Sport

Redman: "Fans einmalig" Begeisterung am Sachsenring

Jim Redman kennt alle Rennstrecken dieser Welt. Trotzdem muss der sechsfache Motorrad-Weltmeister nicht überlegen, wenn er nach seinem Lieblingskurs gefragt wird: "Der Sachsenring", sagt der inzwischen 75-Jährige ohne Zögern. "Die Fans, die Stimmung, das Spektakel, das ist einmalig auf der Welt", betont Redman. Gemeinsam mit rund 230.000 Zuschauern feierte der Südafrikaner am Wochenende auf dem "Ring" die größte Motorsport-Party des Landes. Keine andere Sportveranstaltung zieht gegenwärtig mehr Menschen an.

Machen die PS-Superstars um Valentino Rossi und Casey Stoner in Hohenstein-Ernstthal Station, herrscht in der sächsischen Kleinstadt der Ausnahmezustand. Allein zum Rennen am Sonntag säumten über 100.000 PS-Fans den Sachsenring. So viel wie noch nie seit der Rückkehr des WM-Zirkus' vor zehn Jahren. "Das ist einfach Kult geworden. Wer diese grenzenlose Begeisterung einmal erlebt hat, kommt immer wieder", erklärt Oberbürgermeister Erich Homilius den jährlich steigenden Zuschaueransturm.

Das Hohensteiner Stadtoberhaupt führt die unvergleichliche Atmosphäre beim Deutschland-Grand-Prix auf die 1960er und 70er Jahre zurück, als sich Redman und die Motorrad-Legende Giacomo Agostini packende Duelle auf dem Sachsenring lieferten. "Über Generationen ist diese Begeisterung weiter getragen wurden", staunt Redman und erzählt verblüfft von 14-Jährigen, die ihn nach Autogrammen fragen. "Dabei ist es 40 Jahre her, das ich hier gefahren bin. Unglaublich."

Der Mythos Sachsenring geht allerdings weit über Tradition, Erinnerungen und Superstars hinaus. "Für die Rennsportfans ist das ein Mega-Event, auch wenn kein Deutscher an der Spitze mitfährt", verdeutlicht Dirk Raudies, der 1993 den bislang letzten deutschen WM- Titel holte. Zum Inbegriff für ausgelassene Stimmung abseits der Piste hat sich dabei der Campingplatz auf dem Ankerberg entwickelt. Die riesige Zeltstadt gegenüber der Rennstrecke, auf der fast 15.000 Fans campieren, bietet Party nonstop: Konzerte, Fahrerpräsentationen und Disko bis in die Morgenstunden.

Trotz Ticketpreisen von zum Teil mehr als 100 Euro und eines mittleren Verkehrschaos' reißt die Faszination nicht ab. Dafür sorgen auch die Organisatoren mit fanfreundlichen Aktionen wie der Boxengassenführung, die noch vor den ersten Trainingsrunden der Piloten fast 1000 Zuschauer anlockte, und dem erstmals durchgeführten Kartrennen der Zweirad-Stars. Redmans Fazit von vier Tagen Tollhaus am Sachsenring: "Das ist unvergleichlich."

Von Tino Meyer und Gerald Fritsche, dpa

Quelle: ntv.de

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