Fast fünf Jahre nach dem spektakulären Regen-Unfall in Spa hat sich McLaren-Mercedes-Pilot David Coulthard bei Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher entschuldigt. "Die Wahrheit ist, ich bin vom Gas gegangen, um ihn vorbeizulassen. Ich habe das aber in der Gischt und auf der Ideallinie gemacht. Das sollte man nie tun, und ich würde das auch jetzt nie mehr tun", sagte Coulthard am Rande des Großen Preises von Frankreich in Magny-Cours.

"Ich freue mich, dass er am Ende meine Meinung über diesen Unfall teilt", sagte Weltmeister Schumacher: "Das ist zwar schon so lange her und es gibt eigentlich nichts mehr über diesen Unfall zu sagen. Aber es ist schön zu hören, dass er es zugibt."

Schumacher war beim Großen Preis von Belgien 1998 im Regen fast ungebremst in den Silberpfeil des Schotten gerast, der ihn eigentlich überrunden lassen sollte. Der Kerpener fuhr mit seinem Ferrari-"Dreirad" an die Box und ging dort Coulthard fast an den Kragen. "Wolltest du mich umbringen?", hatte er ihn damals angebrüllt. Zwei Wochen später hatten die beiden bei einem "Friedensgipfel" in Monza ihren Streit zumindest offiziell begraben.

Coulthards Sinneswandel hat wohl etwas mit seinem Ausscheiden vor einer Woche beim Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring zu tun. Dort konnte er nur mit viel Mühe einen High-Speed-Crash mit Renault-Pilot Fernando Alonso vermeiden, der nach Coulthards Meinung vor einer Schikane viel zu früh vom Gas gegangen sei. "Es hätte damals für Michael sehr gefährlich sein können, und am Nürburgring hätte es einen für mich sehr gefährlichen Unfall geben können", sagte der Silberpfeil-Pilot.