Wiedergutmachung nach WM-Debakel DSV nimmt Schwimmer in die Pflicht
21.11.2013, 09:40 Uhr
Die Schwimmoper in Wuppertal (hier bei einer Veranstaltung).
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Kurzbahnmeisterschaften sind für die deutschen Schwimmer nach den desolaten WM-Leistungen eine erste Bewährungsprobe. Doch der Blick richtet sich bereits auf die Europameisterschaften im kommenden Jahr in Berlin.
Schwimm-Bundestrainer Henning Lambertz hat bei den Kurzbahn-Meisterschaften in Wuppertal einen ersten sichtbaren Aufwärtstrend gefordert. "Ich erwarte nach den schwachen Ergebnissen im Sommer und den wachrüttelnden Analysen der vergangenen Wochen eine erste kleinere Reaktion meiner Nationalmannschaft", sagte er vor dem Start der Wettkämpfe. Unter anderem war nach dem WM-Debakel von mangelnder Wettkampfhärte und falschem Training die Rede.
Im Blick hat der Chefcoach dabei vor allem 2014: Dann stehen die Europameisterschaften in Berlin auf dem Terminplan. In der Wuppertaler Schwimmoper geht es bis Sonntag um die Qualifikation für die Kurz-Bahn Europameisterschaften im dänischen Herning (12. bis 15. Dezember). Insgesamt gehen 700 Schwimmer aus mehr als 180 Vereinen ins Becken.
Seinen Verzicht auf die Kurzbahn-EM hat bereits Paul Biedermann (Halle/Saale) erklärt. Allerdings wird der Weltrekordler in Wuppertal seinen Leistungsstand nach langer Trainingspause testen. Der Doppel-Weltmeister von 2009 hatte erst vor knapp zwei Wochen bei den sächsischen Meisterschaften in Riesa sein Comeback gegeben. Wegen eines verschleppten Infekts hatte der Olympia-Fünfte mehrere Monate pausieren müssen und bei der Langbahn-WM in Barcelona gefehlt.
30 Athleten in Dänemark
"Ich halte mich international noch nicht für konkurrenzfähig", hatte Biedermann erklärt. Er konzentriere sich jetzt ganz auf die Vorbereitung auf die Langbahn-EM 2014 in Berlin. Und Biedermann ist nicht der Einzige, der für Dänemark absagt: Der viermalige Kurzbahn-Europameister Markus Deibler (Hamburg) verzichtet wegen der EM in Berlin zudem auch auf Wuppertal.
Dort werden neben Biedermann indes Vize-Weltmeister Marco Koch (Darmstadt), der in Barcelona über 200 Meter Brust die einzige Medaille für die deutschen Beckenschwimmer holte, der WM-Vierte Steffen Deibler (Hamburg) und die WM-Achte Dorothea Brandt (Essen) an den Start gehen.
Insgesamt rechnet Lambertz mit etwa 30 deutschen Schwimmern bei der Kurzbahn-EM in Dänemark. "Ich gehe davon aus, dass es eine relativ große Truppe sein wird. Die Normen sind für viele machbar, die normale Nationalmannschaft wird sich aus 25 bis 30 Leuten zusammensetzen", sagte er. Die EM-Norm haben bislang 20 Athleten unterboten - allerdings müssen die Zeiten in Wuppertal bestätigt werden.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa/sid