"Tip-In" mit Schlusssirene Artland-Sieg in Bamberg
17.06.2007, 19:44 UhrDas "Wunder von Quakenbrück" geht weiter, der Siegeszug des Favoritenschrecks Artland Dragons in den Playoffs um die deutsche Basketball-Meisterschaft hält an. Drei Tage nach dem Triumph über Titelverteidiger RheinEnergie Köln gewann das Überraschungsteam aus der niedersächsischen Provinz am Sonntag das erste von fünf möglichen Endspielen bei den Brose Baskets Bamberg in letzter Sekunde mit 70:69 (40:35) und ging in der Serie "best of five" mit 1:0 in Führung. Spiel zwei findet am Donnerstag in Quakenbrück statt.
In der packenden Partie vor rund 7000 Zuschauern in der überfüllten Bamberger JAKO-Arena stellte Dragons-Center Darius Hall mit einem "Tip-In" mit der Schlusssirene den Quakenbrücker Überraschungssieg sicher. Beste Werfer waren der ehemalige NBA-Profi Casey Jacobsen (18), Vincent Yarbrough (15) und Darren Fenn (13) für Bamberg sowie Filberto Rivera (16), Bryan Bailey (12) Chad Prewitt (11) und Lamont McIntosh (10) für die Dragons, die im Viertelfinale bereits den siebenmaligen Serienmeister und Hauptrundensieger ALBA Berlin ausgeschaltet hatten.
"Ein großartiges Spiel und eine große Leistung meiner Mannschaft. Ich stolz auf sie", sagte der überglückliche Dragons-Coach Chris Fleming. Sein Bamberger Kollege Dirk Bauermann quittierte die bittere Niederlage mit den Worten: "Meine Jungs haben in der zweiten Halbzeit gut gespielt und alles gegeben. Die Playoffs gehen weiter, noch ist nichts entschieden."
Dramatische Schlusssekunden
Strotzend vor Selbstbewusstsein hatten die Dragons den Schwung der Begeisterung mit in die gefürchtete "Frankenhölle" genommen. Unbeeindruckt von der lautstarken Kulisse lagen sie nach vier Minuten mit 8:3 und am Ende des ersten Viertels mit 22:15 in Führung. Als die Bamberger zu Beginn des zweiten Viertels ihre Aggressivität in der Verteidigung intensivierten, fanden sie auch ihren Rhythmus und gingen erstmals nach dem 9:8 (7.Minute) wieder mit 25:24 (15.) in Führung. Diese wechselte vor der Pause fünf Mal, ehe die nervenstarken Gäste mit einem 40:35-Vorsprung in die zweite Halbzeit gingen.
Diese Führung bauten die Niedersachsen im dritten Viertel sogar auf neun Punkte (50:41/26.) aus. Doch das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann fightete zurück und verkürzte kurz vor dem Drittel-Ende auf 53:55. Als zu Beginn des Schlussviertels Quakenbrücks überragender puertoricanischer Spielmacher Filiberto Rivera wegen einer Leistenzerrung vom Feld musste, nutzten die Franken dieses Manko konsequent.
Mit einem 9:0-Lauf zogen die "Bauermänner" vom 57:63 (34.) auf 66:63 (37.) davon. In den dramatischen Schlusssekunden überschlugen sich die Ereignisse. 7,5 Sekunden vor Spielende verwandelte Yarbrough nur einen von zwei Freiwürfen zur Bamberger 69:68-Führung, ehe der bullige Hall eine Unachtsamkeit der Franken zum entscheidenden Korb per "Tip-In" bestrafte.
Quelle: ntv.de