Volleyball-WM der Frauen DVV träumt von Medaille
06.11.2006, 10:20 UhrNach dem Überraschungscoup gegen Olympiasieger China wollen die deutschen Volleyball-Frauen bei der Weltmeisterschaft auch die Zwischenrunde in Osaka überstehen. "Wir haben die große Chance, um Platz fünf bis acht mitzuspielen. Der Traum, eine Medaille zu gewinnen, ist noch immer realisierbar", sagte Götz Moser, der Vizepräsident des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV). Was das Team bisher mit vier Siegen und nur einer Niederlage gegen Russland geleistet hat, verdiene Respekt und hohe Anerkennung.
"Die Mannschaft ist sehr gut vorbereitet und hat eine gute Entwicklung unter Giovanni Guidetti genommen. Mit den deutschen Tugenden hohe Moral, Kampfgeist und Willen wurde gegen scheinbar übermächtige Teams überzeugt. Der Coach hat alles akribisch genau geplant und umgesetzt", fügte Moser hinzu.
Respekt und Spielfreude
Von Mittwoch an gegen die Niederlande, Puerto Rico, Mitfavorit Brasilien und die USA, 2002 in Deutschland Zweiter der Weltmeisterschaft, stellen die deutschen Frauen die Weichen und haben es selbst in der Hand, Rang fünf von 1994 als bisher beste Platzierung seit der Einheit zu verbessern. Um ins Halbfinale einzuziehen, ist Rang zwei notwendig, für die Plätze fünf bis acht Rang vier und für die Spiele um Platz neun bis zwölf Rang sechs. "Wenn wir weiter so gut spielen, können wir gegen jeden gewinnen", sagte die erst 22-jährige Zuspielerin Kathleen Weiß vom deutschen Meister Schweriner SC selbstbewusst. Vor sechs Monaten hatte sie nicht im Traum daran gedacht, bei der WM Stammspielerin zu sein. Nach Abschluss der Vorrunde wird sie als die Nummer fünf auf dieser wichtigen Position geführt.
Die gesamte Mannschaft strahlt eine positive Grundstimmung aus und hat sich bei den Rivalen Respekt verschafft. "Wir spielen als eingeschworenes Team. Giovanni Guidetti hat mir die Spielfreude wieder gegeben, dafür bin ich ihm dankbar", betonte Mittelblockerin Christiane Fürst. Die Deutschen werden nach der Vorrunde in der Rubrik bester Angriff auf Rang drei hinter Kuba und Italien geführt, im Block auf Rang fünf und im Service auf Rang vier.
"Wird trotzdem schwer"
Kapitän Angelina Grün, mit 239 Länderspielen der Dreh- und Angelpunkt des Teams, strahlt ebenfalls Zuversicht für den weiteren Turnierverlauf aus: "Wir haben eine gute Chance und nehmen viel Selbstvertrauen mit in die schwere Zwischenrunde." Sie hat die erste Gruppenphase mit 98 Zählern als zweitbeste Punktesammlerin hinter der Kasachin Jelena Pawlowa (101) abgeschlossen und dabei 14 Blockpunkte geholt und sieben Asse geschlagen.
Trainer Guidetti sieht die Zwischenrunden-Rivalen differenziert. Gegen die Niederlande hat sein Team dieses Jahr schon zwei Mal gewonnen. "Das wird trotzdem schwer." Brasilien schätzt er nicht nur wegen der Siege beim Grand-Prix und in Montreux/Schweiz am höchsten ein. "Seit Rang vier bei den Olympischen Spielen in Athen haben die nicht mehr verloren, nur gegen uns 0:3." Darum fordert er gebetsmühlenartig auch für die neue Herausforderung 100 Prozent von seinen Spielerinnen. "Dann können wir gegen alle gewinnen."
Quelle: ntv.de