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Neustart in heißer Liga Abgestürzte Düsseldorfer erheben sich aus den Trümmern

DIe DEG möchte so schnell wie möglich zurück in die DEL.

DIe DEG möchte so schnell wie möglich zurück in die DEL.

(Foto: IMAGO/Maximilian Koch)

Nach dem Abstieg aus der Deutschen Eishockey-Liga steht die Düsseldorfer EG in der zweiten Liga vor einem Neuanfang. Zwei Vereinsikonen sollen den Altmeister wieder nach oben führen. Der Rückhalt der Sponsoren ist trotz des Dramas groß.

Als Andreas Niederberger nach fast drei Jahrzehnten zu seinem Herzensklub zurückkehrte, stieß er auf einen Trümmerhaufen. Keine Spieler, kein Sponsor, Existenzängste: Nach dem ersten sportlichen Abstieg aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) lag die einst so ruhmreiche Düsseldorfer EG am Boden.

"Wir möchten gar nicht so sehr in die Vergangenheit gucken", sagte Niederberger vor dem Saisonstart der DEL2 am Freitagabend im Gespräch mit dem Sportinformationsdienst. Seit April ist der 62-Jährige, in den glorreichen 1990er-Jahren mit der DEG fünfmal Meister, wieder im Klub. Im Gespann mit seinem früheren Mitspieler Rick Amann leitet Niederberger die Geschäftsführung.

"Wir hatten zwei Ghostroster"

"Wir haben eine Aufgabe angenommen, wo wir wissen, dass wir viel gutzumachen haben. Es ist eine Menge Arbeit", sagte Niederberger. Gemeinsam mit Amann musste der viermalige Olympia-Teilnehmer einen komplett neuen Kader zusammenstellen, einen Vertrag für die zweite Liga hatte niemand, auch die Sponsoren nicht.

Zusätzlich erschwert wurden die Bedingungen durch die Play-offs der DEL2. Wären die Ravensburg Towerstars Meister geworden, wären die Düsseldorfer erstklassig geblieben. Erst im entscheidenden siebten Finalspiel - fast zwei Monate nach dem sportlichem Abstieg der DEG - fiel die Entscheidung. "Wir hatten zwei 'Ghostroster', so nennen wir es", erklärte Niederberger. Also zwei potenzielle Kader für die jeweilige Liga.

"Unheimliches Vertrauen"

Am Tag nach dem feststehenden Abstieg wurden die Gespräche intensiviert, auch mit Sponsoren. "95 Prozent" der Partner seien geblieben, sagte Niederberger: "Da ist ein unheimliches Vertrauen, da ist eine unheimliche Bindung zur DEG." Die Gerüchte in Fankreisen, der achtmalige Meister würde keine Zweitliga-Lizenz erhalten, konnte der Klub schnell ausräumen. Die Finanzierung sei für die nächsten beiden Saisons gesichert.

Irgendwann soll es auch wieder hochgehen. Aber: "Man kann keine Meisterschaft planen", sagte Niederberger: "Nicht, wenn man jetzt gerade neu angefangen hat." Der neu zusammengestellten Mannschaft, in der auch Niederbergers Sohn Leon spielt, will die Vereinsikone Zeit geben. Das Ziel sei der Einzug in die Play-offs, dann sei "alles offen".

"Sportlich beste Liga der Geschichte"

Die DEL2 sei in diesem Jahr "nicht nur die attraktivste, sondern auch die sportlich beste der Geschichte", meint Niederberger. Das Unterhaus ist bestückt mit Traditionsklubs wie den Starbulls Rosenheim, bei denen die DEG am Freitagabend (19.30 Uhr/sporteurope.tv) in die Saison startet, oder dem EV Landshut. Beide Klubs kennt Niederberger noch aus seiner aktiven Zeit in der damaligen Bundesliga.

In Landshut steht mittlerweile Uwe Krupp an der Bande. Der frühere Bundestrainer und Stanley-Cup-Sieger wurde im Sommer als neuer Headcoach vorgestellt, in der Saison 1994/95 war der Verteidiger während des NHL-Lockouts für den EVL aufgelaufen. Er sehe seine Rolle als "aktiver Gestalter der sportlichen Zukunft dieses Vereins", sagte Krupp. Mit dem 60-Jährigen wollen auch die Niederbayern mittelfristig zurück in die DEL.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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