminalität zu bekämpfen. Quiñónez wird vielerorts betrauert.
Der ecuadorianische Sprinter Alex Quiñónez ist nach Angaben des nationalen Sportministeriums in der Hafenstadt Guayaquil erschossen worden. Wie die örtliche Polizei mitteilte, wurden der WM-Dritte über 200 Meter von 2019 und eine weitere Person kurz vor Mitternacht (Ortszeit) tot aufgefunden. "Mit großer Trauer bestätigen wir den Mord an unserem Sportler Alex Quiñónez", schrieb das nationale Sportministerium auf Twitter.
"Wir haben einen großen Sportler verloren, jemanden, der uns träumen ließ, der uns bewegte. Er war der größte Sprinter, den dieses Land hervorgebracht hat", hieß es weiter. Quiñónez wurde 32 Jahre alt.
Nach 23 Uhr Ortszeit hatte die Polizei den Mord öffentlich bestätigt. "Wir haben Teams aktiviert, um die mutmaßlichen Täter des gewaltsamen Todes in Guayaquil zu fassen", schrieb die Polizei auf ihrem Twitteraccount.
Mörder "werden nicht ungestraft bleiben"
Quiñónez war vor den Olympischen Spielen in Tokio ausgeschlossen worden wegen Verstoßes gegen seine Aufenthaltsverpflichtungen und des Versäumnisses der Meldung zu einer routinemäßigen Dopingkontrolle. Der Athlet legte gegen das Urteil Berufung ein, doch die Sanktion wurde aufrechterhalten und er konnte nicht für Tokio gemeldet werden. Nach seinem Tod wurde er von Ecuadors Präsident Guillermo Lasso gewürdigt. "Wir sprechen seiner Familie unser aufrichtiges Beileid aus", schrieb der Präsident auf Twitter: "Möge er in Frieden ruhen. Diejenigen, die das Leben von Ecuadorianern nehmen, werden nicht ungestraft bleiben."
Quiñónez' Ermordung erfolgte am vierten Tag des vom Präsidenten ausgerufenen Ausnahmezustands, um die steigende Kriminalität zu bekämpfen. Gemeinsame militärisch-polizeiliche Operationen wurden in mehreren Provinzen Ecuadors durchgeführt, insbesondere in der Küstenprovinz Guayas, deren Hauptstadt Guayaquil ist, wo es in den letzten Wochen zu mehreren gewaltsamen Todesfällen kam.
Mit Rekorden von 10,09 Sekunden über 100 Meter und 19,87 Sekunden über 200 Meter war Quiñónez der beste Ecuadorianer in diesen Disziplinen. Seine Erfolgsbilanz umfasst eine Reihe von Trophäen, unter anderem als Sieger bei den Panamerikanischen, Iberoamerikanischen, Südamerikanischen und Bolivarischen Spielen.
Quelle: ntv.de, dbe/sid