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Krise bei ehemaligem ÜberfliegerBundestrainer streicht Ex-Weltmeister aus Skisprung-Team

10.12.2025, 14:51 Uhr
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Karl Geiger durchlebt eine schwierige Phase. (Foto: IMAGO/Christian Heilwagen)

Über Jahre gehört Karl Geiger zur Weltspitze im Skispringen, doch in dieser Saison funktioniert bisher gar nichts beim Deutschen. Nach dem doppelten Quali-Aus am Wochenende hat Bundestrainer Stefan Horngacher erst einmal genug gesehen. Geiger könnte auch die Vierschanzentournee verpassen.

Skisprung-Bundestrainer Stefan Horngacher nimmt den fünfmaligen Weltmeister Karl Geiger gut zwei Wochen vor der Vierschanzentournee aus dem Weltcup-Aufgebot. Der 32-Jährige wird von Luca Roth ersetzt, wie der Deutsche Skiverband (DSV) mit Blick auf die Wettbewerbe beim Heimspiel in Klingenthal mitteilte.

"Karl wird die Tage nutzen, um zusammen mit Trainer Max Mechler seine Sprungtechnik zu optimieren", sagte Horngacher. Geiger erlebt bislang einen schwierigen Winter und hat in dieser Saison nur in zwei Wettbewerben Weltcup-Punkte geholt. Im polnischen Wisla war er zuletzt komplett chancenlos und scheiterte als 56. und 54. zweimal an der Qualifikation. Im Weltcup war ihm das zuvor in 13 Saisons nur viermal passiert - nun doppelt an einem Wochenende. Wann der 15-malige Weltcup-Sieger und Gesamtweltcup-Zweite der Saisons 2019/20 und 2020/21 in den Weltcup zurückkehren könnte, blieb offen.

Ähnlich bescheiden läuft es bei Andreas Wellinger. Der Olympiasieger von 2018 hatte zwar im finnischen Ruka mit Platz sieben einen Ausreißer nach oben, sprang in Wisla aber zuletzt ebenfalls hinterher. Anders als Geiger ist der 30-Jährige in Klingenthal aber dabei. Nach Platz 39 am Samstag hatte Wellinger auch am Sonntag als 47. den zweiten Durchgang der besten 30 klar verpasst. "Andreas Wellinger, der nicht so weit weg ist, wie die Ergebnisse vermuten lassen, hat die letzten Tage noch einmal Trainingseinheiten in der Ramsau mit Trainer Andreas Mitter absolviert", sagte Horngacher. Wellinger freue sich auf die Schanze in Klingenthal, fügte der Chefcoach an.

Formstärkster Deutscher ist aktuell Philipp Raimund, der am vergangenen Wochenende in Wisla zum bereits dritten Mal in dieser Saison auf dem Podium gelandet war. Horngacher rechnet daher damit, dass der Premierensieg seines Schützlings im Weltcup nicht mehr lange auf sich warten lässt.

Am kommenden Wochenende steht das erste Weltcup-Heimspiel in Klingenthal an, danach geht es schon zur traditionellen Tournee-Generalprobe nach Engelberg. Der Countdown Richtung Vierschanzentournee, die weiterhin seit Sven Hannawald (2001/02) kein Deutscher gewonnen hat, läuft längst. Ob Geiger, Tournee-Zweiter 2020/21, dann bei allen vier Springen rund um den Jahreswechsel dabei ist, scheint höchst fraglich.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid

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