Sport

Hysterie in der Formel 1 Der Streit der Mächtigen

Die Auseinandersetzungen zwischen Michael Schumachers Ferrari-Team und Formel-1-Chef Bernie Ecclestone nehmen allmählich hysterische Züge an. Während zuvor Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo die Änderungspläne von Ecclestone und Motorsport-Weltverbandspräsident (FIA) Max Mosley abgelehnt und stattdessen mehr Geld für die kleinen Rennställe gefordert hatte, schlug nun Ecclestone zurück.

"Wenn Ferrari das Geld nicht reicht, sollen sie weniger ausgeben", wies Ecclestone in einem am Mittwoch erschienenen Interview die Forderung von nach mehr Geld für die Teams zurück. "Wenn Montezemolo Schumacher ein vernünftigeres Gehalt zahlen würde, hätte er 40 Millionen Dollar mehr im Jahr", erklärte Ecclestone im Interview der italienischen Sportzeitung "La Gazzetta dello Sport".

Das Blatt wertete die heftige Reaktion des Formel-1-Chefs als Angriff auf den italienischen Rennstall. Ferrari-Präsident Montezemolo hatte "80 Prozent der Gesamteinnahmen der Formel 1 für die Rennställe" gefordert. Ecclestone lehnte dies ab und verwies auf eine 1996 auch von Ferrari unterzeichnete Vereinbarung. Demnach kassierten die Teams 47 Prozent der TV-Einnahmen. "Und Ferrari bekommt mehr als jedes andere Team", ergänzte Ecclestone.

Das Verhältnis zwischen Ecclestone und Montezemolo ist merklich abgekühlt, seit der Engländer die Dominanz des Weltmeister-Teams durch Regeländerungen in der nächsten Saison brechen will. Vorschläge zur Einführung eines Fahrer-Wechsels oder der Anbringung von Strafgewichten an den Autos für jeden WM-Punkt hatte Montezemolo als "schwachsinnig" bezeichnet und mit Ferraris Rückzug aus der Formel 1 gedroht.

Unterdessen hat Ferrari-Teamchef Jean Todt die Position des Weltmeister-Rennstalls in der Debatte über fehlende Spannung in der Formel 1 verteidigt. "Meine Aufgabe ist es, mit Ferrari so erfolgreich wie möglich zu sein. Es ist hingegen nicht meine und nicht Michaels Aufgabe, für bessere Unterhaltung zu sorgen", sagte Franzose in einem "Sportbild"-Interview. Derzeit wolle er sich an den Spekulationen über Regeländerungen nicht beteiligen.

"Wir haben jahrelang geschuftet für das Niveau, das wir nun erreicht haben. Das habe ich nicht vergessen. Ich vergesse nie", sagte Todt, der trotz aller Dominanz weiteres Verbesserungspotenzial bei Ferrari sieht. Gleichzeitig kündigte der Teamchef für das nächstjährige Auto Veränderungen an. Unklar ist noch, ob Michael Schumacher von Saisonbeginn an im neuen Auto sitzen wird. Nach Angaben von Todt überlegen die Italiener, wie 2002 die ersten Rennen im Vorjahres-Wagen zu bestreiten. Auf jeden Fall aber soll sich der F 2003 deutlicher vom F 2002 abheben als dieser vom F 2001.

Quelle: ntv.de

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