Mehr PS und gemeinsame Rennen DTM kooperiert mit japanischer Super GT
23.06.2018, 13:34 Uhr
Die DTM könnte bald Zuwachs bekommen.
(Foto: imago/Zink)
Die DTM-Rennserie steht durch den Rückzug von Mercedes vor einer ungewissen Zukunft. Künftig wird sie mit der japanischen Serie Super GT kooperieren und auch gemeinsame Rennen veranstalten. Außerdem gibt es Gerüchte um einen prominenten Einsteiger.
Das Deutsche Tourenwagen Masters und die japanische Rennserie Super GT haben künftig ein gemeinsames technisches Reglement. Das teilte die DTM-Dachorganisation ITR am Samstag vor dem DTM-Rennen auf dem Nürnberger Norisring mit. Zudem sei geplant, im kommenden Jahr zwei gemeinsame Rennen zu veranstalten - eines in Europa und eines in Asien.
Kernpunkte sind Angleichungen bezüglich Aerodynamik und Motorreglement. Dadurch sollen einerseits die Kosten sinken, auf der anderen Seite die Chancengleichheit erhöht werden. "Dieses Reglement ermöglicht es Herstellern und Teams, zu überschaubaren Kosten spektakulären Motorsport auf zwei Kontinenten zu betreiben und damit viele Menschen zu erreichen", sagte Gerhard Berger, Chef des DTM-Vermarkters ITR: "Ich freue mich sehr, dass DTM und Super GT dem gemeinsamen Ziel, in Zukunft zusammen Rennen auszutragen, einen entscheidenden Schritt nähergekommen sind."
Zum Wandel gezwungen
Ab der kommenden Saison wird die DTM das so genannte Class-One-Reglement zu 100 Prozent umsetzen. Ein Jahr später sattelt die Super GT auf eine für die Langstreckenrennen in Asien minimal modifizierte Version des Reglements um. Dennoch sind bereits 2019 zwei gemeinsame Rennen geplant, eins in Europa und eins in Asien. Der Modus richtet sich dabei nach dem Sportlichen Reglement der DTM mit zwei Sprintrennen ohne Fahrerwechsel und Nachtanken, jedoch mit einem Boxenstopp. Dabei wird einmalig mit einer sogenannten "Balance of Performance" gearbeitet, um die konzeptionell noch leicht unterschiedlichen Fahrzeuge beider Serien einander anzugleichen.
Grundlage des Class-One-Reglements ist das Gleichteile-Konzept. Eine wesentliche Veränderung zum bisherigen Technischen Reglement der DTM betrifft die Motoren: Ein Vier-Zylinder-Turbomotor mit zwei Litern Hubraum löst die bislang eingesetzten V8-Aggregate ab. Die Leistung soll künftig um etwa 100 auf rund 620 PS steigen. Das aerodynamische Design des vorderen Wagenteils wird angepasst, um mehr Kühlung für Motor und Bremsen zu erzielen. Die Heckflügel werden an die bisherige Spezifikation der Super GT angepasst.
Die DTM ist zum Wandel gezwungen, weil in Mercedes die erfolgreichste Marke der Seriengeschichte zum Saisonende ausscheidet. Die Stuttgarter setzen neben der Formel 1 als zweites Marketing-Standbein im Motorsport ab der Saison 2019/20 auf die Formel E. Nach derzeitigem Stand verbleiben die Hersteller Audi und BMW in der DTM. Beide Hersteller fordern deshalb den Einstieg eines Nachfolgers bis spätestens 2020. Audi dringt dabei auf Klarheit über die Zukunft der Serie in diesem Sommer. "Es laufen sehr viele Gespräche. Es gibt momentan aber keine konkreten Entscheidungen. Ich bin der Meinung, dass wir das Problem lösen werden", sagte der frühere Formel-1-Pilot Berger. Nach dpa-Informationen zählt unter anderem Aston Martin zu den Einstiegskandidaten.
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid