Todesserie in Argentinien Drei Menschen sterben bei Rallye Dakar
10.01.2014, 19:18 Uhr
Eine Aufnahme Palantes vor wenigen Tagen.
(Foto: dpa)
Die diesjährige Rallye Dakar erschüttert eine Todesserie. Ein belgischer Motorradfahrer und zwei argentinische Journalisten verunglücken tödlich auf der fünften Etappe - für Titelverteidiger Peterhansel die ""härteste, seitdem die Dakar in Südamerika ist".
Die berüchtigte Rallye Dakar sorgt auch 2014 für negative Schlagzeilen. Wie die Organisatoren bekanntgaben, ist der belgische Motorradfahrer Eric Palante tödlich verunglückt. Er starb auf der fünften Etappe in Argentinien von Chilecito nach San Miguel de Tucumán bei Kilometer 143.
"Die Umstände und die Todesursache werden von einem Richter der Provinz Catamarca untersucht", hieß es in einer Stellungnahme des Veranstalters. Für Palante, der am 21. Januar 51 Jahre alt geworden wäre, war es der elfte Dakar-Start. Mit Rang 66 verzeichnete er 2012 sein bestes Ergebnis.
Palante setzte keinen Notruf ab, er sei noch am Nachmittag mit Wasser versorgt worden, hieß es von offizieller Seite. Das Reglement der Rallye sieht vor, dass Fahrer nach einem Notruf automatisch aus der Wertung genommen werden.
Die Etappe war wegen Temperaturen von deutlich über 40 Grad verkürzt worden. Zuvor waren bereits rund 50 Prozent der Motorradfahrer aufgrund der bewusst anspruchsvoller gestalteten Strecken ausgestiegen. Rekordsieger und Titelverteidiger Stéphane Peterhansel, früher selbst mit dem Motorrad am Rennen beteiligt, hatte den Streckenabschnitt am Donnerstag als "härteste Etappe, seitdem die Dakar in Südamerika ist" bezeichnet. Es sei keine Freude gewesen zu fahren.
Journalisten stürzen in 100 Meter tiefe Schlucht
Das Magazin "Super Rally" berichtete zum Unfall der argentinischen Reporter, der Wagen des 20-jährigen Agustín Mina und des 51 Jahre alten Daniel Ambrosio sei aus ungeklärter Ursache etwa hundert Meter tief in eine Schlucht gestürzt. Die beiden Männer seien sofort tot gewesen. Zwei 31 und 36 Jahre alte Fotografen des Magazins, die ebenfalls in dem Auto saßen, überlebten demnach und kamen in ein Krankenhaus der nördlichen Provinz Tucumán. Damit verzeichnet die Rallye Dakar seit ihrer ersten Austragung 1978 bereits 65 Todesopfer unter Teilnehmern, Begleitern und Zuschauern.
Unterdessen baute KTM-Werksfahrer Marc Coma beim überraschenden Tagessieg von Sherco-Pilot Alain Duclos (Frankreich) seine Führung in der Motorradwertung aus.
Die strapaziöse Rallye Dakar, die früher traditionell von Paris in die senegalesische Hauptstadt führte, findet bereits seit einigen Jahren in Südamerika statt. In diesem Jahr nehmen an der 9374 Kilometer langen Tour durch Argentinien, Bolivien und Chile mehr als 400 Fahrzeuge teil. Es ist die 36. Ausgabe des Rennens.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP/sid