Triumph nach zwei Horrorunfällen Audi gewinnt Le-Mans-Klassiker
12.06.2011, 15:26 UhrFreudentränen, vor allem aber riesige Erleichterung: Der zehnte Sieg von Audi beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans wird angesichts der schweren Unfälle von zwei Audi-Fahrern fast zur Nebensache. Aber nur fast, denn Erzrivale Peugeot steht wieder einmal düpiert da.
Nach einer emotionalen Achterbahnfahrt mit zwei Horrorunfällen hat André Lotterer dem deutschen Autobauer Audi den vielumjubelten zehnten Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans seit 2000 beschert. Unbeeindruckt von den schweren Crashs seiner Teamkollegen Allan McNish und Mike Rockenfeller verteidigte der 29-jährige Duisburger mit dem letzten im Rennen verbliebenen R18 TDI die Führung in einem packenden Finale des Langstrecken-Klassikers gegen vier wild anstürmende Peugeots des französischen Erzrivalen.
Nach insgesamt 354 Runden auf dem 13,629 Kilometer langen Kurs hatte Lotterer, dessen Mitstreiter Benoît Tréluyer die Pole geholt hatte, über 15 Sekunden Vorsprung auf Simon Pagenaud.
In der Audi-Box fielen sich die Mechaniker in die Arme, Motorsportchef Wolfgang Ullrich war die Erleichterung anzusehen. Endlich hatten sie Grund zu ausgelassener Freude, nachdem die entsetzlichen Bilder der Unfälle von McNish eine Stunde nach dem Start und Rockenfeller eine Stunde vor Mitternacht für Fassungslosigkeit und Entsetzen gesorgt hatten. "Man ist erst mal geschockt, wenn man die Unfälle sieht, und ist dann erleichtert, wenn nichts passiert ist", betonte der Schweizer Pilot Marcel Fässler vom Sieger-Team 2011.
Nachdem bei McNish bereits früh Entwarnung gegeben werden konnte, durfte Rockenfeller das Krankenhaus in Le Mans am Sonntagmorgen wieder verlassen. Beide zogen sich keine schwereren Verletzungen zu, was angesichts der Bilder wie ein Wunder wirkte. "Noch vor einigen Jahren hätte ich jetzt nicht hier sitzen und mit ihnen sprechen können", sagte McNish am Sonntag bei einer Pressekonferenz und dankte den Audi-Ingenieuren.
Quelle: ntv.de, dpa