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Mit Glück und Grote Bochum blüht auf

Pünktlich zum Frühlingsanfang erlebt der VfL Bochum Glücksgefühle, am blauen Himmel über Mönchengladbach sind hingegen wieder kleine graue Wölkchen aufgezogen. "Ich hätte lieber in Köln verloren und gegen Bochum gewonnen. Mit unserem Spiel bin ich nicht unzufrieden, aber das Ergebnis drückt uns natürlich gegen einen direkten Konkurrenten sehr", sagte Borussia-Coach Hans Meyer nach der 0:1-Niederlage gegen defensiv gut organisierte Bochumer, die ihren ersten Auswärts-"Dreier" der Saison mit ein paar Bierchen feierten.

Meyer hatte geahnt, dass es seiner zuletzt öffentlich hoch gejubelten Elf schwer fallen würde, den Torfesten gegen den Hamburger SV (4:1) und beim 1. FC Köln (4:2) eine dritte Gala gegen den ebenfalls ums Überleben kämpfenden VfL folgen zu lassen. "Die Klasse von Profis zeigt sich, wenn man nach zwei Niederlagen nicht anfängt zu zweifeln und nach zwei Siegen nicht anfängt zu spinnen", sagte Meyer, der seinem Team keinen Vorwurf machte.

Ball wollte nicht ins Tor

"In den ersten 25 Minuten haben wir gezeigt, dass wir viel Selbstvertrauen getankt haben. Beim 0:1 standen wir einfach schlecht, es fiel aus dem Nichts. Ich hatte vorher gesagt, dass wir ruhig weiter spielen müssen, falls es lange 0:0 steht oder wir in Rückstand geraten. Aber dann herrschte bis zur Halbzeit totales Chaos bei uns", analysierte der 66-Jährige. Zwar warf Borussia dann alles nach vorn und erspielte sich vor allem in den letzten Minuten hochkarätige Chancen zum Ausgleich, aber der Ball wollte nicht über die Linie. "Wir hätten noch eine Stunde spielen können", meinte Alexander Baumjohann, der erneut eine starke Vorstellung bot. "Aber wir hätten wohl kein Tor mehr geschossen. Jetzt müssen wir in zwei Wochen in Karlsruhe punkten, egal wie."

Mit Mann und Maus

Der VfL verteidigte nach dem Tor von Dennis Grote (29.), dem Trainer Marcel Koller für den formschwachen Stanislav Sestak eine neue Chance gegeben hatte, die Führung mit Mann und Maus und baute seine Serie gegen den Niederrheinclub auf 15 Punktspiele ohne Niederlage aus. Dass seine Elf an diesem Abend das Glück gepachtet hatte, trübte die Freude über den Befreiungsschlag und die in der Rückrunde gesammelten 14 Punkte nicht.

"Dafür hatten wir in der Hinrunde das Glück nicht immer auf unserer Seite", sagte Koller. Auch den Spielern war es egal, wie der Erfolg zustande kam. "Wir haben uns die Punkte hart erarbeitet und nichts geschenkt bekommen", meinte Christoph Dabrowski, den es "schon ein wenig gestört" hatte, dass vorher nur von den "Wunderdingen" der Gladbacher zu hören und zu lesen war. "Das haben wir jetzt geradegerückt."

Elf präsentiert sich als Einheit

Dass sich die VfL-Klubführung um den harsch kritisierten Werner Altegoer auch in der turbulenten Phase vor Weihnachten nicht dem Druck der Fans gebeugt hatte, die vehement die Entlassung von Koller gefordert hatten, scheint sich nach gelungener Wintervorbereitung nun auszuzahlen. Beeindruckend ist vor allem, wie sich die von namhaften Ausfällen in der Abwehr geplagte Elf als Einheit präsentiert.

Vor allem die jungen Innenverteidiger Patrick Fabian (21) und Mergim Mavraj (22) ernteten Lob von ihrem Kapitän. "Die Jungs, die in die Bresche gesprungen sind, haben das hervorragend gemacht. Trotzdem bin ich froh, wenn die Verletzten wieder zurückkommen. Es ist einfach Qualität, die fehlte", sagte Dabrowski.

Quelle: ntv.de, Von Ulli Brünger, dpa

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