Starke WM-Quali für die Großschanze DSV-Adler sind in Fluglaune
27.02.2013, 20:03 UhrRichard Freitag und Severin Freund fühlen sich bereit für den großen Sprung auf der Großschanze. Vier Jahre nach Martin Schmitt soll wieder WM-Edelmetall in einem Einzelwettbewerb her. In der Qualifikation sind alle vier DSV-Asse gut drauf.
Michael Neumayer starker Zweiter, Andreas Wank auf Rang vier, Severin Freund und Richard Freitag mit einem Signal an die Konkurrenz: Die deutschen Skispringer haben einen Tag vor der WM-Entscheidung auf der Großschanze ihre Medaillen-Ambitionen unterstrichen. "Zweiter in der Quali, da muss der Sprung schon sehr gut gewesen sein. Mal schauen, wie es unter Wettkampfstress wird", sagte Neumayer.
Der 34-Jährige musste sich in der Qualifikation mit 124,5 Metern nur dem früheren Vierschanzentournee-Sieger Wolfgang Loitzl (125 m) geschlagen geben und landete direkt vor dem siebenmaligen Weltmeister Thomas Morgenstern (beide Österreich/123,5). Teamkollege Wank flog auf 122 m, die über den Weltcup qualifizierten Freund und Freitag kamen außer Konkurrenz auf 123 m und ließen auch für den Mannschaftswettbewerb am Samstag hoffen.
Freund will zwei gute Sprünge
Bei allen war allerdings noch Luft nach oben. "Vom Tisch her war der Sprung sehr gut. Bis 100 Meter dachte ich, es geht weiter. Aber dann habe ich doch etwas verschenkt", sagte Freund: "Für die Bedingungen war es etwas wenig Anlauf. Wir sind auf 1000 Höhenmetern, da wirkt der Rückenwind sehr stark." Für den Wettkampf hat der Niederbayer sich zwei konstant gute Sprünge vorgenommen: "Das ist mir hier noch nicht gelungen. Wenn es klappt, springe ich um die Medaillen mit."
An der erfolgreichen Qualifikation von Neumayer und Wank bestand derweil nie auch nur der geringste Zweifel. "Ganz ehrlich: Die 13 Mann lasse ich auch mit einer Gurke hinter mir. Dazu ist mein Niveau zu hoch", sagte der Routinier aus Berchtesgaden. Nur 53 Springer hatten sich um die 40 freien Plätze im Wettbewerb beworben, schon 105 Meter reichten.
Auch Wank ist guter Dinge
Wank, der schon in der Qualifikation von der Normalschanze Vierter geworden war, sah noch Verbesserungsmöglichkeiten: "Es hat noch nicht alles gepasst. Ich mache noch ein, zwei Bewegungen vor der Kante und treffe sie deshalb nicht ganz. Ich bin aber guter Dinge, ich das am Donnerstag besser hinbekomme." Titelverteidiger Gregor Schlierenzauer (Österreich) sprang als letzter Starter mit 124,5 m für seine Verhältnisse eher unauffällig. Der Norweger Anders Bardal, der am Samstag Gold auf der Normalschanze gewonnen hatte, kam wie Freund und Freitag auf 123 Meter.
Verstecken müssen sich die DSV-Adler also vor den Topfavoriten nicht. Der Slowene Peter Prevc sorgte vier Tage nach WM-Bronze mit 126 m für den weitesten Sprung des Tages. Nicht ins Finale schaffte es der in Kempten geborene Grieche Nico Polychronidis. Die Jury befand die Skier des 23-Jährigen als zu lang und diaqualifizierte Polychronidis.
Quelle: ntv.de, sid