Sport

Co-Gastgeber bei EM 2012? DFB dementiert Gerüchte

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat einem Bericht der englischen Zeitung "Daily Telegraph" widersprochen, wonach die Europäische Fußball-Union (UEFA) Deutschland als Mit-Gastgeber neben Polen für die Europameisterschaft 2012 ins Boot holen möchte. "Es gibt in dieser Frage keinerlei Kontakt zur UEFA und auch keine offizielle Anfrage. Das UEFA-Exekutivkomitee berät über die EURO 2012 Ende September in Bordeaux", erklärte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach.

DFB-Präsident Theo Zwanziger wollte sich zu den Gerüchten nicht äußern. "Wir beteiligen uns nicht an Sandkastenspielen und Spekulationen zum Thema EM 2012. Sollte es Schwierigkeiten geben, wird UEFA-Präsident Michel Platini Vorschläge machen", erklärte Zwanziger in der "Bild"-Zeitung.

Angeblich sollen drei Möglichkeiten im Raum stehen. Die EM könnte wie geplant in Polen und der Ukraine stattfinden. Oder beide Länder bekommen mehr Vorbereitungszeit für die Ausrichtung der EM 2016. Dann müsste 2012 ein anderes Land als Gastgeber einspringen - als Favoriten gelten Spanien und Italien, das ursprünglich bei der Vergabe den Kürzeren gezogen hatte. Die dritte Möglichkeit ist, dass Deutschland sechs Jahre nach der WM als Co-Gastgeber einspringt.

UEFA-Inspektoren hatten die Ukraine vor zwei Wochen besucht. Die politische Lage, Verzögerungen beim Stadionbau und die Verkehrsinfrastruktur sorgten für Bedenken. UEFA-Präsident Michel Platini hatte in Kiew zur Eile gemahnt und wegen der schleppenden Vorbereitungen erstmals eine mögliche Neuvergabe der EURO 2012 nicht mehr ausgeschlossen. Ende September soll das UEFA-Exekutivkomitee in Bordeaux darüber entscheiden, ob beide Länder die Gastgeberrolle behalten.

Ukas des Präsidenten

Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko hat nach Veröffentlichung des Berichts einen Ukas erlassen, um die Regierung zum schnellen Handeln für die Vorbereitung der Euro 2012 zu drängen. In dem Erlass wies er den Ministerrat in dem politisch instabilen Land an, bis 1. August einen Generalplan vorzulegen. Zudem solle die Regierung bis 1. September konkrete Maßnahmen festlegen, ihre eigene Handlungsfähigkeit zu verbessern. Die Ukraine stehe bei der UEFA im Wort, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf Juschtschenko.

Vor allem müssten die Zuständigkeiten zwischen der Regierung in Kiew und den Behörden in den Regionen entsprechend aufgeteilt werden. Gleichzeitig wies der Staatschef die regionalen Verwaltungen an, die Transportwege und weitere Infrastruktur in Übereinstimmung mit europäischen Normen zu schaffen. Juschtschenko verfügte, dass die Regierung bis November auch ein Konzept für die Unterbringung der Teilnehmer und Gäste vorlege. Darüber hinaus werde bis Jahresende eine Konzeption hinsichtlich der öffentlichen Sicherheit und Ordnung fällig, wurde Juschtschenko zitiert.

Quelle: ntv.de

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