Kein "Mia san mia" Bayern-Basketballer stapeln tief
10.05.2014, 01:25 Uhr
Bruce Taylor will mit seinem Team den Meistertitel nach München holen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Seit dem Aufstieg vor drei Jahren jagen die Basketballer des FC Bayern München vergeblich einem Titel hinterher. Nie waren die Aussichten so gut wie vor den nun beginnenden Play-offs. Trainer Svetislav Pesic bleibt dennoch vorsichtig.
Einer wird fehlen auf dem Münchner Rathausbalk on. Sollte es im Juni wirklich etwas zu feiern geben für die Basketballer des FC Bayern München, ist Uli Hoeneß nicht dabei. Der Wegbereiter des Projekts muss bald seine Haft antreten, Freigänger wird der 62-Jährige erst, wenn die Play-offs in der Bundesliga längst vorbei sind. Das ist bitter für Steuersünder Hoeneß, denn die Aussichten auf den ersten Titel der Bayern seit dem Aufstieg vor drei Jahren waren nie so gut.
Erstmals haben die Münchner die Hauptrunde gewonnen, erstmals haben sie damit in der Meisterrunde bis zum Schluss Heimrecht, erstmals ist die Mannschaft von Svetislav Pesic der klare Favorit. Doch der Trainer gibt sich vor dem Viertelfinalauftakt betont zurückhaltend: "Es kann sein, dass andere nur darüber nachdenken, wie wir Meister werden - wir denken daran, wie wir uns am besten auf Ludwigsburg vorbereiten."
Am Samstag (19.30 Uhr) wird es im ersten Spiel der best-of-five-Serie gegen die MHP Riesen ernst. Ein Aus gegen den Tabellenachten aus Ludwigsburg wäre nichts anderes als eine Sensation, denn die Münchner, vor der Saison noch einmal verstärkt und mit der größten Tiefe auf der Bank ausgestattet, haben nicht nur in der Liga überzeugt. In der Euroleague wäre es für den Debütanten beinahe in die Runde der letzten Acht gegangen.
Pesic warnt
"Die neue Erfahrung hat uns für unser hauptsächliches Ziel, die Bundesliga, sehr viel Positives und Motivation ge bracht", sagt Pesic. Doch der Serbe, dessen Verdienst es ist, dass die Mannschaft im Gegensatz zu früher endlich auch auswärts erfolgreich spielt, bleibt eher vorsichtig - trotz bester Perspektiven. Es würde den Bayern ja reichen, die Heimspiele zu gewinnen. "In den Play-offs ist alles möglich", warnt der erfahrene Trainer: "Wenn wir denken, der Heimvorteil durch den ersten Platz wird uns schon weiterhelfen, dann wäre das übermütig und naiv."
Pesic weiß, dass die Aufgabe schwierig wird. Schließlich sind die Münchner nach der Rückkehr in die Bundesliga regelmäßig gescheitert. Vor wenigen Wochen, beim Top Four um den Pokal, wurden sie im Halbfinale von Gastgeber ratiopharm Ulm regelrecht vorgeführt. Die Münchner, zuletzt 1955 Meister, hatten schwere Beine vom Euroleague-Spiel in Moskau. Aber die verpasste Chance hinterließ Spuren. Zur obligatorischen Pressekonferenz erschien kein Spieler. Die Stimmung war mies.
Den Pokal holte sich Alba Berlin, wie im Vorjahr. Und die "Albatrosse", die das letzte Hauptrundenspiel in München gewannen (80:72), gehören zu den Teams, die sich den Bayern auch diesmal in den Weg stellen wollen. Berlin (3.) trifft in der ersten Runde auf Ulm (6.), frühestens im Finale könnte es zum Wiedersehen mit dem früheren Alba-Trainer Pesic kommen.
Die Brose Baskets Bamberg (2.), Meister der vergangenen vier Jahre, spielen gegen die Artland Dragons (7.) und drohen ebenfalls erst in der Finalserie. Sollten die Bayern weiterkommen, geht es gegen die EWE Baskets Oldenburg (4.) oder die Telekom Baskets Bonn (5.).
Quelle: ntv.de, Uli Schember, sid