Durchmarsch bei Tischtennis-WM Boll-Express ist nicht zu stoppen
27.03.2012, 22:45 Uhr
(Foto: dpa)
Freie Fahrt für Timo Boll und seine Kollegen. Auch der EM-Dritte Portugal kann Deutschlands Tischtennisspieler in den Dortmunder Westfalenhallen nicht stoppen. Das Viertelfinale der Weltmeisterschaft ist greifbar nahe. Die Frauen verlieren hingegen erstmals, mit 0:3 gegen Japan.
Der Timo-Boll-Express rauscht ohne Zwischenhalt in Richtung K.o.-Runde. Das deutsche Europameister-Team gewann mit 3:0 gegen den EM-Dritten Portugal auch das vierte Vorrundenmatch bei der Tischtennis-WM in Dortmund im Eiltempo und steht vor der direkten Qualifikation für das Viertelfinale. "Ein Durchmarsch ist mir recht", sagte Europameister Boll.
Der Ausnahmespieler wurde erstmals während des Turniers ernsthaft geprüft. Gegen Joao Monteiro verlor Boll seinen ersten Satz, geriet aber nicht ernsthaft ins Wanken. Die letzten Restzweifel am Gruppensieg können die WM-Zweiten von 2010 an diesem Mittwoch (16 Uhr) als klarer Favorit gegen Serbien beseitigen.
Erste deutsche Niederlage
Die Siegesserie des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) riss dennoch am dritten WM-Tag. Das 0:3 der Damen gegen Japan war kurz und schmerzhaft. "Ich glaube, Japan war zwei Nummern zu groß. Wir haben ziemlich schlecht ausgesehen", gab die EM-Zweite Irene Ivancan (Berlin) zu. Ein Satzgewinn durch Kristin Silbereisen (Kroppach) war die magere Ausbeute in dem Duell der zuvor unbesiegten Teams. "Das stecken wir weg. Die Spielerinnen sind Profis, ich auch", sagte Bundestrainerin Jie Schöpp.
Während Japan als Gruppensieger das Ticket für das Viertelfinale vorzeitig buchte, muss der WM-Dritte von 2010 nun den Umweg über das Achtelfinale am Donnerstag (17 Uhr) nehmen. Trotz der ersten Turnier-Niederlage haben die deutsche Meisterin Jiaduo Wu (Kroppach) und ihre Kolleginnen zumindest den zweiten Platz in der Gruppe C sicher. Daran würde auch eine Niederlage im letzten Vorrundenmatch gegen Serbien nichts ändern.
Fabelhaft gegen Portugal
Die DTTB-Herren zeigten in der Neuauflage des hochklassigen EM-Halbfinales von 2011 gegen Portugal eine fabelhafte Leistung. Rund 2500 Besucher, darunter BVB-Profi Sven Bender und sein Bruder Lars (Bayer Leverkusen), feierten auch Dimitrij Ovtcharov. Der Hamelner, der für Orenburg in Russland spielt, stellte im ersten Einzel mit seinem Vier-Satz-Sieg gegen Marcos Freitas die Weichen auf Sieg. "Das gibt viel Selbstvertrauen", sagte Bundestrainer Jörg Roßkopf.
Danach machten der WM-Dritte Boll und der deutsche Meister Bastian Steger (Saarbrücken) gegen Enio Mendes den vierten 3:0-Sieg in der Westfalenhalle perfekt. Im Gegensatz zum hart erkämpften 3:1 bei der EM im Vorjahr in Danzig fehlte bei den Portugiesen in Tiago Apollonia allerdings der beste Spieler wegen einer Verletzung.
Ähnlich souverän wie die DTTB-Asse spielen bisher nur die Chinesen. Dem Rekordweltmeister gelang mit dem 3:0 gegen den fünfmaligen Titelträger Schweden eine späte Revanche. Bei der WM 1989 in Dortmund hatten die Chinesen das Finale 0:5 gegen die Skandinavier verloren. Damals wie heute war Schwedens Legende Jörgen Persson (45) dabei. Diesmal "klaute" der Altmeister den Chinesen einen Satz.
Quelle: ntv.de, sid