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Lauter Ratschläge für Löw Debatte um EM-Aufgebot

Kurz bevor Joachim Löw auf Deutschlands höchstem Berg das Geheimnis um seinen Kader für den geplanten EM-Gipfelsturm lüftet, ist eine Debatte um mögliche Ersatz-Kandidaten entbrannt. Während Fußball-"Kaiser" Franz Beckenbauer vor einem erweiterten Aufgebot für das Trainingslager auf Mallorca warnte, sprach sich Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus dafür aus.

"Ich würde 26 nominieren, da einige Posten noch offen sind. Da könnte man sich in den nächsten zehn Tagen festlegen, um die richtige Entscheidung zu treffen, bevor man eine unsichere trifft", sagte Matthäus. Beckenbauer riet Bundestrainer Löw in der "Bild" hingegen zur Konzentration auf die 23 EM-Fahrer. Dass er vor der WM 1986 zunächst mehr Spieler nominiert hatte, nannte Beckenbauer seinen "größten Fehler als DFB-Teamchef".

Überraschungen denkbar

Löw selbst führte am Donnerstag noch zahlreiche Gespräche, Klarheit zur erhofften vierten EM-Gipfelbesteigung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in den Alpen-Republiken Österreich und Schweiz wird der Bundestrainer erst an diesem Freitag schaffen. Gewiss ist nur, dass sich das von Kapitän Michael Ballack angeführte Aufgebot zum größten Teil aus den erprobten WM-Teilnehmern von 2006 rekrutieren wird.

Trotzdem könnte es auf der 2962 Meter hohen Zugspitze Überraschungen geben, vor allem bei drei weiteren Fragen: Zaubert Löw einen "Joker" aus dem Hut wie Jürgen Klinsmann 2006 mit David Odonkor? Gibt es Härtefälle wie vor zwei Jahren Kevin Kuranyi? Und darf Torwart Ren Adler mit?

Köpke entscheidet mit

Beckenbauer und auch Matthäus sprachen sich klar für einen jungen Torhüter als Nummer 3 aus. "Das würde mit Blick auf die Zukunft mehr bringen", sagte Matthäus und verwies auf die eigenen Erfahrungen. "1980 bin ich als 19-Jähriger zu meiner ersten EM gefahren. Das hat mir später sicher geholfen."

Löw wird in dieser Frage vor allem seinem Torwart-Coach Andreas Köpke vertrauen: "Er macht seit einem Jahr eine Top-Analyse." Seine eigene Tendenz geht mehr in Richtung Erfahrung. Sicher könne ein junger Torhüter von der EM profitieren, "aber ein Turnier ist ein Turnier. Es kann ja was passieren, da muss die Nummer 2 sofort bereit sein", sagte Löw.

Spannung in 2962 Metern Höhe

Erst wenige Stunden vor der Präsentation des Kaders am Freitag (13.15 Uhr), die von n-tv live übertragen wird, will Löw auch die letzten Spieler über Zuschlag oder Absage unterrichtet haben. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat für die Bekanntgabe des Aufgebotes einen außergewöhnlichen Schauplatz mit besonderer Symbolik ausgewählt - die gläserne "Panorama-Lounge 2962".

Auf der Zugspitze verläuft die Grenze zu Österreich "und man kann bei gutem Wetter zahlreiche Gipfel der Schweiz erblicken", begründete Teammanager Oliver Bierhoff die Entscheidung: "Man verbindet vor allem die Berge mit den beiden EM-Ländern und teamintern steht das Turnier unter dem Motto 'Bergtour 2008'. So gesehen war die Zugspitze die logische Wahl."

von Klaus Bergmann und Jens Mende, dpa

Quelle: ntv.de

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