Kein Boxer-Glück gegen Beterbiew Currywurst-Mann Kölling verpasst WM-Titel
12.11.2017, 11:13 UhrBis zur zwölften Runde wehrt sich Enrico Kölling tapfer im WM-Kampf gegen Artur Beterbijew. Doch dann streckt ihn das russische "Monster" nieder. Damit verpasst der Berliner die Gelegenheit, zwei deutschen Box-Ikonen erfolgreich nachzueifern.
Der Berliner Profiboxer Enrico Kölling hat den Sprung auf den WM-Thron klar verpasst. Im Kampf um den vakanten WM-Gürtel im Halbschwergewicht nach Version des Verbandes IBF unterlag der 27-Jährige dem favorisierten Russen Artur Beterbijew im kalifornischen Fresno durch technischen K.o. in der zwölften Runde. Der Ringrichter brach das ungleiche Gefecht nach 2:33 Minuten der Schlussrunde ab, nachdem Kölling in einem Schlaghagel zweimal zu Boden gegangen war.
"Ich wurde sehr hart von einer Rechten getroffen, das hat mir alles abverlangt", sagte Kölling: "Er ist ein Monster, unbarmherzig. Er hat immer wieder geschlagen und es beendet. Er ist jemand, gegen den niemand kämpfen will. Und ich habe den Kampf angenommen." Für den Profi aus dem Hamburger Sauerland-Boxstall war es die zweite Niederlage im 25. Profi-Fight seiner Karriere.
Mit einem Sieg hätte Kölling der erste deutsche Boxer seit Max Schmeling 1930 werden können, der sich in den USA zum Champion krönt. Der Currywurst- und Softeisbudenbesitzer verpasste zudem die Gelegenheit, einer anderen deutschen Box-Ikone erfolgreich nachzueifern. Den IBF-Gürtel im Halbschwergewicht hatte von 1993 bis 1996 Henry Maske gehalten.
Tapferer Kampf gegen K.o.-Maschine
Gegen die K.o.-Maschine Beterbijew, der seinen zwölften vorzeitigen Sieg im zwölften Kampf feierte, hielt der Deutsche lange gut mit. Vereinzelt landete er ordentliche Treffer, doch die Dominanz des Russen war schlicht erdrückend. Überhaupt war Kölling der erste Kämpfer, der es gegen Beterbijew über die siebte Runde hinaus schaffte.
Kölling hatte die Chance auf den WM-Titel erst im September bekommen. Ursprünglich war das Duell zwischen ihm und Beterbijew als WM-Ausscheidungskampf angesetzt. Doch nach dem Rücktritt von Champion Andre Ward aus den USA war der Kampf hochgestuft worden.
Quelle: ntv.de, cri/sid/dpa