Doping-Agentur sperrt Helfer-Trio Armstrong kämpft und klagt erneut
11.07.2012, 06:50 Uhr
Helm auf und durch: Lance Armstrong kämpft weiter gegen eine Verurteilung.
(Foto: dapd)
Lance Armstrong lässt nicht locker: Nachdem der Richter die Klage des siebenfachen Tour-Siegers gegen die US-Doping-Agentur USADA abgeschmettert hat, legt er eine zweite Version vor. Ihm bleibt auch nichts anderes übrig. Denn die Gefahr nimmt zu, dass der seit Langem unter Dopingverdacht stehende Radsportstar doch noch verurteilt wird.
Der ehemalige Radprofi Lance Armstrong hat wie erwartet eine zweite Klage bei einem Amtsgericht in Austin/Texas gegen die US-amerikanische Doping-Agentur USADA eingereicht. , legten die Armstrong-Anwälte eine überarbeitete und auf 25 Seiten zusammengekürzte Version vor.
In der Klage argumentieren sie, die USADA verletze die Rechte des Athleten und habe nicht die Gerichtsbarkeit, Anklage gegen den siebenmaligen Tour de France-Gewinner zu erheben. Es wurde zudem erklärt, dass der Verband im Zuge seiner Doping-Untersuchungen gegen den Texaner gesetzeswidrig vorgegangen sein könnte. . Zudem sprach er von einem "korrupten Verfahren".
Armstrong möchte bis Samstag eine gerichtliche Entscheidung. Denn bis dann muss er offiziell auf die von der USADA erbrachten Dopingvorwürfe reagieren und ein Schiedsgericht anrufen. Sollte der 40-Jährige verzichten, könnte er lebenslang gesperrt werden und einige seiner Tour-Titel verlieren.
Drei Helfer von Armstrong lebenslang gesperrt
Derweil wächst der Druck auf Armstrong immer mehr. Einen Monat nach Anklageerhebung sperrte die US-Anti-Doping-Agentur USADA Armstrongs frühere Helfer Michele Ferrari, Luis Garcia del Moral und Jose "Pepe" Marti wegen Manipulationen sowie Handel und Anweisungen zum Gebrauch von Doping lebenslänglich. Konkret wird dem Trio der Besitz von und der Handel mit leistungssteigernden Substanzen wie Steroiden, EPO und Wachstumshormonen zwischen 1999 und 2007 vorgeworfen.
Die USADA sieht in den Sperren für Armstrongs einstige Gehilfen die einzig mögliche Strafe. "Diese Individuen dauerhaft aus dem Sport zu entfernen ist ein kraftvolles Signal, das die jetzige und nächste Generationen von Sportlern von ihrem Einfluss schützt und die Integrität künftiger Wettbewerbe bewahrt", hieß in der USADA-Mitteilung. Die drei Männer hatten zuvor jegliches Fehlverhalten abgestritten, die Möglichkeit für eine Schiedsgerichts-Verhandlung jedoch nicht genutzt.
Der Italiener Ferrari ist ein höchst umstrittener Sportarzt und hatte bereits mehrfach nicht nur aufgrund seiner Zusammenarbeit mit Armstrong wegen seiner wegen seiner Praktiken im Visier der Doping-Fahnder gestanden. Del Moral fungierte bei Armstrongs Ex-Team US Postal als Mannschaftsarzt, während Marti zum Trainerstab gehörte und später auch über mehrere Jahre den spanischen Dopingsünder Alberto Contador betreute.
Mitte Juni hatte die USADA auf Basis der Aussagen bislang noch unbekannter Zeugen Anklage gegen Armstrong und fünf Personen aus seinem Umfeld erhoben. Zu den Beschuldigten gehören außerdem Ex-Teamchef Johan Bruyneel und der ehemalige Mannschaftsarzt Pedro Celaya.
Quelle: ntv.de, mbo/sid/dpa