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Hamilton klarer Favorit in Ungarn Auf Rosberg wartet der Horror-Ring

Für Nico Rosberg war der Hungaroring bislang kein gutes Pflaster.

Für Nico Rosberg war der Hungaroring bislang kein gutes Pflaster.

(Foto: imago sportfotodienst)

Nico Rosberg könnte ein hartes Wochenende bevorstehen: Die Formel 1 gastiert in Ungarn. Dort stand er noch nie auf dem Treppchen. Ganz anders sein größter Rivale. Der Kurs bietet aber auch den Mercedes-Konkurrenten eine Chance.

Die vergangene Woche wäre ein guter Grund für Nico Rosberg, mit breiter Brust zum Formel-1-Grand-Prix nach Ungarn zu fahren. Mit dem Heimsieg in Hockenheim baute der 29-Jährige seinen Vorsprung in der WM-Wertung auf Lewis Hamilton auf 14 Punkte aus. Aber der Hungaroring ist für Rosberg verfluchtes Pflaster - und das Wohnzimmer seines größten Rivalen.

Zu den Fakten: Acht Anläufe, keine Podestplatzierung. Dreimal musste Rosberg seinen Boliden vorzeitig abstellen, und auch im Vorjahr lief gar nichts zusammen - sechs Runden vor Rennende ging sein Silberpfeil in Rauch auf, ein veritabler Motorschaden. Gute Vorzeichen sehen wahrlich anders aus, vor allem wenn man sich die Bilanz seines Stallgefährten und ärgsten Rivalen Hamilton anschaut.

Rücken macht Probleme

Der Brite fühlt sich auf dem kurvenreichen Hungaroring pudelwohl. Vier Siege (2007, 2009, 2012, 2013) in sieben Rennen sprechen eine deutliche Sprache. Und noch nie verlor der Weltmeister von 2008 ein Qualifying gegen einen seiner Teamkollegen vor den Toren von Budapest. Auf dem anspruchsvollen Layout, das aufgrund der schmalen Streckenführung mit wenigen Topspeedpassagen kaum Überholmöglichkeiten bietet, ein immenser Vorteil. Für den Briten kommt der Hungaroring nach dem sportlichen Rückschlag in Hockenheim gerade zur rechten Zeit.

"Ich hatte in diesem Rennen einfach immer viel Glück, und es ist eine Strecke, die mir sehr viel Spaß macht. Man kann dort wirklich angreifen, was einem angriffslustigen Fahrer wie mir natürlich entgegen kommt", sagte Hamilton mit sichtlicher Vorfreude. Ein Sieg in Ungarn, und der WM-Zweite ist wieder im Geschäft, punktemäßig und psychologisch. "Ich tue alles Mögliche, um im Titelkampf wieder auf Nicos Level zu gelangen", so Hamilton. "Diese Meisterschaft ist eine große Herausforderung für mich, aber so liebe ich es - und ich würde es nicht anders wollen."

Und Rosberg? Dem bleibt wohl nur das Prinzip Hoffnung. Oder spielt ihm gar das Handicap seines Widersachers in die Karten? Seit seinem Crash im Qualifying zum Großen Preis von Deutschland leidet Hamilton unter Schmerzen im Rücken und Nackenbereich. Dem 29-Jährigen blieb nur eine magere Woche, um sich von dem Unfall vollständig zu erholen: "Mein Rücken tut mehr weh als normal. Aber ich werde daran arbeiten, und dann ist es wieder okay."

Hoffnung für Red Bull & Co.

Während sich die Silberpfeile auf und neben der Strecke beharken, hoffen viele Formel-1-Fans auf ein Siegerauto, das nicht den Stern trägt. Und es gibt Hoffnung für alle, die Red Bull, Ferrari oder einem anderen Team die Daumen drücken. Kaum ein Kurs im Rennkalender wäre besser für eine Überraschung geeignet als der Hungaroring. Das Streckenlayout treibt auch Mercedes die Sorgenfalten auf die Stirn.

Sieben Links- und sieben Rechtskurven machen aus dem Rennen eine Achterbahnfahrt. Mit einem Vollgasanteil von nur 59 Prozent kommt die Strecke jenen Boliden entgegen, deren Stärke in der Aerodynamik liegt. Die Kraft der Power Unit, die Stärke und "Seele" von Mercedes, kommt in der Puszta weniger zur Geltung. "Ungarn ist eine Strecke, auf der eine gute Power Unit nicht ganz so wichtig ist. Die Aerodynamik spielt hier eine größere Rolle und gute Downforce ist in den Kurven unverzichtbar", sagt Williams-Pilot Felipe Massa, auch mit einem Mercedes-Motor gesegnet.

Mehr Fahren, weniger Racing, das ist die Formel am kommenden Wochenende. Für Red Bulls Daniel Ricciardo hat die Strecke darin ihren besonderen, widersprüchlichen Reiz: "Ich mag den Hungaroring, aber aufgrund des engen und kurvigen Layouts ist er nicht unbedingt ideal für einen Grand Prix. Man befindet sich in einer komischen Situation, denn das Fahren ist sehr befriedigend, aber das Racing leider nicht." Unabhängig davon, wer auf diesem ungewöhnlichen Kurs am Ende das Rennen machen wird, man kann sich auf ein "unbarmherziges Rennen" (Max Chilton/Marussia) freuen, das, wie Jules Bianchi (Marussia) sagt, "die Piloten wie wenige andere an ihr Limit bringt."

Quelle: ntv.de, sport.de

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