Sport

McLaren hat die Nase voll Alonso darf angeblich gehen

Im Machtkampf bei McLaren-Mercedes zwischen Fernando Alonso und Lewis Hamilton mehren sich die Anzeichen für einen Abschied des spanischen Formel-1-Weltmeisters zum Saisonende. Nach Informationen der britischen Tageszeitung "The Times" habe Teamchef Ron Dennis Alonso mitgeteilt, dass er zum Saisonende trotz seines bis Ende 2008 laufenden Vertrages gehen könne. Auslöser sollen Alonsos Boxenstopp-Blockade von Budapest gegen Hamilton und das schlechte Klima im Team des WM-Spitzenreiters sein.

"Mein Verständnis ist, dass sie ihm gesagt haben, dass er gehen kann, weil sie genug von ihm haben. Ron Dennis hat von beiden - Alonso und Lewis Hamilton - die Nase voll", sagte eine 'gut unterrichtete Quelle' der "Times". Zuvor hatte Alonso seinem Arbeitgeber, der ihm pro Saison geschätzte 15 Millionen Euro bezahlt, nach spanischen Zeitungsangaben vor die Wahl gestellt: "Hamilton oder ich".

Zu Renault oder BMW

Im britisch-deutschen Silberpfeil-Team wüssten einige Leute nicht einmal, dass er Englisch spreche, so Alonso: "Im ganzen Team hält nur eine Person wirklich zu mir." Einen Nummer-1-Status, den sich der Asturier als zweimaliger Weltmeister gegen "Rookie" Hamilton erhofft hatte, gebe es nicht: "Das sieht man jede Woche wieder. Wir werden sehen, ob ich bleibe."

Alonsos Management soll schon bei Renault-Teamchef Flavio Briatore wegen einer Rückkehr zum Weltmeister-Team angefragt haben. Dort hält Briatore seinem Ziehsohn ein Cockpit als Nachfolger von Giancarlo Fisichella (Italien) frei, der wohl zum Saisonende abserviert wird. Auch das aufstrebende Team von BMW-Sauber wird als neuer Arbeitgeber des stolzen Spaniers gehandelt.

Sogar vorzeitiger Abschied denkbar?

Spanische Medien spekulieren sogar über seinen vorzeitigen Abschied Alonsos. "Der zweimalige Weltmeister hält es keine Minute länger bei McLaren aus. Er erwägt sogar die Möglichkeit, noch vor Ende der Weltmeisterschaft zu einem anderen Rennstall zu wechseln. Seine Situation bei McLaren ist unhaltbar geworden", schrieb die Zeitung "AS". Die Tageszeitung "El Mundo" riet Alonso zu einem Wechsel zu BMW-Sauber. "BMW wäre der beste Ausweg für den Weltmeister."

Mercedes-Sportchef Norbert Haug gibt sich aller Gerüchte zum Trotz als einer der wenigen weiter zuversichtlich, dass Alonso seinen Vertrag bei den Silberpfeilen erfüllt. "Der ist nur 100 Prozent zufrieden, wenn er vorn steht. Er ist mitten in einem Umgewöhnungsprozess, aber er wird besser und besser", sagte Haug und fügte mit Blick auf den Großen Preis der Türkei am 26. August in Istanbul an: "Die Spannungspunkte mit Hamilton werden wir schon rausmassieren."

Hill: Selbst "Schumi" fairer als Alonso

Während die Formel-1-Welt über einen Abschied von Alonso diskutiert, ist WM-Spitzenreiter Hamilton seinerseits beim Erzrivalen Ferrari im Gespräch. 35 Millionen Dollar soll die Scuderia für den Briten geboten haben, um ihn als "wahren Nachfolger von Michael Schumacher" aufzubauen. Ferrari-Teamchef Jean Todt bezeichnete das allerdings als "unwahres Gerücht".

Ex-Weltmeister Damon Hill kritisierte jedenfalls Alonso für seine Boxenstopp-Blockade, für die teamintern jedoch Hamilton mitverantwortlich gemacht wird. "Der Vorfall zeigt, dass Alonso im Zweifelsfall nur an sich und seine Resultate denkt und nicht am Team interessiert ist", so der Champion von 1996 im Interview mit der "Welt". Dagegen sei selbst sein früherer Erzrivale Michael Schumacher, "der auch nicht gerade immer fair auf der Strecke war, ein vorbildlicher Teamplayer" gewesen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen