Sport

Rad-Oldie lockt 100.000 Zuschauer Australien im Armstrong-Fieber

Nicht enden wollende Doping-Vorwürfe, ein mittelmäßiges Comeback im letzten Jahr - all das scheint der Popularität von Lance Armstrong keinen Abbruch zu tun. In Australien wollen rund 100.000 Menschen den Auftakt zur Tour Down Under sehen, mit der sich der Rekordsieger der Tour de France auf die Saison vorbereitet. Armstrong schickt auch gleich eine Kampfansage in Richtung Konkurrenz.

Armstrong umringt von zahlreichen Fans, die ihn auf einer Trainingsfahrt begleiteten.

Armstrong umringt von zahlreichen Fans, die ihn auf einer Trainingsfahrt begleiteten.

(Foto: AP)

Der siebenmalige Toursieger Lance Armstrong ist mit seinem neuen RadioShack-Team in die Saison gestartet, und die Fans spielen verrückt. Über 100.000 Zuschauer standen am Straßenrand Spalier, als Armstrong beim Cancer Council Helpline Classic in Adelaide seine ersten Rennkilometer im Jahr 2010 abspulte. Zuvor war bereits eine öffentliche Trainingsfahrt Armstrongs mit 5000 Hobbyradlern zum Massenspektakel ausgeartet.

Armstrong hinterließ bei dem 51 km langen Kriterium einen starken Eindruck und führte lange Zeit das Feld an. Dass er sich am Ende zurückhielt und den 62. Platz unter 131 Startern belegte, war nur Nebensache. "Ich fühle mich gut. Ich habe hart trainiert und bin stark", bilanzierte Armstrong und blickte bereits auf sein Saisonziel: "Ich sage nicht, dass ich die Tour gewinne, aber ich werde stärker sein als im Vorjahr."

Aufgalopp in Down Under

Vorher steht aber ab Dienstag die fünftägige Tour Down Under auf dem Programm, bei der Armstrong mit seinem RadioShack erstmals ganz vorne dabei sein will. "Sollten wir das Rennen ohne einen Sieg beenden, wäre ich schon enttäuscht", sagt der 38-Jährige, wenngleich er selbst - auch weil der Kurs fast ausschließlich flach ist - keine großen Ambitionen hat: "Ich bin seit der Irland-Rundfahrt im August kein Rennen mehr gefahren. Meine Trainingswerte sind gut, aber sie sagen nicht, dass ich inzwischen zum Sprinter geworden bin und nun die Tour Down Under gewinne."

Zuletzt hatte Armstrong auf Hawaii und in Arizona mit seinen neuen Teamkollegen, zu denen auch wieder der frühere Tour-Zweite Andreas Klöden gehört, harte Trainingseinheiten absolviert. Alles für das große Ziel, den achten Sieg bei der Tour de France.

Armstrong während des Cancer Council Helpline Classic.

Armstrong während des Cancer Council Helpline Classic.

(Foto: AP)

Dort gilt es für den Vorjahresdritten, den spanischen Titelverteidiger Alberto Contador zu schlagen. "Alberto ist ein unglaubliches Talent, ich bin kein Idiot. Ich weiß, es wird hart, ihn zu besiegen. Einige behaupten, es sei unmöglich. Wir werden sehen", sagte Armstrong.

WM-Start möglich

Sein Rennprogramm bis zum Start der Tour de France am 3. Juli in Rotterdam hat Armstrong umgestellt. Im Frühjahr will er die Flandern-Rundfahrt (4. April) und das Amstel Gold Race (18. April) fahren, um sich an die Kopfsteinpflaster-Passagen in der ersten Tourwoche zu gewöhnen. "Wenn die Kondition im Frühjahr gut ist, dann kann ich auch mal um den Sieg mitfahren. Ich will in diesem Jahr längere Zeit auf einem höheren Niveau fahren", sagte der frühere Weltmeister. Sicher ist auch, dass er die Kalifornien-Rundfahrt (16. bis 23. Mai) anstelle des Giro d'Italia (8. bis 30. Mai) fahren wird. Die Chancen auf einen WM-Start in Melbourne im Herbst stehen bei 50:50.

Den Sieg beim Kriterium in Adelaide sicherte sich der Neuseeländer Greg Henderson, der den ersten Sieg für das neugegründete Sky-Team aus Großbritannien herausfuhr. Deutschlands Topsprinter Andre Greipel (Hürth) belegte hinter dem Australier Chris Sutton den dritten Platz.

Quelle: ntv.de, sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen