Große Probleme im Breitensport Anti-Doping-Gesetz ist durch
07.03.2007, 16:23 UhrDie Bundesregierung will das Doping im Profi- und Breitensport stärker bekämpfen. Das Kabinett brachte dazu am Mittwoch das lange diskutierte Gesetz zur schärferen Bekämpfung des Dopings im Sport auf den Weg. Das Gesetz stellt vor allem den Besitz "nicht geringer" Mengen besonders gefährlicher Substanzen unter Strafe.
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble nannte das Gesetz einen wichtigen Schritt, um die Möglichkeiten zur Strafverfolgung von Doping-Tätern zu verbessern. Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) kritisierte es allerdings als nicht weitgehend genug und forderte Ergänzungen.
Der Gesetzentwurf stellt den Besitz bestimmter besonders gefährlicher Dopingsubstanzen "in nicht geringen Mengen" unter Strafe und sieht Strafverschärfungen für banden- und gewerbsmäßige Dopingstraftaten nach dem Arzneimittelgesetz vor. Auch muss künftig auf den Beipackzetteln von Medikamenten darauf hingewiesen werden, wenn die Arznei als Doping-Mittel missbraucht werden kann. Nicht unter Strafe gestellt wird das Dopen selbst. "Selbstschädigung ist kein Straftatbestand", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, sagte, sie erhoffe sich von dem neuen Gesetz auch einen Beitrag zur Eindämmung illegaler Substanzen auch im Breitensport. Dort sei Doping "längst zu einem riesigen Problem geworden".
Bayerns Justizministerin Beate Merk ging der Entwurf nicht weit genug. Sie kritisierte die Beschränkung der Strafbarkeit auf "nicht geringe Mengen" und forderte die Einführung eines Tatbestands des Sportbetrugs. "Wer gedopt im bezahlten Sport an einem Wettkampf teilnimmt, betrügt und muss deswegen bestraft werden können. Ansonsten können wir einen fairen Wettbewerb vergessen", sagte Merk am Mittwoch.
Quelle: ntv.de