Sport

Peter Wright desolatArno Merk wirft Ex-Champion sensationell aus der Darts-WM

23.12.2025, 18:17 Uhr
imageVon Kevin Schulte
Photos-taken-during-the-2026-Paddy-Power-World-Darts-Championship-at-Alexandra-Palace-London
Arno Merk besiegt Peter Wright und könnte in der nächsten Runde auf den nächsten Ex-Weltmeister treffen. (Foto: PDC)

Was für ein Darts-Märchen: Arno Merk steht bei der Weltmeisterschaft im Londoner Alexandra Palace sensationell in der dritten Runde. Der 33-jährige WM-Debütant besiegt Ex-Weltmeister Peter Wright mit 3:0.

Aus dem vorzeitigen Darts-Ruhestand für die WM qualifizieren, das Eröffnungsspiel des Turniers überraschend gewinnen, am letzten Tag vor der Weihnachtspause den zweifachen Weltmeister besiegen: Arno Merk schafft bei der Darts-Weltmeisterschaft in London das Unfassbare. Nach seinem Auftaktsieg über Kim Huybrechts besiegt der 33-jährige Deutsche am späten Dienstagnachmittag überraschend auch den völlig desolat auftretenden Ex-Champion Peter Wright.

Zu keiner Phase im Spiel lässt Merk Zweifel aufkommen, hält über die gesamte Spieldauer einen sehr ordentlichen 92-Punkte-Schnitt. Demgegenüber steht Peter Wright, der sein schlechtestes WM-Match aller Zeiten spielt, mehrfach seine Darts wechselt und dem konstant starken Merk nichts entgegensetzen kann. Die drei Sätze gehen allesamt klar mit 3:0, 3:1 und 3:1 an den 33-Jährigen aus Peine, der beruflich als Objektleiter im Facility-Management arbeitet. "Ich bin überwältigt, ich habe eine Legende besiegt. Ich habe vor einem halben Jahr angefangen, viel zu trainieren. Jetzt werde ich dafür belohnt."

Der Sieg über Peter Wright ist der vorläufige Höhepunkt eines irren Darts-Märchens: Merk war vor 15 Jahren einer der besten jungen Spieler in Deutschland, hatte dann aber zwischenzeitlich über mehrere Jahre hinweg die Pfeile beiseitegelegt. Im Darts-Podcast "Checkout" machte Merk dafür vor allem Online-Kommentare verantwortlich, die ihn schwer beschäftigten und zum Rücktritt aus dem Dartsport bewegten. Während der Corona-Pandemie fand Merk den Weg zurück zum Pfeilesport. In diesem Jahr gewann der Peiner sensationell die Super League - ein Wettbewerb für Spieler aus dem deutschsprachigen Raum, die nicht für die Profitour qualifiziert sind. Dieser Sieg brachte Merk zur WM - und machte das deutsche "Ally-Pally"-Märchen erst möglich.

Vier Deutsche noch im Turnier

Erst zum zweiten Mal in der Geschichte der Darts-WM sind nach Weihnachten noch vier Deutsche im Turnier: Die größten Hoffnungen ruhen auf Martin Schindler (Nr. 13 der Welt, gegen Ryan Searle) und Ricardo Pietrezcko (33., gegen Andreas Harrysson). Ebenfalls in der Runde der letzten 32 steht Ex-WM-Halbfinalist Gabriel Clemens. Nach einem verkorksten Jahr blüht der Saarländer beim wichtigsten Turnier wieder auf - und wird versuchen, den Weltranglisten-Zweiten Luke Humphries in der dritten Runde zu ärgern.

In einer dramatischen Nachmittagssession waren die drei Partien vor dem Match-Merk alle über die volle Distanz gegangen. Der Engländer Ryan Meikle lag gegen Jonny Tata mit 0:2-Sätzen hinten, rasierte den Neuseeländer aber am Ende doch noch. Der gelernte Friseur steht damit erstmals in seiner Karriere in Runde drei der WM.

Ebenfalls den Sprung in die entscheidende Turnierphase geschafft hat Callan Rydz. "The Riot", wie der Hardcore-Newcastle-United-Fan genannt wird, bezwang den Nordiren Daryl Gurney in einem dramatischen Spiel mit 5-3 im entscheidenden fünften Satz. Daryl Gurney ist bereits der 15. Gesetzte, der noch vor der Weihnachtspause aus dem Turnier geflogen ist. Dasselbe Schicksal konnte Jermaine Wattimena gerade noch verhindern. Der Weltranglisten-19. aus den Niederlanden setzte sich gegen Scott Williams mit 3:2 durch.

In der letzten Session vor Heiligabend steht heute Abend (ab 20.15 Uhr, Sport1/DAZN) vor allem Michael van Gerwen im Mittelpunkt: Der Weltmeister von 2014, 2017 und 2019 trifft auf den Iren William O'Connor. Der Sieger des Spiels bekommt es in der dritten Runde der WM mit Arno Merk zu tun.

Quelle: ntv.de

WeltmeisterschaftenDarts