Sport

Europa als Vorreiter Doping-Schlupflöcher schließen

Deutschland will den Anti-Doping-Kampf in den europäischen Ländern besser aufeinander abstimmen und miteinander verzahnen. "Europa muss Vorreiter sein im weltweiten Kampf gegen Doping. Dabei müssen wir die internationale Zusammenarbeit stärken", appellierte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble bei einem informellen Treffen der EU-Sportminister in Stuttgart an seine Amtskollegen aus 26 Ländern. Dafür habe es Unterstützung von allen Delegationen gegeben.

So sollen künftig einheitlichere Maßstäbe im Kampf gegen Doping angelegt und Schlupflöcher in der Gesetzgebung geschlossen werden. Bis zum nächsten Minister-Treffen im Oktober in Portugal soll ermittelt werden, inwieweit in den einzelnen Ländern Regelungen zur Besitzstrafbarkeit bei Doingmitteln existieren.

Eines der wichtigsten Ziele ist die Länder übergreifende "Amtshilfe" bei den Doping-Kontrolleuren. Nach Einschätzung des Bundesministeriums des Innern (BMI) gibt es eine Kooperation zwischen den EU-Staaten bisher "allenfalls in Ansätzen".

"Wir können auf europäischer Ebene keine Gesetze machen, es geht um die stärkere Vernetzung der nationalen Bemühungen", stellte Schäuble klar.

EU-Sportkommissar Jan Figel kritisierte, dass der Sport zunehmend die juristischen Instanzen der EU anrufe statt zunächst den Kontakt zu den politischen Institutionen in Brüssel zu suchen. "Ich halte es für viel besser, miteinander zu sprechen als immer gleich den Weg über die Gerichte zu gehen. Doch derzeit wird vom Sport bei jedem Problem gleich der Europäische Gerichtshof bemüht. Das ist keine gute Situation", sagte Figel.

Quelle: ntv.de

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