Finale um die Basketball-Meisterschaft Bamberg winkt Doppel-Double
12.06.2011, 16:29 UhrDie Bamberger "Frankenhölle" bleibt uneinnehmbar: Der 26. Heimsieg in Folge bringt die Brose Baskets Bamberg der ersten Titelverteidigung eines deutschen Basketball-Meisters seit 2003 ganz nahe. In der Halle des Erzrivalen Alba Berlin könnte der Triumph nun perfekt gemacht werden.

Der Bamberger Kyle Hines schließt einen Angriff mit einem Dunking ab, die Zuschauer sind entzückt.
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Die Bamberger Fans feierten ihre Basketball-Stars und die 2:1-Führung mit Sprechchören, Trainer Chris Fleming dachte schon an das vierte Spiel der Finalserie gegen ALBA Berlin. "Jetzt müssen wir besser mit dem Sieg umgehen als nach Spiel eins und in Berlin noch eine Schippe drauf legen, um dort dann über 40 Minuten eine gute Leistung zu zeigen", sagte der Coach der Brose Baskets, die vor ihrer vierten deutschen Meisterschaft stehen.
Das große Ziel verlor auch Kapitän Casey Jacobsen im Überschwang der Gefühle nach einer starken Mannschaftsleistung nicht aus den Augen. "Wir fahren mit viel Selbstvertrauen nach Berlin und holen uns hoffentlich den vierten Sieg", sagte der ehemalige Berliner vor der Partie am Dienstag (20.00 Uhr/Sport1) in der Hauptstadt.
"Frankenhölle" uneinnehmbar

Alba-Coach Muli Katzurin zeigt es an: Sein Team liegt in der Finalserie mit 1:2 zurück - und braucht jetzt zwei Siege.
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90:76, 71:80 und jetzt 90:74 (53:35) - die Baskets sind auf dem besten Weg, als erstes Team seit 2003 den deutschen Meistertitel zu verteidigen. Auch beim 26. Heimsieg in Serie erwies sich die mit 6800 Zuschauern ausverkaufte "Frankenhölle", wie die Bamberger ihre Stechert Arena gern nennen, als uneinnehmbare Festung. "Wir haben 53 Punkte in der ersten Halbzeit kassiert, das ist einfach deutlich zu viel. Zu Hause ist Bamberg dann eben so stark, dass man das nur sehr schwer aufholen kann", meinte ALBA-Kapitän Patrick Femerling, der in seiner kurzen Einsatzzeit auf vier Punkte kam.
Egal, was der achtfache Meister aus Berlin auch versuchte - Bamberg wusste auf alles eine Antwort. Dazu kam eine zeitweise beeindruckende Wurfquote der Bamberger, von denen allein 7 von 15 Dreiern das Ziel fanden - bei Berlin waren es nur 4 von 12. Anton Gavel, Kyle Hines und Jacobsen schafften es auf je 15 Punkte, bei den "Albatrossen" erreichte nur Nationalspieler Heiko Schaffartzik diese Marke.
Wie schon zuvor in der Finalserie wurde über die Unparteiischen geklagt, aber darauf wollte sich Schaffartzik nicht einlassen. "Wir sollten uns nicht über den Schiedsrichter aufregen, wir sollten uns auf unser eigenes Spiel konzentrieren. Und ich glaube, dann werden wir auch besser spielen", sagte der 27-Jährige.
"Gewinnen - und dann geht's weiter"
Wie nach der ersten Niederlage wollen die Berliner auch diesmal in der heimischen Arena in der "Best of Five"-Serie wieder ausgleichen. "Jetzt haben wir ein viertes Spiel, das ist bei uns, da werden 14.500 Leute da sein. Da werden wir sehen, dass wir das gewinnen - und dann geht's weiter", meinte Alba-Geschäftsführer Marco Baldi.
Dann soll auf Bamberger Seite Spielmacher John Goldsberry wieder länger auflaufen als am Wochenende. Beim ungefährdeten Erfolg am Samstag stand der 28-Jährige nur 2:25 Minuten auf dem Feld. "Der Doktor hat mir erlaubt, ein bisschen zu spielen", sagte der Amerikaner, der auch Coach Fleming verwundert hatte. "Er hat uns sehr überrascht, als er zum Taktiktraining aufgetaucht ist und gesagt hat, dass er spielt. Er hat uns heute wichtige Minuten gegeben." In Berlin will er wieder angreifen. Auch der Einsatz des nach der Partie am Knie angeschlagenen Brian Roberts soll dort möglich sein.
Quelle: ntv.de, Christian Kunz, dpa