Premierensieg in Südamerika? Diesel-Power bei Rallye Dakar
30.12.2008, 11:27 UhrBei der Südamerika-Premiere der Rallye Dakar wird nicht nur geografisch, sondern wohl auch technisch ein neues Kapitel aufgeschlagen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass bei der strapaziösen Tour vom 3. bis 18. Januar mit Start und Ziel in Buenos Aires erstmals der Fahrer eines Dieselfahrzeugs gewinnen kann. Die drei Top-Teams mit Seriensieger Mitsubishi, Herausforderer Volkswagen und dem deutschen Außenseiter von X-Raid mit BMW treten alle mit Selbstzündern bei der härtesten und längsten Rallye der Welt an.
Während die "Blauen" aus Wolfsburg seit dem Dakar-Einstieg 2003 erst mit dem Tarek, ab 2004 mit Touareg auf die Diesel-Technologie vertrauen, setzen die "Roten" aus Japan nach zwölf Siegen im Sauger-Pajero mit dem neu entwickelten Racing Lancer erstmals ein Dieselfahrzeug ein. "Die Rallye Dakar ist eine der größten Herausforderung im Motorsport. 2009 wird sie noch härter. Unser Ziel ist es, diese Härteprüfung für Mensch und Material erstmals für uns zu entscheiden", sagt Volkswagens Motorsport-Direktor Kris Nissen.
Rekordsieger Mitsubishi will ungeschlagen bleiben
Die Zielsetzung des Rekordsiegers Mitsubishi, der in den letzten Jahren siebenmal in Serie mit dem Benziner-Pajero gewonnen hat, ist die gleiche: den 13. Dakar-Triumph für Mitsubishi einzufahren, die seit 2001 ungebrochene Siegesserie der Marke mit den drei Diamanten fortzusetzen und den ersten Gesamterfolg eines Geländewagens mit Dieselmotor zu erringen. "Wir sind seit 2001 ungeschlagen bei der Rallye Dakar und wollen es auch bleiben", erklärt Teamchef Dominique Serieys. "Wir treten erstmals mit vier neu entwickelten Autos an."
Die vier VW Touareg werden von einem Fünfzylinder-Motor mit 2,5 Liter Hubraum angetrieben, das technische Herz der Konkurrenz von Mitsubishi und BMW ist ein V6-Motor mit 3,0 Liter Hubraum. In der Leistung sind die Fahrzeuge mit 280 PS gleich. Immerhin reicht diese Power aus, um zum Beispiel den fast zwei Tonnen schweren VW Touareg in 6,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen.
Die Siegfähigkeit der Selbstzünder im Motorsport hat die VW- Tochter Audi mit den acht Le Mans-Triumphen seit 2000 eindrucksvoll bewiesen. Und nun ein Diesel-Sieg bei der Dakar? Den ersten Dakar- Tagessieg in einem Dieselfahrzeug sicherte sich der französische Ex- Ski-Weltmeister Luc Alphand, 2006 Dakar-Sieger, 2004 im BMW X5. 2005 führte erstmals im VW Touareg ein Selbstzünder die Wüstenrallye an. Bei der letzten Ausgabe 2007 gewannen die Wolfsburger Diesel zehn von 14 Etappen, der Sieger Stphane Peterhansel (Frankreich) aber saß ohne einen einzigen Tagessieg im Benzin-angetriebenen Mitsubishi Pajero.
Quelle: ntv.de, Toni Hoffmann, dpa