München zieht ins Endspiel ein DEL bekommt erstes bayerisch-bayerisches Finale
13.04.2023, 03:33 Uhr
Die Münchner um Trevor Parkes zogen souverän ins Endspiel ein.
(Foto: dpa)
Auf sechs spannende Duelle folgt ein Kantersieg im Alles-oder-Nichts-Spiel: Der EHC Red Bull München zerpflückt die Grizzlys Wolfsburg im Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga - und sorgt für eine Premiere im Finale.
Hauptrundensieger Red Bull München hat das erste Finale in der Geschichte der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zwischen zwei Teams aus Bayern perfekt gemacht. Der Vorjahresfinalist fertigte die Grizzlys Wolfsburg im Halbfinalshowdown mit 7:2 (2:0, 3:2, 2:0) ab und entschied dadurch die Best-of-seven-Serie mit 4:3 Siegen für sich. So eng die Partien in den vorherigen sechs Aufeinandertreffen waren, so eindeutig war der siebte Vergleich vor 5728 Zuschauern.
In den ebenfalls maximal sieben Endspielen trifft der dreimalige Meister fünf Jahre nach seinem bislang letzten Titelgewinn ab Freitag auf den ERC Ingolstadt. Münchens Nachbar hatte sich in der Vorschlussrunde gegen die Adler Mannheim mit 4:2 durchgesetzt.
"Wir haben die kleinen Fehler vermieden und dafür viel richtig gemacht. Wir sind verdient verdient weiter gekommen und können im Finale mit breiter Brust spielen", sagte der Münchner Maximilian Kastner "nach einer Achterbahn der Gefühle" am MagentaSport-Mikrofon. Wolfsburgs Trainer Mike Stewart haderte mit dem K.o.: "Das ist sehr bitter und schwer zu verdauen, ich muss trotzdem den Hut vor meiner Mannschaft und ihrer Leistung ziehen."
Eishockey-Hochburg Bayern erstmals doppelt vertreten
München, das am Ostermontag im sechsten Semifinale seine erste Chance auf den Sprung ins Endspiel durch ein 2:3 bei den Grizzlys noch ungenutzt gelassen hatte, stellte im Entscheidungsspiel gegen Wolfsburg schon bis zur Spielmitte die Weichen in Richtung seiner sechsten Finalteilnahme. Wolfsburg ging dabei in einem Münchner Sturmwirbel durch Treffer von Justin Schütz (3.) und Yasin Ehliz (11.) sowie Überzahltore von Christopher Desousa (27.), Trevor Parkes (29.) und Patrick Hager (32.) geradezu unter. "Wir dürfen nicht alle nach vorn rennen wie die Wilden und unseren Torhüter alleine lassen", monierte Fabio Pfohl bei Magentasport. Wolfsburgs Torhüter Dustin Strahlmeier rettete mit zahlreichen Paraden sein Team vor einem Debakel.
Hoffnungen auf eine erfolgreiche Revanche für die verlorenen DEL-Endspiele 2016 und 2017 konnten sich die Gäste danach trotz ihrer Ergebniskosmetik durch Laurin Braun (36.) und Darren Archibald (38.) keine mehr machen. "Eigentlich bin ich sehr zufrieden, aber durch die Tore glauben sie wahrscheinlich wieder an sich", warnte Münchens Torschütze Parkes in der Drittelpause. Mitten in Wolfsburgs letzte Offensivbemühungen trafen Filip Varejcka (57.) und Andreas Eder (59.) ins leere Grizzlys-Tor zur Entscheidung für die Gastgeber.
Bis zu den Finaleinzügen von München und Ingolstadt, das 2014 den Titel gewonnen hatte, standen sich in der 1994 gegründeten DEL noch nie zwei Mannschaften aus der traditionsreichen Eishockey-Hochburg Bayern in den Endspielen um die deutsche Meisterschaft gegenüber. Die beiden Finalisten ermitteln den Nachfolger der Eisbären Berlin. Das Hauptstadt-Team hatte die Playoffs nach zwei Titelgewinnen nacheinander durch eine enttäuschende Saison verpasst.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa