Sechster WM-Titel für Sprint-Superstar Bolt holt sich 100-Meter-Gold zurück
11.08.2013, 20:06 Uhr
Usain Bolt vor Justin Gatlin - das war der erwartete Zieleinlauf in Moskau.
(Foto: AP)
Ohne Fabelzeit, aber dennoch souverän krönt sich Sprintstar Usain Bolt wieder zum König über 100 Meter. Auf regennasser Strecke reichen dem Weltrekordler in Moskau 9,77 Sekunden zum souveränen Triumph. Damit rückt die ewige Gold-Bestmarke von Carl Lewis immer näher.

8/100 Sekunden lag Bolt letztlich vor seinem US-Rivalen - im Sprint sind das Welten.
(Foto: REUTERS)
Superstar Usain Bolt hat sich im Regen von Moskau den WM-Titel über 100 Meter zurückgeholt. Zwei Jahre nach seinem Fehlstart von Daegu gewann der Olympiasieger und Weltrekordhalter aus Jamaika bei den Leichtathletik-Weltmeisterschafen in 9,77 Sekunden vor dem US-Amerikaner Justin Gatlin (9,85). Dritter wurde Bolts Landsmann Nesta Carter (9,95).
Sollte Bolt am nächsten Wochenende auch noch Gold über 200 und 4 x 100 Meter gewinnen, würde er bereits mit 26 Jahren Carl Lewis (USA) als erfolgreichsten Athleten der WM-Geschichte ablösen.
Einen Tag nach seinem sehr ernsten Auftritt im Vorlauf machte Superstar Bolt schon wieder einige Späßchen. Der Weltstar soll nach den zahlreichen Doping-Fällen der vergangenen Wochen der WM den bitter nötigen Glanz verleihen. Da Tyson Gay (USA) und Asafa Powell (ebenfalls Jamaika) überführt worden waren, hatte der Weltrekordler zwei Gegner weniger. Auf den Platzregen pünktlich zum Start reagierte Bolt auf seine Weise - und spannte in einer mimischen Einlage einen Regenschirm auf.
Auf den letzten Metern musste der Favorit aber nochmal richtig Gas geben. Mit der persönlichen Saisonbestzeit von 9,77 Sekunden lag Bolt vor dem Amerikaner Justin Gatlin (9,85) und seinem Landsmann Nesta Carter (9,95). "Ich habe meinen Job erledigt und das zählt. Der zweite Teil des Rennens ist meine Stärke und das habe ich gezeigt", meinte Bolt völlig gelassen nach seinem Gold-Lauf.
Müller gewinnt nur "Diskus-Blech"
Vergebens hoffte Diskuswerferin Nadine Müller auf Edelmetall. Der WM-Zweiten von 2011 fehlten mit 64,47 Metern ein halber Meter zum dritten Platz. Olympiasiegerin Sandra Perkovic aus Kroatien feierte mit 67,99 Metern überlegen ihren ersten WM-Titel vor der Französin Mélina Robert-Michon und der Kubanerin Yarelys Barrios (64,96).
Die Sandgrube bleibt derweil das Revier von Brittney Reese. Die Titelverteidigerin und Olympiasiegerin aus den USA setzte sich im Weitsprung mit 7,01 Metern und nur zwei Zentimetern Vorsprung auf Sprintspezialistin Blessing Okagbare aus Nigeria durch.
Moguenara erlebt Leistungsimplosion
Die deutsche Medaillenhoffnung Sosthene Moguenara war im Kampf un einen Podestplatz chancenlos. Nach ihrer Leistungsexplosion kurz vor der WM belegte die Wattenscheiderin nur den zwölften und damit letzten Platz im Finale. Die 23-Jährige war mit neuer Bestleistung von 7,04 Meter als Nummer zwei der Welt nach Russland gereist, kam im Finale aber nicht über 6,42 Meter hinaus.
Im 10.000-Meter-Rennen der Frauen verhinderte die äthiopische Olympiasiegerin Tirunesh Dibaba den dritten kenianischen Sieg in Folge über die 25-Runden-Distanz. Dibaba gewann nach 30:43,35 Minuten vor der kenianischen Afrika-Meisterin Gladys Cherono (+1,82) und ihrer Landsfrau Belaynesh Oljira (+3,63). Die einzige deutsche Langstreckenläuferin im Feld, Sabrina Mockenhaupt, beendete bei teilweise strömendem Regen im Luschniki-Stadion das Rennen nicht.
Quelle: ntv.de, dpa