"Das Schlimmste auf der Welt" Chiefs-Superstars leiden und vernichten sich nach Super-Bowl-Albtraum selbst
10.02.2025, 13:50 Uhr
Es ist ein Desaster, das die Kansas City Chiefs im Super Bowl LIX erleben. Der Favorit hat nie den Hauch einer Chance. Die Topstars gehen hart mit sich ins Gericht.
Die Kansas City Chiefs reisen zum 59. Super Bowl nach New Orleans, um den "Three Peat" zu feiern - den dritten Triumph in Serie. Eine Leistung, die historisch wäre in der langen Geschichte der NFL. Selbst in der großen Dynastie von Tom Brady gelang das nicht. Doch was das Team um die Superstars Patrick Mahomes und Travis Kelce im Superdome erlebte, ist mit Abreibung unzureichend beschrieben. Es war ein Albtraum.
"So verliert man nur, wenn alles schief geht", beschrieb Kelce das Spiel, das sie in die Geschichtsbücher bringen sollte und eben dorthin brachte. Aber nicht, weil es ein Erfolg war, sondern weil es im Desaster endete. "Es gab eine Menge Dinge, die schiefgelaufen sind. Man kann nicht nur sagen, dass es die O-Line oder so etwas war. Ich denke, es war eine Ansammlung von allem, was heute nicht so lief, wie wir es wollten." 22:40 verloren die Chiefs, die nach einer Saison mit nur zwei Niederlagen - darunter eine mit dem B-Team - als Favorit ins Spiel gegangen waren.
Schockierter Kelce
Als sie im dritten Viertel erstmals Punkte auf die Anzeigentafel bekamen, lagen sie schon mit 34 Punkten hinten. Kelce, dessen Freundin Taylor Swift Zeugin des Debakels war und ein gellendes Pfeifkonzert über sich ergehen lassen musste, fand klare Worte zur Leistung seines Teams: "So schlecht haben wir das ganze Jahr über nicht gespielt", sagte der sichtbar schockierte Tight End.
Star-Quarterback Patrick Mahomes, der die Chiefs zuvor schon zu drei Titeln geführt hatte und nach Meinung vieler Fans und Experten auf dem Weg zum GOAT, dem Größten aller Zeiten ist, lieferte wohl sogar das schlechteste Spieler seiner Profilaufbahn ab. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Der 29-Jährige produzierte zwei Interceptions - eine davon trug Cooper DeJean zu einem Touchdown zurück - ein Fumble und wurde sechsmal gesackt. 21 seiner 32 Pässe fanden für 257 Yards ihr Ziel.
Zwar warf der Spielmacher auch drei Touchdown-Pässe, allein es war eine Gesamtperformance, die ihn schaudern ließ: "Ich habe nicht auf meinem Niveau gespielt und muss es beim nächsten Mal besser machen", sagte Mahomes nach dem Spiel in New Orleans zu Reportern. "Die Turnover haben weh getan... Ich nehme die ganze Schuld dafür auf mich. Diese Turnover haben das Spiel entschieden." Erst zum dritten Mal überhaupt in seinen sieben Jahren als Starting Quarterback in der NFL brachte Mahomes mit seiner Offense in der ersten Hälfte keine Punkte zustande. Nur 34 Passing Yards aus 14 Versuchen, die der Spielmacher hinter seiner zu oft kollabierenden O-Line in den ersten beiden Vierteln verteilte, sind die schwächste Ausbeute in der bisherigen Karriere des zukünftigen Hall of Famers.
"Das Schlimmste auf der Welt"
Für Mahomes war es die zweite Niederlage in einem Super Bowl: 2021 wurde er von Tom Brady und dessen Tampa Bay Buccaneers schwer geschlagen (31:9). "Es führt kein Weg dran vorbei. Jedes Mal, wenn man einen Super Bowl verliert, ist das das Schlimmste auf der Welt... Es wird dich für den Rest deiner Karriere begleiten."
In der kommenden Saison werden die Chiefs den nächsten Anlauf auf den vierten Triumph in der trotz der Klatsche großen Ära des dreifachen Final-MVPs Mahomes nehmen. Ob sein Passempfänger Travis Kelce dann noch Teil der Titelmission sein wird, ließ der 35-Jährige in den schweren Minuten nach der großen Enttäuschung offen. Mit seinen vier Catches hatte Kelce zuvor einen Super-Bowl-Rekord aufgestellt: Mit nun 35 Fängen in seinen fünf Finals knöpfte er dem legendären Jerry Rice, einst Wide Receiver der San Francisco 49ers und erfolgreichster Passempfänger der NFL-Geschichte, dessen Rekord (33) ab. Doch für Erlösung aus dem Schmerz wird diese Marke so schnell nicht sorgen. "Ihr wisst, dass das wehtun wird. Lasst es weh tun", habe ihr Coach Andy Reid ihnen in der Kabine gesagt, berichtete Kelce, "und findet heraus, wie wir besser werden können."
Quelle: ntv.de