Ikone des Ski-Freestyle Burke erliegt Kopfverletzungen
20.01.2012, 09:25 UhrDie Verletzungen waren zu schwer: Neun Tage nach ihrem Trainingssturz erliegt die Kanadierin Sarah Burke ihren "schweren, irreparablen Gehirnschäden". Die 29-Jährige zählte zu den besten Ski-Freestylern der Welt, 2005 gewann sie den WM-Titel in der Halfpipe. Die internationale Ski-Szene ist erschüttert.
Die kanadische Ski-Freestylerin Sarah Burke ist neun Tage nach ihrem schweren Trainingssturz im Alter von 29 Jahren gestorben. "Wir übermitteln unser tiefes Mitgefühl an die Familie von Sarah Burke, die heute in einem Krankenhaus in Salte Lake City gestorben ist", vermeldete der kanadische Freestyle-Ski-Verband am Donnerstagabend auf seiner Facebook-Seite: "Unser Land hat einen großen Verlust erlitten."
Die Halfpipe-Weltmeisterin von 2005 war am Dienstag der vergangenen Woche beim Training in Park City auf dem Kopf gelandet und einen Tag später im Krankenhaus von Salt Lake City operiert worden. Nach einem Herzstillstand sei es zu "schweren, irreparablen Gehirnschäden" wegen Mangels an Sauerstoff und Blut gekommen, hieß es in einer Mitteilung der Familie. "Sarah ist friedlich im Kreise ihrer Liebsten gestorben. In Abstimmung mit Sarahs Wünschen wurden ihre Organe und Gewebe gespendet, um das Leben anderer zu retten." Burke war mit dem kanadischen Freestyler Rory Bushfield verheiratet, sie galten als Traumpaar des Wintersports.
"Größer als das Leben"
Auf einem Spendenkonto zur Abdeckung der Krankenhaus-Kosten in Höhe von 550.000 US-Dollar war bis Freitagmorgen eine fünfstellige Summe eingegangen. Die Athleten sind nach einem Bericht der kanadischen Tageszeitung "National Post" nicht über den CFSA versichert, wenn sie außerhalb von Verbandswettbewerben starten. Peter Judge, Geschäftsführer des Kanadischen Freestyle-Ski-Verbandes (CFSA), betonte, dass es ihn überraschen würde, wenn der ausrichtende Sponsor keine Versicherung abgeschlossen habe. Nach seinen Angaben gebe es bereits mehrere Hilfsangebote, unter anderem vom Internationalen Olympischen Komitee.
"Sarah war größer als das Leben, ein phänomenaler Repräsentant ihres Sports und hat ihr Leben in vollen Zügen genossen", würdigte Judge die verunglückte Burke. Burke, viermalige Siegerin beim Extremsportevent X-Games, war eine Ikone ihrer Sportart. Sie gilt als wichtiger Faktor dafür, dass bei Olympia 2014 im russischen Sotschi erstmals Medaillen in der Superpipe vergeben werden.
Ihre Teamkollegin und Weltmeisterin Roz Groenewoud zeigte sich ebenfalls über Burkes Tod erschüttert: "Danke, dass du sechs Jahre lang eine großartige Teamkollegin warst und mehr an mich geglaubt hast, als ich selbst", schrieb sie über Twitter, "du wirst immer mein Held bleiben. Love you Sarah."
Quelle: ntv.de, dpa