Turnier in Australien verlegt Brände zwingen Tennisprofis zum Umzug
03.01.2020, 13:06 Uhr
Australien ist "voll am Brennen". So fasst der deutsche Tennisprofi Koepfer die prekäre Lage auf dem roten Kontinent zusammen. Ein internationales Vorbereitungsturnier für die Australian Open kann deshalb nicht wie geplant stattfinden. Stattdessen müssen die Spieler mehr als 600 Kilometer weiter reisen.
Die Buschbrände in Australien haben zur Verlegung eines Challenger-Turniers geführt, für das auch der deutsche Tennisprofi Philipp Kohlschreiber gemeldet ist. Das internationale Tennisturnier in der Hauptstadt Canberra, das am Montag starten soll, wird wegen der Brände in der Region in die rund 620 Kilometer westlich gelegene Stadt Bendigo verlegt, wie die Veranstalter auf ihrer Homepage mitteilten.
"Die Gesundheit der Spieler, Fans, Volunteers, Mitarbeiter und Interessenvertreter ist immer unsere oberste Priorität", sagte Kim Kachel, Geschäftsführer des regionalen Tennisverbands ACT. Wegen der von Wetter- und Feuerexperten prognostizierten Bedingungen in Canberra sei es unwahrscheinlich, dass in den kommenden Tagen Spiele stattfinden könnten. Dominik Koepfer, der das Turnier ebenfalls spielt, zeigte sich betroffen: "Es ist schon extrem, dass das ganze Land hier voll am Brennen ist und das ist natürlich schlimm für die Leute hier", sagte der 25-Jährige im Deutschlandfunk.
Das Canberra International soll vom 6. bis 12. Januar stattfinden und dient vielen Spielerinnen und Spielern auch als Vorbereitung auf das erste Grand-Slam-Turnier der Saison, die Australian Open ab 20. Januar in Melbourne. Der neue Austragungsort Bendigo liegt im Landesinneren des Bundesstaats Victoria und ist von den Buschfeuern nicht so stark betroffen.
Bereits mindestens 18 Todesopfer
Australien leidet seit Oktober unter den verheerenden Buschfeuern. Allein im Bundesstaat New South Wales ist mittlerweile eine Fläche der Größe Belgiens abgebrannt, fast 1000 Häuser wurden zerstört. Mittlerweile hat sich die Zahl der Menschen, die seit dem Ausbruch der ersten Feuer bei den Bränden starben, landesweit auf 18 erhöht. Dutzende Menschen werden vermisst. In der Hauptstadt Canberra war der Rauch so schlimm, dass einige Menschen sogar innerhalb von Gebäuden Schutzmasken trugen.
Am Samstag werden vom Wetteramt teilweise Temperaturen jenseits der 40-Grad-Grenze und starker Wind erwartet. Dadurch können die Buschbrände noch einmal angefacht werden, die ohnehin hohe Brandgefahr steigt weiter.
Quelle: ntv.de, cri/sid/dpa