Saisonauftakt in Schweden Biathleten verpassen Podest meilenweit
30.11.2017, 19:55 Uhr
Simon Schempp lief auf der extrem tiefen Strecke nur die 20. Laufzeit.
(Foto: dpa)
Erstes Einzelrennen der Saison und kein Podestplatz: Die deutschen Skijäger haben im Biathlon-Klassiker mit den Top-Platzierungen nichts zu tun. Am Ende geben zu viele Fehler den Ausschlag. Zum Sieg stürmt der Norweger Johannes Thingnes Bö.
Im ersten Einzelrennen des Winters sind einen Tag nach den Frauen auch die deutschen Biathlon-Männer leer ausgegangen. Im Klassiker über 20 Kilometer lief Simon Schempp in Östersund als bester Deutscher nach zwei Fehlern auf Rang 16. Beim letzten Schießen vergab der Massenstartweltmeister eine Top-Platzierung wie auch Erik Lesser: Zwei Fehler beim Finale und insgesamt drei Strafminuten warfen den Olympiazweiten von Sotschi am Ende auf Rang 17 zurück.
Damit gab es für die deutschen Biathleten erstmals seit 2011 keine Top-Ten-Platzierung zum Saisoneinstand. Den Sieg sicherte sich der fehlerfreie Norweger Johannes Thingnes Bö vor den beiden Franzosen Quentin Fillon Maillet und Martin Fourcade.
"Zwei Fehler im Einzel sind okay, aber bei den Bedingungen heute hätte man sich einen weniger leisten müssen", sagte Deutschlands Nummer eins Schempp. Der Uhinger, der die Mixed-Staffel am Sonntag noch ausgelassen hatte, begann gleich mit einem Fehler. Er hatte aber auf der nach zehn Zentimeter Neuschnee stumpfen Strecke bis zum letzten Schießen dennoch die Chance auf das Podest. Doch sein zweiter Schuss ging daneben und damit das mögliche Top-Ergebnis flöten. "Trotzdem bin ich erst mal zufrieden und schaue nach vorne", sagte der 29-Jährige, der auf der extrem tiefen Strecke nur die 20. Laufzeit ablieferte.
Kopfschüttelnd in die Schlussrunde
Bei minus fünf Grad - tags zuvor hatte das Thermometer bei den Damen noch minus zwölf Grad angezeigt - hinterließ Lesser bis zum letzten Anschlag den besten Eindruck am Schießstand. Der 29-Jährige feuerte regelrechte Schnellfeuereinlagen ab. Doch dann klemmte es beim ersten seiner letzten fünf Schuss und Lesser geriet aus dem Konzept. So lief er statt auf das Podium kopfschüttelnd auf die Schlussrunde. In der Loipe lieferte er als Neuntschnellster des gesamten Feldes eine starke Leistung.
Im deutschen Team war nur Johannes Kühn als sechstschnellster Läufer schneller, er landete aber nach fünf Fehlern nur auf dem 47. Platz. Sprintweltmeister Benedikt Doll musste sich nach vier Strafminuten auf der von ihm ohnehin nicht unbedingt geliebten Strecke mit Rang 34 zufrieden geben. Arnd Peiffer und Philipp Nawrath liefen mit je drei Fehlern auf die Ränge 29 und 41.
Die nächste Disziplin steht am Freitag mit dem Sprint der Frauen (17.45 Uhr/ZDF) an. Am Samstag starten auch die Männer über die kurze Distanz, ehe zum Abschluss am Sonntag die Verfolgung ruft.
Quelle: ntv.de, chr/dpa