Erster Deutscher ausgeschiedenDiese Niederlage bei der Darts-WM kann noch bitter werden

Erster Rückschlag für die deutschen Teilnehmer bei der Darts-WM in London: Lukas Wenig verliert 1:3 gegen den Niederländer Wesley Plaisier. Der Debütant muss jetzt um den Verbleib auf der Profitour zittern.
Sein erstes Spiel im kultigen Alexandra Palace hatte sich Lukas Wenig ganz anders vorgestellt: Im Duell gegen den Niederländer Wesley Plaisier war der 31-jährige Wahl-Franke aber schnell auf verlorenem Posten. Plaisier gewann den ersten Satz zu Null, dann kämpfte sich Wenig zurück, gewann den zweiten Satz verdient, aber mit unnötig vielen Problemen auf die Doppelfelder.
Es sollte ein Vorbote sein für den weiteren Verlauf des Spiels: Satz 3 ging im Entscheidungsleg an Plaisier, Satz 4 war sogar eine klare Sache für den bulligen Niederländer. "Letztendlich war es von vorne bis hinten eine Achterbahnfahrt. Ich habe nie richtig in mein Spiel gefunden, war sehr nervös", sagte Wenig nach der 1:3-Niederlage bei DAZN. Das Gefühl bei der Premiere im Ally Pally sei dennoch "unbeschreiblich" und "genial" gewesen.
Für den Muskelprotz und emsigen Arbeiter ist jetzt Zittern angesagt: Wenig ist - Stand jetzt - auf Platz 62 der Weltrangliste notiert. Die Top 64 bleiben auch im kommenden Jahr auf der Profitour. Wer nach zwei Jahren nicht den sportlichen "Klassenerhalt" schafft, muss wieder in die komplizierte Qualifikationsmühle, die sogenannte Qualifying School. Wird Wenig im weiteren Verlauf der Weltmeisterschaft von mindestens drei Spielern überholt, fällt er aus den Top 64 raus. Die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, ist aber eher gering.
Erster deutscher Rückschlag
Ausgerechnet Martin Schindler, die deutsche Nummer eins, kann seinen Teil dazu beitragen, dass Wenig auf der Profitour bleibt. Schindler trifft am Mittwochabend auf Stephen Burton. Der Engländer ist derzeit auf Platz 65 notiert und deshalb einer der Hauptkonkurrenten von Wenig.
Aus deutscher Sicht ist das Aus des passionierten Gewichthebers der erste Rückschlag bei der WM: Am Samstagabend hatte sich Ex-WM-Halbfinalist Gabriel Clemens souverän gegen den US-Amerikaner Alex Spellman durchgesetzt. Zudem gewann Debütant Arno Merk im Eröffnungsspiel am Donnerstagabend gegen den Belgier Kim Huybrechts. Insgesamt mischen bei dieser WM acht Deutsche im "Ally Pally" mit. Die größten Hoffnungen ruhen dabei auf Martin Schindler, Ricardo Pietreczko und Niko Springer. Am Montagabend feiert aber erstmal WM-Rekordteilnehmer Max Hopp sein Comeback. Der 29-Jährige ist zum neunten Mal für die Darts-WM qualifiziert.