Dritter Sieg für DSV-Adler Wellinger gewinnt Skisprung-Weltcup durch Abbruch
01.12.2024, 17:15 Uhr
Drei deutsche Siege in den ersten vier Wettkämpfen gab es zuletzt vor 24 Jahren.
(Foto: AP)
Karl Geiger fliegt erstmals seit einem Jahr aufs Treppchen und ist doch nicht bester Deutscher: Die DSV-Adler dominieren weiter im Skisprung-Weltcup. In Kuusamo setzt sich diesmal Andreas Wellinger durch. Pius Paschke verteidigt seine Führung im Gesamtweltcup.
Andreas Wellinger hat mit seinem ersten Saisonsieg den starken Saisonstart der deutschen Skispringer fortgesetzt. Der zweimalige Olympiasieger gewann bei schwierigen Bedingungen im finnischen Kuusamo nach nur einem Durchgang vor Stefan Kraft (Österreich) und Karl Geiger, der erstmals seit Dezember 2023 auf dem Treppchen stand.
Für Überflieger Pius Paschke riss auf Rang sieben zwar die Podestserie, der 34-Jährige verteidigte einen Tag nach seinem zweiten Saisonsieg aber das Gelbe Trikot des Führenden im Gesamtweltcup erfolgreich. Nicht gut lief es dagegen für Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe und Adrian Tittel. Bei schon im ersten Durchgang sehr wechselhaften Bedingungen schieden die drei Deutschen frühzeitig aus.
Für Probleme sorgte am Sonntag der Eisregen, der in der Spur klebte und die Anlaufgeschwindigkeit verringerte. Weil die Jury erst spät den Anlauf verlängerte, blieben zahlreiche prominente Namen im ersten Durchgang auf der Strecke: Der Norweger Halvor Egner Granerud, ehemaliger Gewinner der Vierschanzentournee, landete schon nach 71,5 Meter, Michael Hayböck (Österreich) kam sogar nur auf 70,0 Meter.
Paschke verpasst Podium und ist doch zufrieden
Wellinger lag dagegen nach einem starken ersten Sprung auf 146,5 Metern in Führung, der zweite Durchgang wurde nach 15 Springern wegen des zunehmenden Windes abgebrochen. "Das war geil. Es war ein schwieriger Wettkampf, auch für die Jury. Als es bei mir drauf ankam, war ich da", sagte der Bayer. Für Wellinger war es der erste Sieg seit dem Triumph in Willingen im Februar und der achte seiner Karriere.
Damit setzte sich der DSV-Traumstart fort: Drei deutsche Siege in den ersten vier Wettkämpfen hatte es zuletzt vor 24 Jahren gegeben, als Martin Schmitt dominierte. Der ebenfalls erstarkte Geiger sorgte als Krönung für das deutsche Doppelpodest. "Das tut richtig gut und hat Spaß gemacht", sagte der Allgäuer.
Paschke hatte am Samstag seine Podestserie mit einem Sieg vor den Österreichern Jan Hörl und Kraft fortgesetzt. "Mir macht das Springen gerade unheimlich viel Spaß. Es ist ein bisschen wie in der Kindheit, es funktioniert einfach. Meine Sprünge sind wirklich auf einem hohen Niveau", sagte der Routinier. Am Sonntag reichte es bei schwierigen Bedingungen erstmals in diesem Winter nicht für das Treppchen.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa