Ex-Partner fordert 36 Millionen Boris Becker droht neuer Geld-Streit
04.07.2017, 15:26 Uhr
Nach dem Pleite-Urteil in Großbritannien fordert nun ein Ex-Geschäftspartner eine hohe Millionensumme vom ehemaligen Tennisprofi.
(Foto: imago/Sven Simon)
Erst wird er von einem Londoner Gericht für pleite erklärt, jetzt fordert ein ehemaliger Geschäftspartner eine Millionensumme von Boris Becker. "Rückzahlungsversprechen sind wiederholt nicht eingehalten" worden, lautet die Begründung. Beckers Anwalt widerspricht.
Neuer Schock für Boris Becker: Ein ehemaliger Geschäftspartner macht gegenüber dem 49-Jährigen eine Forderung von umgerechnet rund 36,5 Millionen Euro (40 Millionen Schweizer Franken) geltend. Das geht aus einer Pressemitteilung des ehemaligen Schweizer Unternehmers Hans-Dieter Cleven hervor, der einst mit Becker zusammenarbeitet hatte.
Am 21. Juni hatte ein englisches Konkursgericht Becker für zahlungsunfähig erklärt. Richterin Christine Derrett sagte bei der Urteilsverkündung, es gebe "keine glaubwürdigen Beweise", dass der frühere Tennisstar die seit 2015 bestehenden "substanziellen Schulden in Millionenhöhe" zeitnah begleichen könne. Becker hatte dies bestritten und der "Süddeutschen Zeitung" in einem Interview gesagt: "Ich bin weder zahlungsunfähig noch pleite."
Cleven sehe sich gezwungen, seine Forderungen gegenüber Becker auch in diesem Insolvenzverfahren geltend zu machen, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmers. In dem Schriftstück werden weitere schwere Vorwürfe gegen den 49-Jährigen erhoben: Zahlreiche Einigungsversuche seien von Boris Becker "nicht wahrgenommen" worden. "Und Rückzahlungsversprechen, die von ihm schriftlich anerkannte Forderung von über 40 Millionen Schweizer Franken innerhalb vereinbarter Fristen zu zahlen, wurden von Boris Becker wiederholt nicht eingehalten."
Becker-Anwalt widerspricht
Zudem habe Becker nach Meinung von Cleven die in Darlehensverträgen vereinbarten Sicherheiten "vertragswidrig anderweitig verwertet". "Zuletzt geschehen mit seinen Autohäusern in Deutschland". Der nun eingeschlagene Weg von Cleven stützte sich auch auf die von Boris Becker und seinen Anwälten öffentlich gemachten Aussage, er könne "allen Forderungen und den regelmäßigen finanziellen Verpflichtungen voll nachkommen", heißt es in der Mitteilung.
Cleven ließ außerdem mitteilen, dass er "wesentliche Teile des Darlehens" nach dessen Rückzahlung durch Becker der Cleven-Stiftung zur Verfügung stellen werde. Teil der gemeinnützigen Einrichtung ist eine Initiative mit dem Namen "fit4future", bei der sich unter anderem Skirennläufer Felix Neureuther als Botschafter engagiert. Durch diese Präventionsinitiative sollen an über 2000 Schulen die Lebensgewohnheiten von Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren nachhaltig positiv beeinflusst werden.
Der Anwalt von Boris Becker wies die Millionenforderung in einer Mitteilung zurück. Es handele sich um den untauglichen Versuch, "über öffentlichen Druck eine nicht berechtigte Forderung" gegen Becker durchzusetzen, hieß es in einem Statement von Christian-Oliver Moser, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag.
Der passionierte Golfer und Tennisspieler Cleven hatte 35 Jahre im Metro-Konzern gearbeitet und den Sportartikelhersteller Völkl geführt. Becker ist derzeit beim Turnier in Wimbledon als TV-Experte des britischen Senders BBC im Einsatz.
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa/chr